Regionalliga: Ndjock verpasst den Ausgleich


Am Mittwochabend gastierte der Neuling FC St. Pauli II in der Regionalliga Nord zu einer vom kommenden Wochenende vorgezogenen Partie des fünften Spieltages bei Hertha BSC Berlin II. Vor 538 Zuschauern im Amateur-Stadion im Olympiapark, unweit des großen Olympia-Stadions, störten die Hamburger in der Anfangsphase früh das Berliner Aufbauspiel; so kamen die Hausherren in den ersten acht Minuten kaum einmal gefährlich über die Mittellinie.

Bitter aus St. Pauli-Sicht, dass gleich der erste Vorstoß des Teams von Hertha-Trainer Karsten Heine das 1:0 bedeutete: Jerome Kiesewetter tankte sich auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch und spielte dann mustergültig zurück zu Andreas „Zecke“ Neuendorf, der sicher unten links vollstreckte (9.). Diese schnelle Führung gab den Hauptstadt-Team spürbaren Auftrieb, denn gleich mehrmals lag das 2:0 in der Luft: Ein Schlenzer von Alfredo Morales flog nur knapp am langen Eck vorbei (15.); nur zwei Minuten später lenkte Gäste-Keeper Ole Springer (erhielt den Vorzug vor Florian Kirschke) einen Schuss, den Abu Bakarr Kargbo aus Nahdistanz abgegeben hatte, mit einem hervorragenden Reflex noch über die Latte. Fabian Lustenberger, der eigentlich zum Berliner Bundesliga-Kader gehört und vor Monatsfrist sogar erstmals in die A-Nationalmannschaft der Schweiz berufen wurde (dort aber nicht zum Einsatz kam), zielte aus 20 Metern ebenfalls nur knapp am linken Winkel vorbei (28.).

Nach einer halben Stunde gab es dann endlich den ersten Torschuss der Hamburger – ein Freistoß von Christopher Braun stellte allerdings für Hertha-Keeper Philip Sprint kein Problem dar (31.). Enger wurde es da schon zehn Minuten später, als Marcel Andrijanic sein Glück aus 18 Metern versuchte, aber knapp vorbei schoss. Die letzten beiden Chancen der ersten Halbzeit hatten dann aber wieder die Berliner: Kargbo schoss aus der Drehung knapp links vorbei (42.), dann rauschte Kiesewetters scharfer Pass nach innen im Gäste-Strafraum an Freund und Feind vorbei (43.). Nach der Pause war zunächst weiter die Hertha-Reserve am Drücker: Ein perfektes Neuendorf-Zuspiel konnte Kargbo nicht veredeln, da ihm Springer entgegen stürzte und gut klärte (51.); zwei Minuten später köpfte Marco Djuricin nach einer Morales-Flanke aus kürzester Entfernung knapp über die Latte. Eben jene Latte traf auf der Gegenseite St. Pauli-Kapitän Hauke Brückner mit einem satten 30-Meter-Kracher (57.).

Nach 64 Minuten konnte Pierre Dominik Becken, der früher Offensivspieler war, nun aber von St. Pauli-Coach Jörn Großkopf erneut als Innenverteidiger eingesetzt wurde, den schnellen Kiesewetter nur mit unfairen Mitteln stoppen; den fälligen Elfmeter verwandelte Djuricin sicher zum 2:0. In den letzten 25 Minuten spielten dann nur noch die Hamburger: Nach einer Freistoß-Flanke, die Andrijanic von links scharf hereingetreten hatte, köpfte der aufgerückte Becken über das quasi leere Hertha-Tor (74.), dann jagte „Joker“ Erdogan Pini den Ball freistehend ebenfalls über die Latte (85.). Zwei Minuten später wurde Pini von Torwart Sprint im Strafraum gefoult und verkürzte selbst per Elfmeter zum 1:2. Es bot sich sogar noch die große Chance zum Ausgleich – doch ausgerechnet Larry Jonathan Ndjock, der in Berlin aufwuchs und erst im Sommer 2010 von Hertha zu St. Pauli gewechselt war, schoss freistehend am langen Pfosten vorbei, nachdem er Morales schön ausgetanzt hatte (90.).

(JSp)

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