
Durch den nachträglich erfolgten Aufstieg der SV Blankenese II in die Kreisliga 7 sowie den bereits vor dem ersten Spieltag erfolgten Rückzug des SV Lurup III (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), auf die der Hamburger Fußball-Verband nicht mehr mit weiteren Nachrückern aus der B-Kreisklasse reagierte, kämpfen in der A-Kreisklasse 6 nur noch 14 Teams um Punkte sowie Tore ‒ und es gibt lediglich noch einen sportlichen Absteiger. Dies wäre dem derzeitigen Stand nach der Rissener SV II (drei Zähler), aber auch der SC Cosmos Wedel II (vier Punkte) und der Heidgrabener SV III (sieben Zähler) sind akut gefährdet. Deshalb fand Florian Laß, Trainer der Heidgrabener Drittvertretung, auch deutliche Worte: „Wir sollten zusehen, dass wir vor der Winterpause noch ein paar Punkte sammeln.“
Mit dem Auftritt, den sein Team am vergangenen Sonntag gegen den TSV Heist II hinlegte, war Laß allerdings gar nicht einverstanden: „Mehrere Spieler haben sich auf dem Platz sehr negativ verhalten und unter anderem den Schiedsrichter immer wieder kritisiert ‒ das hat mir sehr missfallen“, betonte Laß. Da der Heidgrabener Rasenplatz aufgrund der vorherigen Regenfälle unbespielbar war, musste das A-Kreisklassen-Derby auf dem Kunstrasenplatz stattfinden ‒ und begann, wegen einer vorherigen Jugend-Partie, eine Viertelstunde später. Dann erwischte die HSV-Dritte den besseren Beginn: Jan Christian Fuchs sowie Jan-Niklas Conrad nach einem Eckstoß vergaben gute Chancen, ehe Ahmad Aboras aus 20 Metern zum 1:0 einschoss (11. Minute). „Wir haben den Ball zehn Minuten lang gut laufen lassen, dann aber plötzlich komplett den Faden verloren“, gab Laß zu.
So übernahmen die Gäste schnell das Kommando und als HSV-Akteur Timo Ziegler im eigenen Strafraum die Heistmer Liga-Leihgabe Jan-Luca Bruckmann foulte, was laut Laß „ebenso eindeutig wie unnötig“ war, verwandelte Benjamin Wörmcke den fälligen Elfmeter zum 1:1 (23.). „In der Folge haben wir leider zahlreiche gute Gelegenheiten vergeben“, haderte TSV-Trainer Rainer Ossenbrüggen. HSV-Keeper Malte Holthusen sorgte mit seinen starken Paraden dafür, dass es bis zur 65. Minute dauerte, ehe die Gäste in Front gingen: Nach einem Bruckmann-Pass traf erneut Wörmcke. Laß klagte derweil über „unglaublichen Fehler-Stafetten“ seines Teams. In der Schlussphase vergab der eingewechselte Heistmer Daniel Riedemann zunächst zwei gute Möglichkeiten, ehe er nach einer Rechtsflanke von Julian Behrens aus fünf Metern zum entscheidenden 1:3 einschoss (90.).
„Aufgrund unserer guten Torchancen haben wir verdient gewonnen“, so Rainer Ossenbrüggen, der die drei in Heidgraben gewonnenen Punkte „ganz, ganz wichtig“ nannte ‒ denn mit nun 16 Zählern hat der Neuling Heist II bereits 13 (!) Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.