
Auf ihr Schleswig-Holstein-Liga-Duell hatten sich die beiden diesjährigen Neulinge TuS Hartenholm und SSC Hagen Ahrensburg unterschiedlich eingestimmt: Die Ahrensburger hatten zuvor gegen den TSV Altenholz, einen weiteren Mitaufsteiger, ein glückliches 1:1-Unentschieden erreicht. Die Hartenholmer kassierten zuletzt eine 1:7-Klatsche bei Holstein Kiel II.
Nach der insgesamt dritten Pflichtspiel-Niederlage in Folge forderte TuS-Trainer Markus Weber: „Wir müssen diesen negativen Trend umdrehen!“ Weber hatte am Sonntag übrigens Geburtstag, und zwei seiner Spieler verteilten in der siebten Minute auch artig ein Geschenk – allerdings nicht an ihren Coach, sondern an den Gegner. Nach einem langen Pass der Ahrensburger schlug zunächst TuS-Rechtsverteidiger Malte Delfs über den Ball, dann tat es ihm Björn Johannsson gleich. Dadurch hatte Kai Pohlmann freie Bahn und ließ es sich nicht nehmen, das 0:1 zu erzielen. Nach diesem frühen Schock versuchten die Segeberger zwar, vernünftig dagegen zu halten, operierten im Spiel nach vorne aber immer wieder nur mit langen, hohen Bällen, anstatt die im Mittelfeld durchaus vorhandenen Anspielstationen einmal zu nutzen. Jannik Holz, Adressat der besagten Zuspiele, erreichte zwar aufgrund seiner Körpergröße einige der Zuspiele – doch dann rückte kein TuS-Spieler nach, und sich selbst konnte Holz den Ball natürlich schlecht vorlegen beziehungsweise war gegen die sicher stehende Hagen-Abwehr auf verlorenem Posten. Doppelpässe oder schöne Kombinationen waren im Hartenholmer Spiel derweil Fehlanzeige. Auf der Gegenseite hatten die Gäste einige gute Konterchancen. Alleine David Lantz hatte gleich dreimal (!) auf der rechten Seite ganz viel Platz, vergab seine guten Gelegenheiten aber jeweils kläglich. In der Pause fand Weber in der Kabine deutliche Worte und tatsächlich agierten die Hausherren im zweiten Durchgang verbessert.
Gute Chancen zum Ausgleich gab es jedoch weiterhin nicht, bis in der 65. Minute ein Freistoß von Martin Genz, dem neben Holz besten TuS-Akteur, nur knapp am Ziel vorbei flog. Drei Minuten später gelang den Hartenholmern dann aber der Ausgleich: Nach einem Pass von Holz nahm Morten Liebert den Ball zunächst schön an und versenkte ihn dann zum 1:1. „Vielleicht können wir das Spiel ja nun sogar noch komplett drehen“, machte sich unter anderem TuS-Liga-Obmann Heinrich-Wilhelm Genz an der Seitenlinie Hoffnung auf die komplette Wende. Doch es kam anders: Die Ahrensburger schüttelten sich nach dem Ausgleich kurz, um dann gleich wieder in Führung zu gehen. Daniel Scharf war es, der kaum behelligt von der TuS-Abwehr zum 1:2 vollstreckte. „Es war natürlich ganz wichtig, dass wir nach dem Hartenholmer Ausgleich so schnell die passende Antwort gegeben haben“, freute sich SSC-Coach Jan Jakobsen über das 1:2. Anschließend stellte Weber von einer Vierer- auf eine Dreierkette um, doch Chancen zum Ausgleich ergaben sich für die Hartenholmer nicht mehr. Für die Ahrensburger hätte der eingewechselte Robert Franz Scheel noch auf 1:3 erhöhen können, scheiterte bei seiner Großchance aber am gut reagierenden SSV-Keeper Christopher Newe. „Diese Niederlage war ärgerlich und wäre leicht vermeidbar gewesen, aber wir waren von zwei schwachen Mannschaften noch die schwächere“, gab Heinrich-Wilhelm Genz zu. Das einzig erfreuliche aus TuS-Sicht war somit, dass Linksverteidiger Thilo Quinting erstmals nach langer Pause wieder mitwirkte und eine ordentliche Leistung zeigte, bis die Kräfte schwanden.
(JSp)