Bezirksliga West: Ellerau erstmals siegreich


Nun wartet nur die SV Halstenbek-Rellingen II, in deren Kader in diesem Sommer zahlreiche A-Jugendliche aufgenommen wurden, in der Bezirksliga West noch auf ihren ersten Saisonsieg. Der SC Ellerau fuhr am Sonntag seinen Premieren-Erfolg ein, als er den TSV Uetersen II mit 3:2 schlug. Die an Höhepunkten und aufregenden Szenen reiche Partie an der Ellerauer Dorfstraße schien entschieden zu sein, als der überforderte Schiedsrichter Alex Kauter (SV Bergstedt) in der 70. Minute zunächst dem Uetersener Patrick Laube die Gelb-Rote Karte zeigte – dabei hatte Till Mosler den Ellerauer Arvid Cartledge gefoult. Mosler, der wie Laube zuvor bereits mit „Gelb“ verwarnt worden war, wies den Referee darauf hin: „Ich habe ihm gesagt: ‚Herr Schiedsrichter, das war mein Foul, Sie müssen mir die Gelb-Rote Karte zeigen!‘“, berichtete Mosler.

Daraufhin nahm Kauter nicht etwa die Hinausstellung von Laube zurück, sondern zeigte Mosler „wegen Meckerns“ ebenfalls „Gelb-Rot“. Kurz darauf legten die Hausherren das 3:0 nach: Der Ellerauer Kim Bennet Grundmann ließ dabei nacheinander die Uetersener Maik Stahnke, Erik Angrick sowie Daniel Brandt aussteigen lassen und schoss dann von halbrechts aus 18 Metern rechts halbhoch ein (74.). „Solche Sololäufe kennen wir ja gar nicht von Grundmann“, freuten sich die Ellerauer Zuschauer vollkommen zurecht über diesen herrlichen Treffer – schade nur, dass es sich einige dieser Zuschauer vorher und nachher nicht verkneifen konnten, die Gäste-Akteure wiederholt und deutlich unter der Gürtellinie zu beleidigen. Obwohl die Rosenstädter in der Schlussphase in doppelter Unterzahl (neun gegen elf) agierten, bliesen sie aber noch einmal zur Aufholjagd. In der 80. Minute schickte Jon Schwertfeger auf der rechten Seite Stahnke steil; dessen Flanke klärte ein Ellerauer im eigenen Strafraum stehend mit seiner Hand. Den fälligen Handelfmeter verwandelte Christian Kilb sicher flach links zum 3:1, SCE-Keeper Lars Buck war in die falsche Ecke gesprungen. Die Gäste rannten weiter an und in der 87. Minute gelang abermals Kilb tatsächlich der Anschlusstreffer, als er nach einer Flanke von Murat Özkan aus dem linken Habfeld den herausstürzenden Buck per Lupfer zum 3:2 überwand.

Drei Minuten zuzüglich Nachspielzeit waren noch zu spielen – sollte die Uetersener Aufholjagd in doppelter Unterzahl tatsächlich noch mit dem 3:3-Ausgleich gekrönt werden? In der 90. Minute griffen die Rosenstädter noch einmal über rechts an, Schwertfeger zog an Buck vorbei und schob den Ball aus spitzem Winkel ins Netz. Statt Jubel herrschten aber Wut und Entsetzen auf der Uetersener Bank, denn Referee Kauter hatte zuvor bereits abgepfiffen. Er wollte ein Foul von Schwertfeger an Sebastian Benson gesehen haben – dabei war es so, dass der Ellerauer Benson bei seinem Versuch, von hinten in die Hacken des davon eilenden Schwertfeger zu treten, ins Stolpern kam und hinfiel. „Eine furchtbare Fehlentscheidung“, konnte sich TSV-Co-Trainer Marcel Reinke kaum beruhigen. Nach einem Pfostenschuss von SCE-Akteur Max Anton Janta (91.) ertönte der Abpfiff und die Uetersener hatten zum dritten Mal in Folge verloren. Wegen Kauters Fehlentscheidungen, aber auch wegen eigenen Patzern: Vor dem 1:0 von Ellerau misslang es Daniel Brandt, einen hohen, aufspringenden Ball zu stoppen – SCE-Torjäger Janosch Rinckens sagte „Danke“ (16.). Und als der Uetersener Außenverteidiger Lars Tiedemann einen katastrophalen Fehlpass in die Mitte spielte (ungefähr sechs Meter neben Daniel Brandts Position), war erneut Rinckens der Nutznießer zum 2:0 (54.). So nutzten die Ellerauer die Fehler ihrer Gäste und gewannen unter dem Strich sicher nicht unverdient mit 3:2.

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