Bezirksliga West: Lurup siegt wieder in letzter Minute


Wie schon am 17. August im jüngsten Heim-Auftritt gegen die SV Lieth (4:3), so ließen die Spieler des SV Lurup ihre Anhänger auch am Freitagabend gegen den SC Egenbüttel lange zittern: Erst in der Nachspielzeit gelang der 2:1-Siegtreffer, wodurch die Luruper auch ihr sechstes Saisonspiel gewannen und die Tabellenführung in der Bezirksliga West vor dem ebenfalls weiterhin verlustpunkfreien SC Hansa 11 (zeitgleich 3:1-Sieger gegen Blau-Weiß 96 Schenefeld) verteidigten. „Positiv ist, dass unsere Spieler bis zum Ende daran glauben, noch gewinnen zu können“, sagte SVL-Co-Trainer Gernot Beckert, der allerdings auch einräumte: „Wir dürfen nicht glauben, dass unsere Serie von alleine so weiter geht, sondern müssen weiter hart arbeiten.“

Im Stadion am Vorhornweg hatten die Hausherren schon in der dritten Minute ihre erste gute Chance, doch Hajji Jamal sprang am langen Pfosten an einem Eckstoß, den Nikolas Schemmerling von der linken Seite herein geschlagen hatte, vorbei. „Die Luruper haben ordentlich Druck gemacht“, gab SCE-Coach Jörg Repenning zu. Nachdem SVL-Stürmer Timm Patrick Thau eine Rechtsflanke knapp am kurzen Pfosten vorbei gedrückt (15.) und Chris Bardick nach einem Alleingang aus 18 Metern nur die Latte getroffen hatte (18.), gingen aber plötzlich die Gäste in Führung: Max Gerckens drehte sich rechts im SVL-Strafraum und schoss zum 0:1 in das lange Eck ein.

„Wir konnten den Hebel im zweiten Durchgang aber wieder umlegen“, stellte Beckert zufrieden fest. Als die Egenbütteler kurz nach dem Seitenwechsel in der Vorwärtsbewegung einen Ball verloren, schaltete die Heim-Elf schnell um und Thau schoss zum 1:1 ein (46.). „Er braucht nicht viele Chancen“, lobte Beckert seinen Stürmer, während dieser Ausgleich für Jörg Repenning „sehr ärgerlich und ein Nackenschlag“ war. In der Folge rannten die Luruper lange vergeblich an und haderten mit Schiedsrichter Gerhard Alexander Ludolph (vom Hoisbütteler SV), der in der 83. Minute nach einem Foul an Thau zeitig abpfiff, anstatt den Vorteil abzuwarten ‒ denn Jamal traf kurz darauf. „Noch ärgerlicher war dann, dass er den ,Tatort' knapp vor den Strafraum verlegt hat“, haderte Beckert.

Dann kam die Nachspielzeit und eine Szene, in der Jörg Repenning bei einem Aufeinandertreffen zwischen seinem Spieler Johann Gregor Adler und SVL-Kapitän Martin Bushaj „einen Pressschlag“ gesehen hatte, bei dem „Adler zuerst den Ball weggeschlagen“ habe. Doch Ludolph entschied auf Elfmeter für die Hausherren, was hitzige Diskussionen nach sich zog. Sogar Beckert räumte ein, dass der Ärger der Egenbütteler berechtigt war: „Vermutlich war das eine Konzessionsentscheidung“, sagte er in Erinnerung an die besagte vorherige Szene. Fakt ist: Thorben Dahlgrün, der kurz vor dem Spiel noch von einer Wespe gestochen worden war, verwandelte den Elfmeter sicher und nervenstark zum 2:1 ‒ und in den Luruper Torjubel hinein ertönte Ludolphs Abpfiff.

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