Für den SC Eilbek, der in der Bezirksliga Ost als Tabellen-Neunter überwintert, war es am Sonntagvormittag das erste Testspiel unter freiem Himmel und zeigte dabei richtig gute erste 45 Minuten gegen den vom Abstieg bedrohten Hammonia-Landesligisten SV Edelstedt, der tags zuvor beim HEBC mit 1:3 den Kürzeren gezogen hatte.
Gegen zunächst erschreckend schwach auftretende Gäste vom Redingskamp, denen alle gute Eigenschaften des Fußballs abhandengekommen zu sein schienen, dominierten die Eilbeker auf der ganzen Linie, vergaben allerdings dabei zu viele klare Torgelegenheiten, um zur Pause deutlich zu führen.
Schon nach drei Minuten markierte Andreas Jerchel das 1:0 für die Hausherren. Statt die Führung auszubauen, kassierte das Team von Coach Kerem Yildirim nach einer guten Viertelstunde das 1:1. Einen krassen Abspielfehler nutzte Ferhat Yildirim zum Ausgleich für den SVE. Nur zwei Minuten später war es erneut Jerchel, der die löchrige Abwehr der Gäste mit dem 2:1 bestrafte. Ständige Ballverluste im Mittelfeld und schlechtes Abwehrverhalten überhaupt brachten die Gastgeber immer wieder in Abschlusspositionen, die aber beinahe fahrlässig nicht mit weiteren Toren abgeschlossen wurden. Statt 4:1 für den SC Eilbek stand es zur Pause dann aber 2:2. Serdo Murina zeigte seine individuelle Klasse bei einem Freistoß aus halblinker Position und zirkelte den Ball dabei zum mehr als schmeichelhaften Pausen-Remis in den oberen linken Winkel. Keine Chance für Torwart Patrick Möller.
Zur zweiten Halbzeit kamen auf Eilbeker Seite gleich acht neue Akteure auf das künstliche Grün, um auch denen Spielpraxis zu geben. Auch wenn Mateo Naucke nach 50 Minuten per Kopfball die erneute Eilbeker Führung erzielte, ist den Eilbekern durch den Winterabgang der erst im vergangenen Sommer an die Fichtestraße gewechselten Spieler des SC Condor II, zurück zu ihren alten Farben, beinahe natürlich die qualitative Breite ein wenig abhandengekommen, was sich weiteren Verlauf des Spiels dann auch zeigen sollte. Thorsten Hirschberg, Erster Vorsitzender des SCE, meinte zu diesem doch für Außenstehende seltsam anmutenden Hin-und Her innerhalb weniger Monate: „Das war schon ein Stück enttäuschend. Wir hatten uns das Ganze weiß Gott anders vorgestellt. Aber mehr möchte ich dazu jetzt auch nicht mehr sagen. Für uns gilt es nun, die Saison vernünftig mit dem zur Verfügung stehenden Personal zu beenden. Über eventuell neu zu uns kommende Spieler können wir uns im Sommer unterhalten.“
Die Gäste aus Eidelstedt bestimmten dann den zweiten Durchgang recht klar. Endlich war bei ihnen auch die nötige Körpersprache zu erkennen. Trainer Hasan Yaylaoglu hatte augenscheinlich zur Pause die richtigen Worte an sein Team gerichtet. Nur einmal, in Minute 66, kam die Yalaoglu-Truppe noch einmal in die Bredouille, als ein Aussetzer im Aufbauspiel zum möglichen 4:2 des SCE führte, aber Arne Ross traf allein gegen Torwart Patrick Meins nur den linken Pfosten. Danach drückten die Gäste stark und belohnten sich innerhalb von 70 Sekunden mit zwei Treffern (71./72.). Erst staubte Murina zum 3:3 ab. Dann war es USC Paloma-Neuzugang Francisco Ebongo, der von links ins lange Eck traf und so die erste Führung der Gäste erzielte.
In den Schlussminuten ließen die Hausherren ihren Torwart Kevin Maack, dem Wetter gemäß, vollkommen im Regen stehen, so dass der Landesligist durch Rashid Appiah Amoako und noch zweimal Murina das Ergebnis auf den sicherlich zu deutlichen 7:3 Endstand schraubte (80./88./89.).
Klar, dass dem Eidelstedter Coach die ersten 45 Minuten – „die haben wir komplett verschlafen“ – nicht gefallen haben. „Aber nach dem 2:3 zeigte mein Team echten Charakter und kam doch noch zu einem Erfolgserlebnis, was in unserer Situation richtig weiterhilft“, meinte Yaylaoglu nach dem Spiel.
hvp
