A-Kreisklasse 5: Ersatz-Referee zeigt zweimal Rot


Wiederholt gab es in der Vergangenheit einige umstrittene Entscheidungen und Ärger, wenn der angesetzte Schiedsrichter nicht erschien und der vom Heim-Verein gestellte Ersatz-Referee „sein“ Team bevorteilte oder zumindest vermeintlich bevorzugt behandelte. Dieser Vorwurf kann Hilmar Ossenbrüggen ganz sicher nicht gemacht werden: Als am Sonntag zum Topspiel der A-Kreisklasse 5 zwischen dem TSV Heist und TBS Pinneberg II der angesetzte Schiedsrichter Jürgen Teichmann (vom Hetlinger MTV) nicht erschien, sprang Hilmar Ossenbrüggen, eigentlich Betreuer der TSV-Liga-Mannschaft, ein ‒ und war ein absolut neutraler Spielleiter. Mehrmals zog er sogar den Unmut „seiner“ Heistmer auf sich: Als er TSV-Stürmer Moritz Grossmann kurz nach der Pause wegen einer angeblichen Abseitsposition eine große Chance abpfiff ‒ und als er in der 74. Minute nach einem Verbal-Duell neben einem TBS-Spieler auch Claus Riedemann die Rote Karte zeigte. „Die beiden haben sich nach einem Zweikampf gegenseitig beschimpft“, schilderte TSV-Trainer Ingo Jopp diese Situation.

Als mit zehnminütiger Verspätung der Anpfiff erfolgt war, rissen die Heistmer das Heft des Handelns zunächst klar an sich. Und bereits in der zwölften Minute gingen sie in Führung: Nach einem Einwurf, den Moritz Grossmann verlängerte, gelang Jan-Luca Bruckmann mit einem satten Linksschuss aus zehn Metern das 1:0. Und die Hausherren spielten weiter couragiert nach vorne. Moritz Grossmann vergab gleich drei gute Chancen (20., 26., 31.) und nachdem auch sein vierter Versuch noch abgewehrt worden war, setzte Rafael Vazquez den Nachschuss knapp am Ziel vorbei (33.). Kurz vor der Pause bauten die „Heistmer Jungs“ ihre Führung aus: TSV-Torwart Mike Imbeck spielte einen Ball lang in den Lauf von Bruckmann und dessen Querpass von der rechten Seite schob Moritz Grossmann ein (44.). Den 2:0-Pausenstand nannte Jopp „hochverdient“ und kam zu dem Schluss: „Aufgrund unserer guten Gelegenheiten hätten wir auch mit 4:0 oder 5:0 führen können.“ Auch in der ersten Viertelstunde des zweiten Durchgangs hatte die Heim-Elf noch alles im Griff und war dem 3:0 näher als die Gäste dem Anschlusstreffer ‒ der dann aber überraschend fiel, als ein TBS-Spieler nach einem Eckstoß aus dem Gewühl heraus aus Nahdistanz abstaubte (2:1/61.).

Kurz darauf verpasste Claus Riedemann freistehend vor dem verwaisten Gäste-Gehäuse ‒ TBS-Torwart Mert Kurt war bereits geschlagen ‒ das sichere 3:1. Nach den beiden eingangs erwähnten Platzverweisen sah Jopp sein Team „etwas unsortiert“, was sofort bestraft wurde, als ein Pinneberger nach einer langen Freistoßflanke zum 2:2 einköpfte (75.). „Dann nahm das Schicksal seinen Lauf“, sagte Jopp dazu, dass nur zwei Minuten später der nächste Gegentreffer fiel: Ein 25-Meter-Freistoß der Gäste wurde zwar hart geschossen, schlug aber so mittig über Imbeck im Netz ein, dass Jopp das 2:3 seinem Keeper ankreidete. „Und dieses Tor war der Genickbruch“, befand der Coach. Nachdem Bruckmann die letzte TSV-Chance vergeben hatte, erhöhten die Gäste nach einem Konter zum 2:4-Endstand (85.). „Ich bin sehr enttäuscht aufgrund der zweiten Halbzeit, in der wir nicht mehr aggressiv genug gespielt haben“, so Jopp, der befand: „Wenn wir zur Pause mit 4:0 oder 5:0 geführt hätten, wäre die Partie wohl nicht mehr gekippt ‒ aber das ist Fußball ...“

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