
Der Kapitän geht von Bord: „Natürlich bedauern wir es, dass Sascha Richert, der im Team sehr anerkannt war, uns verlässt“, erklärte Volker Tausend, Fußball-Abteilungsleiter der FTSV Komet Blankenese, die Richert im Sommer an den Hamburger Oberligisten SV Rugenbergen verlieren wird (SportNord berichtete). „Richert ist aber unser einziger Abgang“, so Tausend, der betonte: „Alle anderen 23 Spieler aus unserem aktuellen Kader haben ebenso wie die Mitglieder des Trainer- und Betreuer-Teams für die kommende Saison zugesagt.“
Joachim Dankowski (52), der das Traineramt bei den Komet-Kickern im Sommer 2018 übernommen und das Team zum Durchmarsch aus der A-Kreisklasse in die Bezirksliga West geführt hatte, wird seine erfolgreiche Arbeit also fortsetzen. Der nächste Auftrag für Dankowski, der vor seinem Engagement an der Simrockstraße eine Fußball-Pause eingelegt und davor den FC Teutonia 05 betreut hatte, lautet, das Team zu verjüngen. „Wir haben ja einige ältere Herren in unserer Mannschaft, die zwar ihre Leistung immer noch bringen – aber wir müssen langfristig frisches Blut ins Team bekommen und haben bereits entsprechend geplant“, so Tausend, der von „guten Gesprächen“ mit potentiellen Neuzugängen berichtete. Sollten diese zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden, ist der Fußball-Abteilungsleiter „zuversichtlich, dass wir Richerts Abgang nicht nur kompensieren, sondern in der kommenden Saison sogar noch besser aufgestellt sein werden.“
Um den möglichen dritten Aufstieg im dritten Jahr werden die Blankeneser aller Voraussicht nach durch den Abbruch der Saison 2020/2021, der vermutlich am Donnerstag, 4. März auf dem Außerordentlichen Verbandstag des Hamburger Fußball-Verbandes von den Vereinsvertretern beschlossen wird (SportNord berichtete), gebracht. „Das ist schade“, so Tausend, dessen Komet-Kicker ihre ersten vier Saisonspiele allesamt gewannen, weshalb sie in der Bezirksliga West auf dem Platz an der Sonne thronen. „Aber nach nur vier Partien über Auf- und Abstieg zu entscheiden, hätte auch einen faden Beigeschmack gehabt“, so Tausend, der beteuerte: „Wenn wir aufsteigen, wollen wir uns über eine ganze Saison gegen unsere Gegner durchgesetzt haben.“ Der Sprung in die Landesliga soll aber nach dem Willen von Tausend nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben sein: „Unsere Personalplanungen sind klar darauf ausgelegt, in der Saison 2021/2022 den Aufstieg zu schaffen“, betonte der Vorsitzende der Komet-Fußballer.
Abschließend äußerte sich Tausend im Gespräch mit SportNord noch zu den derzeitigen Corona-Beschränkungen: „Wir haben viele Jugend-Mannschaften und es tut uns in der Seele weh, dass wir den jüngsten Sportlern, die die Bewegung und Ablenkung dringender denn je brauchen würden, nun schon seit Monaten keine Trainingsmöglichkeiten bieten können.“ Tausend verwies auf „zahlreiche Ersatz-Aktivitäten“, die die Offiziellen der FTSV Komet sich in den letzten Wochen und Monaten überlegten. So gibt es einen Lauf-Wettbewerb mit über hundert Teilnehmern, ein Online-Zoom-Training und ein Fifa-Turnier an der Konsole. „Auch deshalb bleiben die Mitglieder uns treu“, so Tausend, der feststellte: „Uns werden nach den Frühjahrsferien die sonst üblichen Neuzugänge fehlen, weil aktuell kein Probetraining möglich ist – aber davon abgesehen erleben wir eine hohe Solidarität unserer Mitglieder.“
Größere Probleme als die Fußballer des Traditionsvereins haben die Abteilungen mit Kurs-Angeboten: „Da gibt es leider einen deutlichen Mitgliederschwund und vor allem keine Neu-Eintritte“, berichtete Tausend von „großen Problemen“ unter anderem beim Turnen und Reha-Sport. Tausend hofft so, wie die anderen Verantwortlichen des Klubs aus Blankenese, auf „baldige Lockerungen“ und appellierte an die politischen Entscheidungsträger: „Zurzeit habe ich wiederholt das Gefühl, dass sie das Kind mit dem Bade ausschütten.“ Ihm sei während der gesamten Corona-Phase „kein Fall bekannt, bei dem es aus dem Fußball heraus Virus-Übertragungen gab“, so Tausend, der abschließend betonte: „Wir müssen am Ball bleiben und alles dafür tun, dass zumindest die Kinder und Jugendlichen zeitnah wieder gemeinsam Sport ausüben dürfen.“