Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes hat den Drittligisten SV Werder Bremen II „wegen Spielenlassens eines Spielers ohne Einsatzberechtigung“ mit einer Geldstrafe von 600 Euro belegt. Die Werder-Reserve hatte am Sonnabend, 20. November 2010, im Gastspiel beim SV Sandhausen ab der 46. Minute gleichzeitig vier Spieler, die älter als 23 Jahre alt waren, eingesetzt.
Nach der DFB-Spielordnung darf die Zweite Mannschaft eines Lizenzvereins in der Dritten Liga höchstens drei Akteure gleichzeitig auf dem Feld haben, die älter als 23 Jahre sind. Mit Torwart Tobias Duffner (26, in der Saison 2004/2005 bei der KSV Holstein Kiel), Verteidiger Dominik Schmidt (feierte am 1. Juli 2010 seinen 23. Geburtstag) und Defensivmann Sandro Stallbaum (29) standen bereits drei Ü23-Spieler in der Bremer Start-Elf. In der Pause wechselte Werder-Trainer Thomas Wolter dann mit Mittelfeldmann Henning Grieneisen (26, von 2005 bis 2007 bei Holstein Kiel) den verhängnisvollen vierten Ü23-Akteur ein – verhängnisvoll deshalb, weil nicht Stallbaum oder Schmidt, der am Sonntag, 28. November, beim 3:0-Sieg des SV Werder gegen den FC St. Pauli sein Bundesliga-Debüt feierte, sondern der 19-Jährige Kevin Krisch für Grieneisen weichen musste.
Nachdem es im Hardtwaldstadion von Sandhausen zur Pause 1:1 stand (Pascal Testroet hatte Werder II in Führung gebracht/16., Tim Danneberg für den SVS ausgeglichen/30.), kamen die Hausherren nach Toren von Regis Dorn (47.), Roberto Pinto (58., Foulelfmeter), Roland Benschneider (62.) und einem weiteren Pinto-Strafstoß (79.) zu einem 5:1-Kantersieg. Deshalb musste das DFB-Sportgericht auch keine Spielumwertung vornehmen (die ja, bei einer kampflosen 3:0-Wertung, nur zum Schaden des sportlich höher siegreichen SV Sandhausen gewesen wäre), sondern beließ es bei einer Geldstrafe für die Zweite Mannschaft der Bremer. Wie der DFB mitteilte, akzeptierte der Klub von der Weser das Urteil, das damit rechtskräftig ist. Im Drittliga-Klassement bleibt Sandhausen mit 16 Punkten Drittletzter, die Werder-Reserve ist mit 15 Zählern Schlusslicht.
(JSp)
