
Die Verantwortlichen des FK Nikola Tesla staunten am Dienstagabend nicht schlecht: Offiziell waren sie nach ihrem Protest gegen eine Einteilung in die Landesliga Hansa vom Verbandsgericht des
Diese traten, um es freundlich auszudrücken, den Argumenten der Tesla-Verantwortlichen in Bezug auf eine Einteilung in die Landesliga Hammonia nicht allzu aufgeschlossen gegenüber. Unbestritten ist, dass ein Aufsteiger aus der Bezirksliga, was seine Staffel-Einteilung betrifft, kein Wahlrecht genießt. Doch Radislav Sekulic, Vorstandsmitglied und Pressesprecher von Nikola Tesla, brachte die Argumente seines Vereins, weshalb eine Einteilung in die Hammonia-Staffel sinnvoller sei, sachlich vor und äußerte dabei auch Sicherheitsbedenken in Bezug auf die Duelle mit dem Klub Kosova. Darauf entgegnete Joachim Dipner als HFV-Spielausschussvorsitzender, sein Ausschuss könne nicht jeden ausländischen Verein in eine andere Staffel einteilen, und dieses Treffen würde doch schließlich stattfinden, „damit sich beide Seiten wieder vertragen“. Auf die Frage der Tesla-Verantwortlichen, weshalb nicht eine der Mannschaften, die nach geographischen Gesichtspunkten viel eher als Nikola Tesla in die Hansa-Staffel gehören würde (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), anstelle von Tesla in die Landesliga Hansa wechseln würde, wurde entgegnet, dass der HFV die etablierten Vereine unterstützen wolle.
Die Ausführungen von den Tesla-Verantwortlichen und von Trainer Marc Zippel in Bezug auf die mit der jüngsten geschichtlichen Entwicklung zu erklärenden Schwierigkeiten zwischen serbischen und albanischen Gruppen fanden beim HFV kein Gehör. Dipner verwies darauf, dass es entscheidend sei, dass Zippel seine Schützlinge ebenso im Griff habe wie der Kosova-Coach sein Team ‒ was dann eventuell außerhalb der Sportanlage zwischen Zuschauer-Gruppen passieren würde, stehe nicht unter dem Verantwortungsbereich der beiden beteiligten Vereine oder des HFV. Ein Blick in die Geschichtsbücher genügt, um die Hintergründe dafür, dass es am 14. Oktober 2014 beim Europameisterschafts-Qualifikationsspiel zwischen Serbien und Albanien in Belgrad zu schweren Ausschreitungen kam (die Partie wurde abgerochen), zu verstehen. Wenn es Nationalverbänden unter der Regie der Europäischen Fußball-Union (UEFA) nicht gelingt, ein Spiel zwischen Akteuren der serbischen und albanischen Nationalität sicher durchzuführen, wie soll es dann zwei Landesligisten gelingen, in ‒ zugegeben kleinerem Rahmen ‒ dafür zu sorgen, dass es speziell zwischen den Anhängerschaften der beiden Klubs ruhig bleibt?
Von Verbandsseite kam der Vorschlag, beide Partien zwischen Tesla und Kosova als so genanntes „Hochsicherheitsspiel“ mit einer hohen Polizeipräsenz durchführen zu lassen. Der Einwand von Sekulic, dass dann die deutschen Steuerzahler für die Austragung von zwei Landesliga-Spielen unnötig und über Gebühr belastet werden würden, stieß ebenfalls auf taube Ohren beim HFV. Nach längeren Diskussionen wurde die Tesla-Delegation vom Spielausschuss aus dem Raum gebeten. Nach einer rund 20-minütigen Beratung der Spielausschussmitglieder wurden die Teslaner wieder hereingerufen. Mit Verweis darauf, dass der Verband zwischen ethnischen und religiösen Gruppen „keine Unterschiede mache“ und schließlich auch kurdische gegen türkische Teams spielen würden, wurde das Ersuchen von Nikola Tesla auf eine Einteilung in die Hammonia-Staffel ‒ wenig überraschend ‒ abgewiesen. „Diese vermeintliche Verhandlung war leider eine Farce“, lautete das Urteil von Zippel. Die Tesla-Verantwortlichen geben sich damit aber keinesfalls zufrieden: Sekulic und der Erste Vorsitzende Sladjan Marinkovic werden mit ihrem Klub abermals Protest einlegen. Die nächste Verhandlung an der Jenfelder Allee wird dann wohl wirklich vor dem HFV-Verbandsgericht stattfinden. Sekulic sagte dazu abschließend: „Wir sind uns sicher, dass das Verbandsgericht mehr Verständnis aufbringen wird, als dieses beim Spielausschuss der Fall war!“