
Mit zwei Partien wird am Freitag, 22. April der 30. Spieltag in der Landesliga Hammonia eröffnet ‒ und eine davon findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Wenn der Hamburger SV III (vierter Platz, 45 Punkte) um 20 Uhr an der Ulzburger Straße in Norderstedt zum Topspiel den TuS Osdorf (zweiter Rang, 63 Zähler) empfängt, handelt es sich um ein „Geisterspiel“, zu dem das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes die HSV-Dritte nach den Vorkommnissen im Spiel gegen den FC Teutonia 05 verdonnert hatte. Der von den „Rothosen“ dagegen eingelegte Protest führte unter der Woche immerhin dazu, dass die Strafe von drei Spielen ohne Zuschauer auf zwei Partien unter Ausschluss der Öffentlichkeit und eine weitere Partie auf Bewährung reduziert wurde. Der Osdorfer Einspruch wurde dagegen vom Verband abgewiesen, so dass keine TuS-Anhänger live dabei sein werden, was für die Osdorfer im Titelkampf definitiv eine Benachteiligung bedeutet.
Zum Sportlichen: Die Osdorfer gewannen ihre jüngsten neun Partien allesamt (zuletzt am 10. April mit 5:0 beim VfL Pinneberg II; SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), hatten allerdings am vergangenen Wochenende durch den Rückzug des TSV Uetersen spielfrei, weshalb sie hinter den Wedeler TSV auf den zweiten Platz zurückfielen. Die Wedeler sind nun punktgleich mit dem TuS, haben aber bereits zwei Partien mehr absolviert, so dass die Osdorfer im Kampf um die Meisterschaft und den Direkt-Aufstieg in die Oberliga Hamburg weiterhin alles in der eigenen Hand haben. Dagegen ging die HSV-Dritte in vier ihrer jüngsten sechs Aufgaben als Verlierer vom Platz. Zuletzt setzte es am vergangenen Sonntag beim abstiegsgefährdeten TuS Germania Schnelsen eine 1:2-Niederlage, bei der Nicola Zeba nur der zwischenzeitliche Ausgleich gelang (25.). Das Hinspiel hatten die Osdorfer am 31. Oktober 2015 daheim mit 3:1 gewonnen. Zuvor hatte es in der Saison 2012/2013 in diesem Duell jeweils einen Heimsieg gegeben: Die HSV-Dritte schlug die Osdorfer dabei am 8. März 2013 mit dem kuriosen Ergebnis von 6:4.
Im zweiten Freitagabendspiel öffnet das „Stadion Achter de Weiden“ seine Pforten auch für Zuschauer, wenn Blau-Weiß 96 Schenefeld (zwölfter Rang, 27 Zähler) seinen Tabellennachbarn TuS Germania Schnelsen (13. Platz, 26 Punkte) empfängt. Beide Teams haben, bei aktuell vier beziehungsweise drei Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone, den Klassenerhalt noch lange nicht sicher. Die Schenefelder, die am vergangenen Wochenende spielfrei hatten, sind seit sechs Runden sieglos und kassierten, nach zuvor vier Unentschieden in Folge, zuletzt am 8. April eine 0:1-Heimpleite gegen den HEBC. Die Germanen gewannen, nach zuvor sechs Auftritten ohne Sieg und vier Niederlagen am Stück, am vergangenen Sonntag gegen den Tabellen-Vierten Hamburger SV III überraschend mit 2:1. Alexander Davidoff (5.) und Teymur Valikhanov (45.) trafen dabei. Die beiden Teams kreuzten in dieser Saison schon zweimal die Klingen: In der Ersten Runde des Oddset-Pokals schlugen die Germanen ihren Staffel-Rivalen am 26. Juli 2015 mit 4:2, ehe das Liga-Hinspiel am 30. Oktober 2015 mit einem 1:1-Unentschieden endete. Ihre jüngsten beiden Gastspiele in Schenefeld gewannen die Schnelsener jeweils mit 2:0 (am 17. April 2009 und am 27. Juli 2007).