Unglücklicher, als der SV Tonndorf-Lohe den Aufstieg in die Bezirksliga verpasste, geht es kaum: Weil der Hamburger Fußball-Verband zehn Jahre, nachdem es zwischen FK Nikola Tesla und dem HSV Barmbek-Uhlenhorst II letztmals ein Entscheidungsspiel zwischen zwei gleichplatzierten Teams der Aufstiegsrunde der Kreisliga-Vizemeister zur Bezirksliga gegeben hatte, sein eigenes Regelwerk erstmals wieder so interpretierte, dass ein solches Entscheidungsspiel anzusetzen ist, blieb Tonndorf-Lohe Kreisligist.
Denn am 14. Juni verloren die Tonndorfer, die die Aufstiegsrunde als besserer Gruppen-Dritter abgeschlossen und ‒ nach der HFV-Verfahrensweise aus den letzten Jahren verständlicherweise ‒ bereits den Aufstieg gefeiert hatten, das nachträglich angesetzte Entscheidungsspiel gegen den schlechteren Gruppen-Dritten SC Vier- und Marschlande II mit 0:1 (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Nach dieser bitteren Erfahrung gab es bei Tonndorf-Lohe nun einen Trainerwechsel: „Wir haben uns am vergangenen Montag mit sofortiger Wirkung von Trainer Simon Gottschling getrennt“, teilte Thorsten Kittendorf, Erster Vorsitzender des SVTL, am Montagvormittag mit.
Die Trennung von dem 40-Jährigen, der einst als Stürmer lange Jahre höherklassig aktiv war (unter anderem beim Barsbütteler SV, Hamm United FC und Oststeinbeker SV), begründete Kittendorf wie folgt: „Der Verein hat damit auf die anhaltenden Unruhen innerhalb der Mannschaft und die Austritte diverser Spieler reagiert. Der SV Tonndorf-Lohe wünscht Herrn Gottschling weiterhin viel Erfolg!“ Wenn nun am kommenden Dienstag die Vorbereitung des amtierenden Vizemeisters auf die neue Saison 2015/2016 in der Kreisliga 4 beginnt, wird Mirko Päsler beim SVTL das Zepter schwingen.
Päsler war in der Hinrunde der Saison 2011/2012 schon einmal als Co-Trainer bei den Tonndorfern tätig und, nach dem Ausscheiden von Chefcoach Frank Gläser, kurzzeitig auch hauptverantwortlicher Übungsleiter, ehe er im Dezember 2011 zum Störtebeker SV wechselte. Zuletzt betreute Päsler den TSV Wandsetal, wo er aber nach dem Abstieg aus der Bezirksliga Ost gehen musste (SportNord berichtete). „Päsler hofft beim Auftakttraining, das um 19.30 Uhr beginnt, auf zahlreiches Erscheinen auf der Küperkoppel ‒ neue und engagierte Spieler und herzlich willkommen“, betonte Kittendorf abschließend.
