Bezirksliga Ost: Kein Spielabbruch nach Verletzung


Im Gegensatz zum Landesliga-Spitzenspiel zwischen Eintracht Norderstedt und dem VfL Lohbrügge, das am gestrigen Dienstag wegen der schweren Verletzung des Lohbrüggers Kazim Ayanoglu abgebrochen wurde (SportNord berichtete, siehe unten verlinkten Bericht), wurde in der Bezirksliga Ost das zeitgleiche Spiel des MSV Hamburg gegen den ASV Bergedorf 85 II trotz der ebenfalls schweren Verletzung des MSV-Spielers Engin Yakupecebioglu fortgesetzt.

"Nach 35 Minuten hat sich Yakupecebioglu bei einem keinesfalls bösen Foul eines Bergedorfer Spielers vermutlich das Sprunggelenk gebrochen und sämtliche Bänder gerissen. Obwohl er sofort laut schrie und mit einem verdrehten Bein auf dem Rasen lag, ließ der Schiedsrichter zunächst keine Betreuer auf den Platz kommen", berichtete MSV-Liga-Manager Torsten Strohmeyer.

Die Partie musste dann für eine halbe Stunde unterbrochen werden, ehe Yakupecebioglu mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht "und dort sofort notoperiert wurde", so Strohmeyer. Der Liga-Obmann der Mümmelmannsberger ergänzte, dem 24-Jährigen sei "eine Platte eingesetzt worden", und ob eine weitere Operation nötig sei, entscheide sich in den nächsten Tagen. So oder so wünscht SportNord dem 24-Jährigen, der im Vorsommer vom TSV Wandsetal an die Kandinskyallee gekommen war, schnelle und Gute Besserung!

Zurück zum Spiel: Auf Grund der Verletzung hatten die Mümmelmannsberger den Unparteiischen gebeten, die Partie beim Stand von 1:1 abzubrechen. "Er reagierte darauf aber überhaupt nicht, sondern setzte, nachdem Yakupecebioglu abtransportiert worden war, das Spiel lächelnd mit einem Freistoß für den Gegner fort", so Strohmeyer empört. Anschließend, so ergänzte der Liga-Obmann, hätten sich "Szenen abgespielt, die man sich beim Sport nicht wünscht". Mit Stürmer Gabriel Baylan sah noch ein Akteur der Hausherren die Rote Karte, auch nach 90 Minuten stand es 1:1.

"Wenn es für uns nicht um die Meisterschaft gehen würde und wir gewisse Investitionen getätigt hätten, hätte ich die Mannschaft vom Platz geholt", so Strohmeyer, der in diesem Fall aber "besondere Sanktionen vom Verband" befürchtet hätte. "Ich kenne Bergedorfs Reserve-Trainer Daniel Glogowski, er hätte sicherlich nichts gegen einen Abbruch gehabt - doch der Schiedsrichter hat dies ja nicht einmal in Erwägung gezogen und auch nach seinem Schlusspfiff die Fairness mit Füßen getreten!"

Auf Nachfrage, was er mit seinem letzten Satz meinte, erklärte Strohmeyer: "Wir fragten den Schiedsrichter nach seinem Namen - doch den nannte er nicht, und unter die Quittung, die er nach dem Erhalt seiner Spesen unterschreiben musste, kritzelte er etwas Unleserliches!" Fakt ist: Die Partie wurde nicht von dem eigentlich angesetzten Thomas Grage (von der Groß-Flottbeker SV) geleitet, sondern von Jens Dahlke (TuS Finkenwerder), wie Strohmeyer mittlerweile über Umwege erfuhr.

Der MSV-Liga-Manager erklärte abschließend: "Wir werden einen Bericht an den Hamburger Fußball-Verband senden, in den wir auch die Aussagen neutraler Beobachter einfließen lassen möchten. Spieler werden für unsportliches Verhalten gesperrt - dasselbe sollte auch für Schiedsrichter gelten!"

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