
Bereits einen Tag vor dem Aufeinandertreffen des SC Alstertal/Langenhorn und UH-Adler hatten beide Teams bereits 90 Minuten absolviert. SCALA gewann gegen den SV Henstedt-Ulzburg mit 4:1 und UH war zu einem durchaus achtbaren 0:4 (der erste Gegentreffer fiel erst nach einer Stunde) beim Oberligisten SC Condor gekommen.
Dementsprechend schwer waren die Beine vieler Akteure nun am Sonntagmittag auf dem Kunstrasenplatz am Beckermannweg. Den schwereren Part hatten allerdings die Bezirksliga-Kicker von der Beethovenstraße, deren Spielerdecke wie schon im Spiel beim SC Condor äußerst knapp bemessen war. Umso erstaunlicher war es, dass sie den klar besseren Start hatten und bereits nach drei Minuten durch einen von Ayke Yesiltac verwandelten Foulelfmeter mit 1:0 in Führung gingen. Yesiltac, den Trainer Adriano Napoli diesmal mangels Alternative ins Sturmzentrum beordert hatte, hätte gleich darauf erhöhen können, scheiterte aber an „Mister Zuverlässig“ Christian Hillmer im Tor des Landesligisten (5.) an dem auch Timorschah Yasini nach 18 Minuten nicht vorbeikam.
SCALA kam im weiteren Verlauf allmählich besser ins Rollen, immer wieder angetrieben durch „Dauerläufer Thomas Braun im Mittelfeld. Er war es schließlich auch, der nach 36 Minuten uneigennützig im UH-Sechzehner auf Christoph Gehr querlegte und dieser dann mühelos an Torwart Bela Krebs vorbei zum 1:1 in die Maschen traf. Kurz zuvor schied Ayke Yesiltac mit Verdacht auf Muskelfaserriss sehr zum Leidwesen der Gäste aus. Nachdem Gehr das 2:1 für SCALA auf den Füßen hatte, aber an Torwart Krebs gescheitert war (40.), nutzte auf der anderen Seite UH’s Thomas Wozniak einen zu kurz abgewehrten Ball der SCALA-Abwehr und traf zur 2:1 Halbzeitführung der Gäste aus 16 Metern ins untere linke Toreck.
SCALA-Trainer Holger Hanssen wechselte zum zweiten Durchgang gleich eine Handvoll Spieler aus, was seinem ehemaligen Co-Trainer aus alten Zeiten, Adriano Napoli, als reiner Luxus vorkommen musste. Ein echtes Geschenk von UH’s rechtem Verteidiger Dustin Vespermann bestrafte dann Torben Lindholm eiskalt mit dem 2:2 Ausgleich nach 49 Minuten.
Nur 180 Sekunden später gingen die Barmbeker aber erneut in Führung. Innenverteidiger Sven Drews ließ dem eingewechselten Torwart Qasim Busaidy mit einem platzierten Kopfball keine Chance. Die Freude der „Uhlen“ wehrte jedoch nur wenige Augenblicke, denn Timorschah Yasini enteilte direkt nach Wiederanpfiff auf der rechten Seite einigen UH-Spielern und traf dann aus spitzem Winkel zum 3:3 ins lange Eck (56.).
SCALA ließ von da an den Ball im Mittelfeld zwar gut laufen, übte dabei aber kaum echte Torgefahr gegen hinten gut arbeitende Gäste aus, obwohl deren Tank bereits auf Reserve lief. Nur bei Artak Melkonyan war dies augenscheinlich nicht der Fall. Ein ums andere Mal entwischte er auf der rechten Außenbahn seinen Kontrahenten mit Höchsttempo. So auch nach 64 Minuten, als er den Ball von dort in die Mitte brachte, wo Thomas Wozniak vor dem 4:3 für UH stand, aber dann zu unkonzentriert abschloss. Im Gegenzug setzte Torben Lindholm nach Klasse-Vorarbeit von Ata Yamrali die Kugel aus drei Metern über das Tor. Eine Viertelstunde vor Spielende machte er es deutlich besser und traf aus 16 Metern oben rechts zum letztlich spielentscheidenden Treffer.
hvp