
Keine schöne Bescherung für Christian Fitzek: Der HSV Hamburg, der in der Handball-Bundesliga momentan souveräner Spitzenreiter ist, hat am Ersten Weihnachtsfeiertag den Vertrag mit Sportchef Fitzek (Foto) fristgerecht zum Saisonende gekündigt. Der 49-Jährige, der als aktiver Handballer 109 Länderspiele (233 Tore) für Deutschland absolvierte, besitzt bei den HSV-Handballern einen unbefristeten Vertrag, der mit einer halbjährigen Vorlaufzeit bis zum 31. Dezember eines jeden Jahres gekündigt werden kann. Schon im Dezember 2008 hatte der HSV-Vorstand diese Option zunächst gezogen, Fitzek dann aber doch weiter beschäftigt. Nun ist die Trennung endgültig, wie Aufsichtsratschef Uwe Wolf dem Sportchef mitteilte. HSV-Präsident Andreas Rudolph dankte Fitzek: „Er hat uns sehr geholfen, dahin zu kommen, wo wir sind!“
Fitzek war von Juli 2004 bis Mai 2005 zunächst Co-Trainer in Hamburg und nach dem Abgang von Bob Hanning zum Chefcoach befördert worden. Rudolph, seit Februar 2005 Erster Vorsitzender der HSV-Handballer und zugleich wichtigster Mäzen, hatte Fitzek im Oktober 2005 als Trainer der Bundesliga-Mannschaft entlassen und für ihn im nächsten Moment die Stelle des Sportchefs geschaffen. Fitzek kümmert sich seit nun schon über fünf Jahren in Absprache mit Trainer Martin Schwalb und Rudolph um Spieler-Transfers und den Aufbau eines Nachwuchsbereichs. Eine der letzten Spieler-Verpflichtungen, zu denen Fitzek beitrug, war die von Oscar Carlén: Der 22-Jährige Schwede, der seine Position im rechten Rückraum hat, wechselt im Sommer 2011 ablösefrei vom Nord-Rivalen SG Flensburg-Handewitt an die Elbe, wo er einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014 unterschrieb.
Dass auch Keeper Dan Beutler von Flensburg-Handewitt zu den HSV-Handballern wechselt, sei dagegen, so die HSV-Verantwortlichen, noch nicht sicher. Ob die Hamburger neben dem Deutschen Nationaltorwart Johannes Bitter (28) zukünftig wirklich nicht mehr auf den Schweden Per Sandström (29, seit 2006 in Hamburg), sondern auf seinen vier Jahre älteren Landsmann Beutler setzen? Fakt ist, dass die Hamburger gerne Per Carlén, den Vater von Oscar Carlén, als neuen Chefcoach verpflichten möchten. Der 50-Jährige war im November 2010 nach zwei Jahren bei Flensburg-Handewitt ausgeschieden, nachdem er erklärt hatte, seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag bei der SG nicht verlängern zu wollen. Noch-Coach Schwalb wird sich im Sommer 2011 auf den Posten des Geschäftsführers zurückziehen – und dann wohl auch Fitzeks bisherige Aufgaben übernehmen ...
(JSp)