
„Er lebt in der dritten Etage und ist in dieser Situation in das vierte Stockwerk gestiegen!“ So umschrieb der gut gelaunte Trainer Guido Krenzk das Tor, mit dem Fabian Ecke seinen Hetlinger MTV am Sonntag im Kreisliga-Spiel gegen die Groß Flottbeker SV in der zehnten Minute nach einem Freistoß von Jan Wenzel mit 1:0 in Führung köpfte. Zehn Minuten später trat Jan Wenzel erneut zum Freistoß an ‒ da die Position nun zentraler und nur 17 Meter vor dem Tor war, verwandelte er diesen ruhenden Ball direkt unten rechts zum 2:0. Sogar 3:0 hieß es, als GFSV-Keeper Frederic Zinda einen Schuss von Philipp Drews nach vorne abklatschen ließ und Dominik Zink dort stand, wo ein Stürmer stehen sollte, um den Abpraller einschieben zu können (29.). Den Groß Flottbekern fehlte dagegen bei ihren Angriffen die nötige Durchschlagskraft.
Dann wurde es bunt im Deichstadion: Obwohl die Partie laut Krenzk „total fair“ verlaufen sei, habe Schiedsrichter Sven Femfert (vom SC Condor Hamburg) „extrem viele Gelbe Karten gezückt“. Zudem sah der Hetlinger Tim Dreschniol in der 32. Minute die Gelb-Rote Karte, was sehr umstritten war: Die erste Gelbe Karte bekam Dreschniol, als er den Schiedsrichter-Assistenten gebeten hatte, er möge doch „etwas anzeigen“, nachdem zwei Grätschen eines Groß Flottbekers gegen ihn nicht geahndet worden waren. Das zweite Mal „Gelb“ gab es dann, nachdem sich Dreschniol mit GFSV-Akteur Petrick Sirait um den Ball duelliert hatte. „Obwohl sogar der Groß Flottbeker dem Referee gesagt hat, dass dies kein gelb-würdiges Foul gewesen sei, hat er Dreschniol Gelb-Rot gezeigt“, klagte Krenzk, der gegen den Platzverweis protestierte und dann ebenfalls aus dem Innenraum verwiesen wurde. Dieser Verweis hatte sich bereits angedeutet: Der auf der Seite der Trainerbänke laufende Assistent, der vor dem Abpfiff darauf bestanden hatte, dass noch Hütchen zur Markierung der Coaching-Zonen aufgestellt werden, und genau abgezählt hatte, wie viele Personen auf der Hetlinger Ersatzbank saßen, hatte Krenzk nämlich schon nach wenigen Minuten ermahnt: „Er hat mir gesagt, dass er schon lange dabei sei und in seiner Karriere schon einige Trainer von der Bank verwiesen habe ...“
Nach der Gelb-Roten Karte agierten die Hetlinger mit zwei Viererketten und nur noch einem Stürmer davor. „Wir haben versucht, immer wieder Nadelstiche zu setzen“, so Krenzk, der zu dem Schluss kam: „Wenn wir in der zweiten Halbzeit konsequenter im letzten Drittel des Spielfeldes agiert hätten, wären noch mehr Tore möglich gewesen.“ Immerhin ein Treffer gelang noch: Nach einem Querpass von Drews stellte erneut Dominik Zink den 4:0-Endstand her (77.). „Meine Mannschaft hat sehr diszipliniert agiert“, so Krenzk, der „gerade nach den beiden vorherigen Niederlagen sehr froh war“, dass es nun einen Zu-Null-Sieg gab. Am kommenden Sonntag, 25. September dürfte es ungleich schwerer für die Hetlinger werden: Dann gastieren sie beim Spitzenreiter SC Nienstedten, der als einziges Team seiner Staffel noch ungeschlagen ist.