
Natürlich nicht am heimischen Wendelweg, aber auch nicht in den Bergedorfer Sander Tannen, im Stadion Hoheluft oder im Millerntor-Stadion des FC St. Pauli findet das DFB-Vereinspokal-Erstrunden-Duell des Hamburger Oberligisten TuS Dassendorf gegen den Zweitligisten SG Dynamo Dresden statt. Vielmehr zieht der Klub vom Rande des Sachsenwalds für die Partie in das sächsische Zwickau um: In der dortigen GGZ-Arena im Stadtteil Eckersbach, die die Heimspiele des Drittligisten FSV Zwickau 63 ist und über 10.000 Sitzplätze verfügt, soll am Sonnabend, 10. August ab 15.30 Uhr der Ball rollen. Dies gaben die TuS-Verantwortlichen am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt.
In dieser Meldung, die Alexander Knull und Jan Schönteich unterzeichneten, hieß es: „Aus verschiedenen Gründen, vor allem auch vor dem Hintergrund des am gleichen Wochenende stattfindenden Risikospieles VfB Lübeck gegen FC St. Pauli, war eine eigentlich logischerweise geplante Durchführung im Norden nicht zu realisieren.“ Bitter: Zum wiederholten Male werden Fußballer damit von den Sicherheitsbehörden zu einer Kapitulation vor Krawallmachern, die den Fußball als Bühne benutzen, gezwungen.
Die Dassendorfer Verantwortlichen blicken trotzdem positiv gestimmt nach vorne: „In Zwickau fühlten wir uns von Beginn der Gespräche an herzlich Willkommen, auch die Zusammenarbeit mit Dynamo verlief durchgehend wirklich sehr erfreulich“, hieß es weiter in der Mitteilung, in der sie betonten: „Nun blicken wir voller Vorfreude voraus auf den größten Höhepunkt unserer mehr als 70 Jahre langen Vereinsgeschichte. Wir gehen von einem echten Fußballfest vor hoffentlich etwa 10.000 Fans aus.“ Sollten tatsächlich annähernd so viele Zuschauer kommen, würde dies die kumulierten Zahlen der beiden bisherigen Auftritte der Dassendorfer im DFB-Pokal gegen die SpVgg Unterhaching (2000) und den MSV Duisburg (2018), die jeweils in den Sander Tannen stattfanden, deutlich übertreffen.
Abschließend hieß es in der Mitteilung: „Jedem interessierten Zuschauer (beziehungsweise Zuschauerin) aus Hamburg und Umgebung sei gesagt, dass wir es ermöglichen werden, dass er (beziehungsweise sie) zu sehr moderaten Konditionen dieses Spiel wird live verfolgen können. Sowohl, was An- und Abfahrt betrifft als auch Eintrittskarte und Verpflegung.“ Zum besseren Verständnis: Während die Dassendorfer vom heimischen Wendelweg aus etwa 473 Kilometer absolvieren, um den Spielort zu erreichen; dagegen muss der Dynamo-Tross nur rund 120 Kilometer zurücklegen.
Vielleicht ein gutes Omen: Am 22. August 2016 hatte der Hamburger SV, damals noch als Erstligist, das Eröffnungsspiel des neuen Zwickauer Stadions in der Ersten Runde des DFB-Pokals mit 1:0 gewonnen. Das HSV-Team reist nun übrigens erneut in den Freistaat Sachsen, denn am Sonntag, 11. August ist es ab 18.30 Uhr beim Drittliga-Neuling Chemnitzer FC im Stadion an der Gellertstraße zu Gast.