Kreisliga 8: Doell entscheidet Verfolger-Duell


Offenbar ist es den Verantwortlichen von Holsatia/Elmshorner MTV II in der Winterpause gelungen, ihr Team sinnvoll zu verstärken. Die drei Neuzugänge, die am Sonntag im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres mitwirkten (Torwart Marek Serafin sowie Vincent Konrad und Philipp Sievertsen), hätten sich „bereits bestens in das Team integriert und das Spiel mit neuen Ideen belebt“, hieß es anschließend auf der facebook-Seite der Holsatia-Reserve, die am Sonntag trotzdem eine 2:3-Heimpleite gegen den Heidgrabener SV kassierte.

Weil der Rasenplatz an der Kaltenweide unbespielbar war, fand die Partie auf dem daran angrenzenden Grandplatz stand. Verärgert registrierte Schiedsrichter Alex Kauter (vom SV Bergstedt), dass der Platz nicht gekreidet worden war ‒ mit kleinen Hütchen versuchten die Holsatia-Verantwortlichen, die Außenlinien kenntlich zu machen. Dem „roten Rasen“ geschuldet war der Umstand, dass spielerische Elemente in den Hintergrund traten und beide Teams vornehmlich mit langen Pässen agierten. Die Heidgrabener gingen früh in Führung: Christoph Ketelhohn spielte Philippe Schümann schön frei, der im Eins-gegen-Eins-Duell mit Serafin die Nerven behielt und von halblinks aus zum 0:1 in das kurze Eck einschoss (10. Minute).

Die Hausherren fanden jedoch zügig die passende Antwort: Als die Gäste einen langen Ball der Elmshorner per Kopf nicht weit genug klärten, trugen sie schnell ihren nächsten Angriff vor und Daniel Krohn bediente Konrad, der den Ball aus 18 Metern zum 1:1 in den Winkel jagte (24.). „Zu einem sehr wichtigen Zeitpunkt“, so Hinrichsen, ging der „kleine HSV“ aber wieder in Front: Nach einem Schnittstellenpass von Philippe Schümann schoss Tjorben Fülscher, der bisher nicht allzu oft durch seine Torgefährlichkeit auffiel, den Ball mit Vollspann an Serafin vorbei zum 1:2 in das Netz (45.). Doch erneut fanden die Holsaten zügig eine passende Antwort: Kurz nach dem Seitenwechsel führten die Heidgrabener einen Einwurf auf ihrer rechten Seite schlecht aus, woraufhin die Holsaten den Ball abfingen: Yannick Harmel passte über die Gäste-Verteidiger hinweg und Konrad hatte freie Bahn, was er zum 2:2 nutzte (46.).

„In der Folge verlief die Partie sehr abwechslungsreich, aber chancenarm“, berichtete Hinrichsen. Die Elmshorner schnupperten am erneuten Führungstor, als Daniel Krohn von halbrechts aus abzog, aber einen Tick zu hoch zielte (78.). Drei Zeigerumdrehungen später schlug das Pendel dann zugunsten der Heidgrabener aus: Mark Bushaj schlug eine Freistoßflanke von der rechten Seite auf den langen Pfosten, wo Fabian Doell gegen Serafins Laufrichtung zum 2:3 einköpfte. Auf diese dritte HSV-Führung fanden die Hausherren keine Antwort mehr ‒ auch dem kopfballstarken Abwehrmann Maximilian Thomas Peldszus, der nach vorne gezogen wurde, bot sich keine Chance mehr zum 3:3. Stattdessen häuften sich in der Schlussphase die Gelegenheiten für die Gäste, die es aber versäumten, den Sack zuzumachen: Erst traf Dennis Lebedinski von halbrechts aus nur das Bein eines Elmshorners und Philippe Schümann jagte den Nachschuss am verwaisten Gehäuse vorbei (83.). Dann trat Malte Willms in aussichtsreicher Position am Ball vorbei und Fülscher traf den rechten Pfosten (85.), ehe Lebedinskis erster Versuch noch abgeblockt wurde und er den Abpraller links vorbei setzte (88.).

„Meine Spieler haben die Bedingungen gut angenommen und in keinem Zweikampf zurückgezogen“, freute sich Hinrichsen, der neben Fülscher, der auf der für ihn ungewohnten Position im zentralen Mittelfeld überzeugte, auch noch seinem Verteidiger Jan-Philip Bätz ein Sonderlob aussprach: „Ich glaube, er hat dieses Mal keinen einzigen Zweikampf verloren.“ Derweil stellten die Holsatia-Verantwortlichen nach der vertanen Chance, mit einer Wiederholung des 3:0-Hinspiel-Sieges (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) nach Punkten mit den Heidgrabenern gleichzuziehen, auf ihrer facebook-Seite nüchtern fest: „Mit einem Sieg wären wir wieder an den Spitzenplätzen dran gewesen. So müssen wir uns jetzt so langsam mit dem schnöden Mittelfeld der Tabelle zufrieden geben.“

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