Oberliga: VW holt keinen neuen Keeper


Nach zuletzt drei Jahren beim SC VW Billstedt 04 wechselte Torhüter Samuel Graudenz (23) nun mit sofortiger Wirkung zum Hansa-Landesligisten Hamm United FC, wo er Vertragsamateur wurde. „Für Graudenz ist das auch der richtige Schritt, denn er ist in einem Alter, in dem er spielen muss – aber für uns kam sein Abgang zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt“, berichtete Hans-Werner Hinsch, Vorstandsmitglied bei Vorwärts-Wacker.

Das Problem der Billstedter: Am vergangenen Sonntag handelte sich ihr Stamm-Keeper Bernd Kruschewski (23) bei der 1:2-Heimpleite gegen Altona 93 in der Nachspielzeit wegen Schiedsrichter-Beleidigung noch die Rote Karte ein. „Somit haben wir, mit taktisch geschickten Schachzügen, gleich zwei Torhüter auf einmal verloren“, konnte sich Hinsch einen ironischen Kommentar nicht verkneifen. Von der Möglichkeit, einen neuen Torwart zu verpflichten, sah man am Öjendorfer Weg aber schnell ab. „Zum einen, weil in dieser späten Phase der Sommertransferperiode auch kaum noch brauchbare Keeper auf dem Markt sind – und zum anderen, weil wir aus dem eigenen Reservoir schöpfen den Torhütern vertrauen wollen, die wir noch in unserem Verein haben und die spielfähig sind“, so Hinsch, der betonte: „Auch in unserem Alt-Herren- und A-Jugend-Team gibt es noch gute Keeper!“

Wenn nun am Sonntag, 21. August das Gastspiel beim diesjährigen Mitaufsteiger SV Halstenbek-Rellingen ansteht, soll Dirk Hannemann zwischen den Pfosten des VW-Gehäuses stehen. „Er war zuletzt Torwart-Trainer unserer Ersten Herren und Stand-By-Keeper der Zweiten Herren“, so Hinsch, der eine hohe Meinung von dem 30-Jährigen Hannemann hat: „Er ist ein hervorragender Keeper, der zuletzt fußballerisch nur kürzertreten musste, weil er beruflich sehr eingespannt ist!“ Nach Stationen bei Örnek Türkspor und beim SC Concordia II war Hannemann im Januar 2006 zum Öjendorfer Weg gekommen. Als Nummer zwei nimmt am Jacob-Thode-Platz wohl Stefan Stange, Stamm-Keeper des Bezirksliga-Teams, in der Oberliga auf der Bank Platz. „Auch er ist ein hervorragender Mann, der durch seinen Schichtdienst nur leider nicht regelmäßig mit trainieren kann“, so Hinsch.

Zudem hofft man in Billstedt, dass Kruschewski bald wieder mitwirken darf: „Man weiß zwar nie, wie Schiedsrichter-Beleidigung bestraft wird – aber er wird nach seiner Roten Karte nicht ewig gesperrt fehlen“, so Hinsch, der weiß: „Kruschewski ist nicht nur unsere fest eingeplante Nummer eins, sondern gemeinsam mit Alexander Bogunovic und Dennis Kreutzer auch einer der Eckpfeiler des Teams – dieses Trio bildet unsere Achse!“ Auf eine niedrige Sperre hofft Hinsch auch nach der Roten Karte gegen Adrian Voigt (18), der gegen Altona wegen „versuchter Tätlichkeit“ (so schrieb es Schiedsrichter Christopher Haase/VfL Pinneberg laut Hinsch jedenfalls in den Spielberichtsbogen) schon nach fünf Minuten vom Platz geflogen war: „Er war zuvor zum allerersten Mal von der Oberliga-Härte eines Verteidigers getroffen worden und wird nun hoffentlich vor Gericht Gnade erfahren!“

(JSp)

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