
Wie SportNord bereits berichtete, musste Rot-Gelb Harburg, nachdem im Juni über die Aufstiegsrunde der Kreisklassen-Dritten der Sprung in die Kreisliga 1 gelungen war, nun den Abgang von Chefcoach Robert Waliczek und Co-Trainer Tomasz Winek (zum Nachbarn Harburger TB II) verkraften (siehe unten stehenden Link). Nun stellte der Traditionsverein mit Alexandre Dias Patrício seinen neuen Chefcoach vor.
„Nach vielen Spielzeiten in den Niederungen der Kreisklasse ist uns im verflixten siebten Jahr endlich wieder ein sportlicher Erfolg geglückt“, so Dias Patrício, der präzisierte: „Dank toller Leistungen unseres Teams und ein wenig passiver Unterstützung durch einen blau-weißen portugiesischen Bezirksligisten sind wir endlich wieder in der Kreisliga angekommen!“ Weil er nun einen Kreisligisten übernimmt, dankte Dias Patrício unter anderem noch einmal seinem Vorgänger: „Unser Dank für den Aufstieg gebührt allen Spielern, fleißigen Helfern, Zuschauern und insbesondere dem scheidenden Trainer Waliczek und seinem Assistenten Winek, die in den vergangenen beiden Jahren einiges bewegt haben – ich übernehme von ihnen ein ehrgeiziges Team mit hohem Sympathiefaktor!“
Am Ehestorfer Weg blickt man positiv in die Zukunft: „Wir freuen uns auf das Abenteuer Kreisliga“, so Dias Patrício, der versprach: „Wir wollen ein Team mit Perspektive und Charakter präsentieren, das sportlich positiv auffällt und offensichtlich Spaß am Fußball hat!“ Dabei bauen die Harburger auf einen Großteil des Aufstiegs-Kaders: „Wir können auf viele Spieler der letztjährigen Mannschaft zählen und werden, mit einigen Verstärkungen, ein konkurrenzfähiges Team auf die Beine stellen“, ist Dias Patrício überzeugt. Die letzte Kreisliga-Saison der Rot-Gelben liegt mittlerweile 18 Jahre zurück: Die Saison 1986/1987 mündete in einem grandiosen zweiten Platz in der Kreisliga 1 (hinter Grün-Weiss Harburg) und dem damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksliga Süd.
Dort gelang dem SV Rot-Gelb im Sommer 1988 erneut als Vizemeister (hinter dem Harburger Türksport) der Durchmarsch in die Landesliga Hammonia, die neun Jahre lang gehalten wurde, gekrönt von einem Gastspiel in der höchsten Hamburger Spielklasse (Saison 1995/1996). Im Jahr 1998 folgte dann aber der „totale Absturz“, wie es Dias Patrício nannte: Die Harburger zogen sich aus der Hammonia-Staffel in die Kreisklasse zurück, von 2000 bis 2005 meldeten sie gar kein Team im Herren-Leistungsbereich. „Nun endlich erneut in der Kreisliga angekommen, lassen wir uns gar nicht erst zu übermäßiger Euphorie verleiten oder gar zu Träumereien hinreißen“, versprach Dias Patrício und stellte klar: „Der Aufstieg ist für uns für die nächste Saison natürlich vollkommen utopisch!“
Der Trainer weiß: „Die Kreisliga wird für uns eine Herausforderung und ein Abenteuer, das wir gerne annehmen – wir werden in Pokal-Manier einfach von Spiel zu Spiel schauen, unser Bestmögliches geben und versuchen, kräftig ‚Fleißpunkte‘ zu sammeln!“ So ist Dias Patrício zuversichtlich, den sofortigen Wiederabstieg verhindern zu können: „Sollte alles optimal laufen und ein Rädchen ins andere greifen, werden wir unser Ziel, den Klassenerhalt, erreichen!“ Für die Umsetzung dieser Ziele sucht er noch Neuzugänge: „Wir suchen zuverlässige, engagierte und motivierte Fußballer, die mit uns und mit viel Lust am Spiel, Spaß und Ehrgeiz den Klassenerhalt verwirklichen. Bei uns ist jeder willkommen, der den Ball seinen Freund nennen kann, ob Ballkünstler oder Zweikämpfer!“
Geld wird am Ehestorfer Weg nicht fließen: „Wir können hier niemandem die Sterne vom Himmel versprechen, das möchten wir auch gar nicht ... Aber bei uns wissen die Spieler, was Sie haben: Gute Arbeitsbedingungen, ein offenes und freundliches Umfeld sowie ein engagiertes, erfolgshungriges und diszipliniertes Team“, so Dias-Patrício. Weil die Rot-Gelben am Vorbereitungsturnier um den Harburg-Pokal teilnehmen, fand bereits am Dienstag, 29. Juni, die erste Übungseinheit statt. „Wir trainieren immer dienstags und donnerstags, jeweils um 19.30 Uhr auf dem Sportplatz Lichtenauer Weg“, so Dias Patrício, der abschließend betonte: „Natürlich sind alle Besucher bei uns stets herzlich willkommen – als Zuschauer, Trainingskiebitz und auch in unserem gemütlichen Vereinsheim!“
(JSp)