
Am 20. August war die Partie des vierten Spieltages der A-Kreisklasse 3 zwischen der TSV Reinbek II und dem SV Störtebeker beim Stand von 1:1 in der Nachspielzeit abgebrochen worden. Christoph Miekley hatte die Reinbeker Reserve nach einem Pass von Felix Witt per 18-Meter-Schuss in Führung gebracht (18. Minute); Störtebeker-Akteur Tugay Ikiz glich mit einem herrlichen Lupfer über TSV-Torwart Florian Kleber hinweg zum 1:1 aus (57.).
In der Nachspielzeit kam es dann zum Eklat: Ein taktisches Foul des Reinbeker Kapitäns Mieckley soll neben einer Gelben Karte auch zur Folge gehabt haben, dass ihn Störtebeker-Spielführer Volkan Karabacak umstieß und dafür die Rote Karte sah (91.). Darauf folgte dann ein Tumult und schließlich der Abbruch des Schiedsrichters, der seinen Namen anschließend aus dem DFB-Net entfernte. Zur ersten Sportgerichtsverhandlung am 30. August erschien der Unparteiische nicht, weshalb sie vertagt wurde. In dieser Woche kam das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes erneut zusammen und entschied, die Partie mit einem 3:0-Sieg für die Reinbeker zu werten.
Auf der facebook-Seite der Reinbeker Reserve hieß es anschließend: „Schön, hinter das Thema auch einen Haken setzen zu können.“ Die TSV-Verantwortlichen räumten ein, dass die 3:0-Wertung „leistungstechnisch“ aufgrund des beim Stand von 1:1 erfolgten Abbruchs „sicherlich nicht gerechtfertigt“ gewesen sei ‒ sie stellten aber auch klar: „Natürlich nehmen wir die Punkte trotzdem mit.“ Mit nun 14 Punkten aus sechs Partien und 17:8-Toren kletterten die Schlossstädter in der A-Kreisklasse 3 auf den dritten Tabellenplatz, was umso bemerkenswerter ist, da sie in der gesamten vergangenen Saison nur 19 Zähler errungen hatten. Die „Piraten“ liegen mit sechs Zählern und jetzt 16:30-Treffern auf dem zwölften Rang.