Holsten-Pokal: Wandsetal gelingt Finaleinzug


Aus internen Gründen musste der Concordia II sein Halbfinalspiel gegen den TSV Wandsetal II im Holsten-Pokal-Wettbewerb auf dem staubigen Grandplatz Am Neumarkt austragen. Also nicht auf dem Kunstrasenplatz am Bekkamp, auf dem die Concorden von Erfolg zu Erfolg geeilt waren und dabei auch drei Bezirksligisten, zuletzt im Viertelfinale den HSV Barmbek-Uhlenhorst II (SportNord berichtete, siehe unten aufgeführten Link) mit wirklich überzeugenden Leistungen aus dem Wettbewerb geschossen hatten. In den Punktspielen der B-Kreisklasse 2 gewann das Team von Trainer Reiner Pump tatsächlich alle bisher ausgetragenen Partien und hat die Meisterschaft schon längst in der Tasche.

Dass es nun zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt aus Sicht der Gastgeber zur ersten Pflichtspielniederlage kam und so den großen Wurf im Pokal verhinderte, überraschte dann schon, ging es diesmal doch „nur“ gegen einen Kreisligisten. Doch die Zweite des TSV Wandsetal, die in der Kreisliga 5 einen hervorragenden vierten Tabellenplatz einnimmt, überzeugte mit viel Kampf und Leidenschaft, wobei am Ende eine eher dürftige Vorstellung zum Finaleinzug reichen sollte. „Unser Ziel heute war es, das Spiel zu gewinnen und ins Finale zu kommen. Genau das haben wir in einem dreckigen Spiel erreicht“, brachte es ein glücklicher TSV-Trainer Adebayo Tchalla nach dem Spiel genau auf den Punkt, denn diese Partie war nicht nur dreckig, sondern über die gesamten 90 Minuten mehr als schwere Kost und vom Niveau her ganz weit unten anzusiedeln.

Vielleicht wäre alles ganz anders gekommen, hätte Concordias Akin Dogan seine Riesenchance nach nur sieben Minuten genutzt. Doch sein Kopfball, den er freistehend nach Linksflanke von Marvin Ganschow aus 10 Metern losließ, ging rechts am Wandsetaler Tor vorbei. Danach beschränkten sich die Gäste auf kompaktes Defensivverhalten und hatten dabei keinerlei Probleme gegen die kopf- und ideenlos anrennenden Concorden, die zwar mehr Ballbesitz hatten, dabei aber immer wieder mit technischen Problemen zu kämpfen hatten. Ein Distanzschuss von Ibrahim Gyaase, den Wandestals Keeper Steffen Falkenhagen entschärfen konnte, war die zweite und auch letzte nennenswerte Aktion im ersten Durchgang (26.), in dem der TSV Wandsetal kein einziges Mal das gegnerische Tor in Gefahr brachte.

Dies gelang den Gästen erst direkt nach der Pause, als sich Steffen Schwab durchsetzen konnte und dann aus 22 Metern abzog, der Ball dann aber nur knapp am linken Pfosten vorbeiging (46.). In den ersten Minuten der zweiten Halbzeit waren die Gäste plötzlich tonangebend und dabei häufiger in der Hälfte von Concordia, als in der gesamten Zeit davor. Dass Concordia nun noch weniger als zuvor zu seinem Spiel fand, war eigentlich kaum möglich, aber klare Realität. Ballstafetten über mehr als zwei Stationen Fehlanzeige. Dafür schwächte Luka Seidel-Whitelaw sein Team noch mit einem völlig überflüssigen Nachtreten, welches Schiedsrichter Samir Buhl mit der Roten Karte quittierte (66.).

Das Zustandekommen des letztlich spielentscheidenden Tores nach 73 Minuten hatte Symbolcharakter für das gesamte unansehnliche Gekicke, was dem TSV Wandsetal sicherlich vollkommen egal war. Erol Siegert versuchte sich mit einem Freistoß, linksversetzt fast an der Mittellinie. Der Ball war gefühlte Minuten unterwegs bis er sanft bei Torwart Tom Wietzke landete, dem die Kugel aber durch die aufnahmebereiten Hände glitt und dann ins Tor trudelte. Ein ganz bitterer Moment für den Schlussmann, der sich diesmal als gelernter Sechser aufgrund einer seit November 2016 anhaltenden Torwartmisere der Marienthaler in den Dienst der Sache gestellt hatte.
Nach einem Freistoß von der linken Seite hätte Steffen Schwab noch auf 2:0 für den TSV erhöhen können, hatte aber Pech, dass sein Kopfball an die Latte klatschte (79.). Der Rest des Spiels war brotloses Anrennen von Concordia, das einen komplett gebrauchten Abend hatte.

Trainer Reiner Pump wirkte dann auch nach der Pleite richtig niedergeschlagen: „Wir haben heute in keiner Phase zu unserem sonst so guten Spiel gefunden. Es tut mir sehr, sehr weh für unsere Jungs, die nicht annähernd das abgerufen haben, was sie bisher ausgezeichnet hat“, meinte der Coach.




hvp

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