
Dass am Dienstagabend sowohl der FC Bayern München II (zum 1:1-Endstand beim FSV Zwickau) als auch der 1. FC Kaiserslautern (zum 2:2 beim MSV Duisburg) einen entscheidenden Gegentreffer in der Schlussminute kassierten, war Gold wert für den VfB Lübeck. Am Mittwoch erging es den Grün-Weißen aber kaum besser, als sie sich nach einer 1:0-Führung gegen den FC Ingolstadt 04 am Ende ebenfalls mit einem 1:1-Remis begnügen mussten. Somit bleibt es für das Team von VfB-Trainer Rolf Landerl in der Dritten Liga bei einem Vier-Punkte-Rückstand auf den rettenden 16. Rang, bei nun allerdings nur noch fünf offenen Saisonspielen.
Unabhängig davon, ob die Lübecker den Klassenerhalt noch schaffen, oder ob sie nach nur einem Drittliga-Jahr zurück in die Regionalliga müssen, wird das Dietmar-Scholze-Stadion an der Lohmühle im Sommer so umgebaut, dass es alle Anforderungen des Deutschen Fußball-Bundes an Drittliga-Spielstätten erfüllt. Unter anderem wird dann eine Rasenheizung installiert. Dies vermeldeten die VfB-Verantwortlichen auf ihrer Internet-Seite.
Hier der Wortlaut der Mitteilung des VfB Lübeck:
„Auf dem Weg der weiteren Professionalisierung des Vereins kommt der VfB Lübeck im infrastrukturellen Bereich im Sommer noch einmal ein großes Stück voran. Wir werden in diesem Bereich – unabhängig vom sportlichen Ausgang der Saison – deutlich gestärkt aus unserem ersten Drittliga-Jahr hervorgehen. Mehr als 2,5 Millionen Euro wird der VfB Lübeck nach Abschluss seines ersten Drittliga-Jahres in die Sanierung und Erweiterung des Dietmar-Scholze-Stadions an der Lohmühle investiert haben. Damit entspricht die 1929 eröffnete Sportstätte allen aktuellen Drittliga-Standards.
Eines der zentralen Projekte startet ab dem 18. Mai. Dann nämlich beginnt an der Lohmühle die umfangreiche Sanierung und Instandsetzung des Stadionrasens, der unter anderem mit einer Rasenheizung versehen wird, und des gesamten Innenraums. Unter anderem für dieses Projekt hat der VfB bereits im vergangenen Jahr auch Fördermittel des Landes Schleswig-Holsteins in Höhe von einer Million Euro zugesichert bekommen. Darüber hinaus beteiligt sich die Hansestadt Lübeck mit 500.000 Euro an aufstiegsbedingten Investitionen. In dieser Saison spielt der VfB mit der für Aufsteiger üblichen Ausnahmegenehmigung des DFB auch ohne die in den obersten drei Spielklassen eigentlich vorgeschriebene Rasenheizung.
Nach der frühzeitigen Planung durch das Ingenieurbüro Andreas Knoll und der notwendigen Ausschreibung der Bauleistungen haben wir in der vergangenen Woche die Firma Garten-Moser GmbH beauftragt, den Umbau während der Sommerpause vorzunehmen. Mit dem Unternehmen aus Reutlingen haben wir einen Dienstleister mit großer Erfahrung rund um bundesligareife Spielstätten für uns gewinnen können: So ist Moser unter anderem in der Münchner Allianz-Arena, der Augsburger WWK-Arena, der Prezero-Arena in Hoffenheim oder der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart für den Neu- beziehungsweise Umbau der Rasenfläche zuständig gewesen. Die Planung und Umsetzung der Baumaßnahme wird für den VfB ehrenamtlich von unserem langjährigen Vereinsmitglied und ehemaligen Aufsichtsrat Peter Behncke koordiniert.
An der Lohmühle werden die Baumaßnahmen unmittelbar nach dem letzten Heimspiel der Saison gegen den FSV Zwickau (Montag, 17. Mai) beginnen. Knapp zwei Wochen werden allein benötigt, um den alten Rasen und die darunterliegenden Schichten abzutragen und die Untergrundschichten zu entsorgen. Wer sich ein Stück der bisherigen Lohmühle sichern will, kann das ab sofort über unseren Webshop (https://vfbluebeck.reservix.de/artikel) tun. In der zweiten Juni-Woche wird mit dem eigentlichen Neu- und Umbau begonnen. Dabei werden neue Drän- und Tragschichten für die Sportfläche eingebaut, die vorhandene Drainage wird mit neuen Rohrleitungen ertüchtigt, es wird eine automatisch steuerbare Beregnungsanlage in der Rasenspielfläche eingebaut. Für die Bewässerung werden 600 Meter Leitungen verlegt.
Mit dem Einbau der eigentlichen Rasenheizung, die knapp 30 Zentimeter unterhalb der Spielfläche liegen wird, wird dann Ende Juni begonnen. Insgesamt werden rund 30 Kilometer Heizleitungen verlegt, durch die bei Inbetriebnahme der Rasenheizung 60 Grad warmes Wasser gepumpt wird, um die Spielfläche eis- und frostfrei zu halten. Die Energie für die kostenintensive Unterhaltung der Anlage wird über eine Heizzentrale bereitgestellt, die zwischen der Alten Holze und dem B-Block in mobiler Bauweise als Containeranlage aufgebaut wird. Hier wird der Verein tatkräftig von seinem langjährigen Partner Stadtwerke Lübeck unterstützt.
Die Fertigstellung des Projekts ist pünktlich zum Start in die neue Saison (Beginn Dritten 3. Liga am Wochenende 23. bis 25. Juli) geplant und von den am Bau beteiligten Firmen zugesichert. Die letzten Schritte werden Mitte Juli die Verlegung eines neuen Rollrasens, sowie die Installation neuer Auswechselbänke, Tore und Eckfahnen sein. So wird die Lohmühle pünktlich zum ersten Spieltag der Saison 2021/2022 in komplett neuem Glanz erstrahlen.
Mit der Komplettsanierung von Spielfeld und Innenraum erfüllt das Dietmar-Scholze-Stadion an der Lohmühle alle Kriterien, die für eine Lizenzerteilung für die Dritte Liga in der Saison 2021/22 notwendig sind. Künftig kann unser Stadion so auch wieder für Frauen- und Nachwuchs-Länderspiele des DFB oder andere sportliche Großveranstaltungen eine interessante Option darstellen und damit als Veranstaltungsstätte für die gesamte Region eine wichtige Rolle übernehmen.“