
„Das Wunder ist vollbracht“, jubelte Michael Rummler, der sich seit Jahren ehrenamtlich für den Nachwuchs des Niendorfer TSV engagiert, als die 1. B-Jugend den Aufstieg in die B-Junioren-Bundesliga tatsächlich geschafft hatte. Nachdem die NTSV-Talente am 19. Juni das Aufstiegs-Hinspiel gegen den Chemnitzer FC in Hamburg am Steinwiesenweg mit 2:1 gewonnen hatten, erreichten sie am Sonntag beim Rückspiel im Chemnitzer Sportforum vor 450 Zuschauern ein 1:1-Unentschieden und steigen erstmals in die B-Junioren-Bundesliga auf.
„Damit ist Niendorf im Moment der einzige Amateur-Verein in die Bundesliga ‒ alle anderen Teams der A- und B-Junioren-Bundesliga gehören Profi-Vereinen mit einem angeschlossenen DFB-Leitungszentrum an“, weiß Rummler. Die Mannschaft von NTSV-Trainer Andreas Prohn begann stark, verschoss aber in der ersten Halbzeit einen Elfmeter. Allerdings erhielt ein CFC-Spieler schon nach 30 Minuten eine Rote Karte. „Gegen zehn Mann hatten wir in der zweiten Halbzeit das Spiel im Griff und gingen zehn Minuten vor Ultimo durch Tom Henne mit 1:0 in Führung“, frohlockte Rummler. Die Sachsen konnten zwar fünf Minuten später noch zum 1:1 ausgleichen ‒ doch dieses Ergebnis genügte den Niendorfern, um am Ende jubeln zu können.
NTSV-Leistungskoordinator Maik Tarnaske lobte die starke Saison des Jahrgangs 1999: „Die B-Jugend erreichte den Aufstieg, obwohl viele Leistungsträger einige Spieler schon in der A-Jugend spielen mussten, die kurz vor dem Abstieg stand, sich aber rettete.“ Der sensationelle Aufstieg ist natürlich auch der Erfolg von Trainer Prohn, der einst lange Jahre die Herren von Altona 93 betreute, und Co-Trainer Rainer Elling. „Prohn ist unsere Allzweckwaffe ‒ er hat dieses Jahr auch noch gleichzeitig die A-Jugend im Abstiegskampf übernommen und mit sechs Siegen in Folge gerettet, danach hat er seine B-Junioren noch zum Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse geführt. Schon in der letzten Saison hat er das C-Jugend-Regionalliga-Team im Abstiegskampf begleitet und gerettet. In der nächsten Saison wird er nun von Beginn an den Gegnern in der A-Junioren-Regionalliga das Fürchten lehren“, erklärte Tarnaske.
Während zum Beispiel das Leistungszentrum von Hannover 96 mit einem großen Etat abgestiegen ist, spielen die Niendorfer ab sofort in der B-Junioren-Bundesliga und freuen sich auf große Gegner wie beispielsweise RasenBallsport Leipzig.