
Im Kalenderjahr 2014 waren Björn Struckmann als Torwart und Sven Tepsic als Mittelfeldmann gemeinsam für den FC Elmshorn am Ball. Als sie es am Sonntag zum Wiedersehen kam – Struckmann war Schiedsrichter-Assistent beim Bezirksliga-West-Nachholspiel von TBS Pinneberg, das Tepsic seit Saisonbeginn trainiert, gegen den Heidgrabener SV –, gab es natürlich einige nette, freundschaftliche Sprüche. Und auch nach dem Abpfiff hatte Tepsic gut lachen, denn seine Pinneberger gewannen mit 1:0 und vergrößerten damit ihren Vorsprung auf die Abstiegszone auf sieben Punkte.
Weil der Rasenplatz an der Müssentwiete gesperrt war, rollte auf dem daneben liegenden Grandplatz der Ball. Er war, das stellte auch Ove Hinrichsen fest, „in einem guten Zustand“, wenngleich der HSV-Coach es mit Verweis darauf, dass zuvor bereits die TBS-Reserve den Moorreger SV empfangen hatte, „natürlich schöner gefunden hätte, wenn unser Spiel das erste und nicht das zweite des Tages gewesen wäre“. Allerdings litten die Akteure beider Mannschaften unter dem starken, böigen Wind, der immer wieder über die Anlage fegte. „Wegen der Windverhältnisse war klar, dass es zwei unterschiedliche Halbzeiten geben würde“, befand Hinrichsen, dessen Schützlinge im ersten Durchgang mit dem Wind im Rücken spielten. Daraus resultierte ein klares Übergewicht der Gäste, die allerdings zumeist vor dem gegnerischen Strafraum mit ihrem Latein am Ende waren und sich kaum Torchancen herausspielen konnten.
Wenn es für TBS-Torwart Safouhat Gabsi gefährlich wurde, dann bei Fernschüssen oder nach ruhenden Bällen. So wehrte der Keeper einen 22-Meter-Aufsetzer von Mark Bushaj zu der von ihm aus gesehen linken Seite ab (9. Minute), ehe Philippe Schümann zweimal zum Freistoß antrat: Aus 30 Metern zielte er knapp oben links vorbei (18.) und aus 22 Metern traf er die Latte (22.). Dass der dritte Freistoß des HSV-Toptorjägers in die dritte Etage flog (33.), dürfte Simon Wiechmann, der als Keeper der FTSV Komet Blankenese (Spitzenreiter der Kreisliga 7) der andere Schiedsrichter-Assistent war, im Hinblick auf die kommende Bezirksliga-Saison keine allzu großen Sorgen bereitet haben. Weil auch Martin Schwabe eine Freistoßflanke von Bushaj per Kopf nicht mehr richtig erwischte (27.) und Philippe Schümann von links am kurzen Pfosten vorbei zielte (38.), verpassten es die Heidgrabener, „aus der optischen Überlegenheit etwas Zählbares zu machen“, wie Hinrichsen verärgert feststellte.
Auf der Gegenseite hatten die Pinneberger Pech, dass Nissan Jordan Traore, als er frei vor HSV-Schlussmann Krystof Barth auftauchte, keinen richtigen Torschuss zustande bekam (33.). Im zweiten Durchgang hatten die Hausherren den immer stärker werdenden Wind im Rücken. „Das hatte zur Folge, dass sie uns in unsere Spielfeldhälfte gedrückt haben“, gab Hinrichsen zu. Allerdings seien die Kreisstädter „dabei nicht so dominant gewesen“ wie seine Elf im ersten Abschnitt, ergänzte der Coach. Klare Torchancen für das TBS-Team waren nämlich lange Zeit Fehlanzeige und Hinrichsen stellte fest: „Alles sah nach einem 0:0 aus und ich hatte schon vermutet, dass wir noch drei Stunden weiterspielen könnten, ohne zu treffen.“ Doch dann kam die 74. Minute, in der TBS-Stürmer Rogerio Almeida Ferreira einfach einmal abzog und Barth den Ball durch seine Arme hinweg in das kurze Eck gleiten ließ. „Bitter, dass so eine Gurke das Spiel entschieden hat“, haderte Hinrichsen. Kurz nach dem Tor bekam TBS-Akteur Emre Malkoc wegen Nachtretens noch die Rote Karte von Schiedsrichter Malte Gustafson.