Kreisklasse 1: Statt 0:3 nun 3:0 für Gülzow


Am 6. November 2010 hatte die TSV Reinbek II im Rahmen des 15. und letzten Hinrunden-Spieltages der Kreisklasse 1 einen 3:0-Sieg gegen den TSV Gülzow errungen. Doch die Gülzower legten Protest gegen die Spielwertung ein und tatsächlich wertete der Hamburger Fußball-Verband die Begegnung in einen 3:0-Sieg für Gülzow um. Wegen Einsatzes nicht spielberechtigter Spieler“ wurden die Reinbeker zudem mit einer Geldstrafe in Höhe von 200,00 Euro belegt.

Gülzow-Trainer Oliver Stender erklärte auf Nachfrage von SportNord: „Bei Reinbek II haben zwei Spieler mitgewirkt, deren Spielberechtigung bereits Ende 2009 erloschen war. Ich vermute, dass der Reinbeker Trainer die Pässe der beiden Spieler noch hat, der Verein aber zwischenzeitlich eine Inventur machte und diese beiden Pässe beim Verband löschen ließ – etwas ähnliches ist mir nämlich einmal als Jugendtrainer passiert ...“ Ein schlechtes Gewissen, weil er sich nach einer 0:3-Pleite die drei Punkte am „Grünen Tisch“ holte, hat Stender nicht: „Meine Mannschaft hat damals an der Reinbeker Theodor-Storm-Straße gut gespielt – und es heißt doch immer, wir sollen die Spielberichtsbögen ausführlich durchgehen und im Internet schauen, ob alle Akteure spielberechtigt sind. Wir können nichts dafür, wenn Reinbek zwei Spieler einsetzt, deren Pässe Ende 2009 gelöscht wurden ... Und die drei Punkte nehmen wir gerne mit!“

Michael Meixner, Coach von Reinbek II, hielt auf Nachfrage von SportNord dagegen: „Ich frage mich, was Gülzow mit diesen drei Punkten will ...“ Meixner übte aber nicht nur an Gülzow, wo am Sonntag, 15. Mai, das letzte Punktspiel seines Teams stattfindet, sondern auch an den Verantwortlichen des eigenen Klubs Kritik: „Der Verein hat den Pass von einem Spieler unserer Zweiten Mannschaft beim HFV zum 31. Dezember 2009 für ungültig erklärt, weil dieser Akteur zwei Pässe hatte. Die Vereinsverantwortlichen haben mir aber nicht Bescheid gesagt oder nachgefragt, welches der gültige Pass ist. Das ist ein Unding, zumal dieser Spieler seit Jahrzehnten im Verein ist und immer pünktlich seine Beiträge gezahlt hat!“ Meixner wandte sich mit seinem Problem auch an Fußball-Abteilungsleiter Jürgen Jessen, der aber auch keine vereinsinterne Aufklärung mehr betreiben konnte: „Wir müssen das jetzt einfach so hinnehmen“, klagte Meixner.

Nach einem Blick aufs Klassement der Kreisklasse 1, in der Gülzow mit nun neun Zählern und 15:64-Toren den 14. Platz belegt, stellte Meixner fest: „Gülzow braucht diese drei Punkte eigentlich überhaupt nicht – und uns könnten sie am Ende bitter fehlen!“ Wahre Worte, denn mit nun nur noch 27 Zählern und 38:27-Treffern hat die Reinbeker Reserve als Rang-Vierter sechs Punkte Rückstand auf den drittplatzierten Escheburger SV, der allerdings auch schon zwei Partien mehr absolviert hat. „Es wäre wirklich sehr ärgerlich, wenn wir wegen dieser dämlichen Umwertung am Ende den Aufstieg in die Kreisliga verpassen sollten“, so Meixner, der im Sommer 2006 vom Buff-Club Reinbek zur Zweiten Mannschaft des Stadt-Rivalen TSV gewechselt war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) und als Tabellen-Vierter (im Sommer 2008) und Rang-Fünfter (2009) schon zwei Mal knapp die angestrebte Rückkehr in die Kreisliga verpasst hatte.

(JSp)

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