
In der vergangenen Woche beschäftigte sich das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes unter anderem mit dem Abbruch der Partie zwischen Rasensport Uetersen III und dem SV Osdorfer Born II. Zur Erinnerung: Diese Begegnung des 14. Spieltages der B-Kreisklasse 4 war am 28. Oktober beim Stand von 5:0 kurz vor der Pause abgebrochen worden, nachdem Ziya A., Trainer der SVOB-Reserve, Schiedsrichter Achim Glod (SV Lieth) an der Schulter angerempelt haben soll (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).
Bedauerlich war, dass nur die Verantwortlichen der Rasensport-Dritten zur Verhandlung vor dem Sportgericht erschienen. Referee Glod fehlte entschuldigt und hatte eine schriftliche Stellungnahme abgegeben, die Michael Zibull (Heidgrabener SV) in seiner Funktion als Bezirksschiedsrichter-Obmann des Bezirksschiedsrichter-Ausschusses Pinneberg abgab. Vom SV Osdorfer Born erschien kein Offizieller. Am Ende entschied das Sportgericht, dass Trainer Ziya A. eine Geldstrafe in Höhe von 500 Euro zahlen muss; der SVOB bekam „wegen schuldhaft verursachten Spielabbruches“ zudem eine Geldstrafe von 150 Euro. Die Partie wird so gewertet, wie sie zum Zeitpunkt ihres Abbruches stand ‒ also mit 5:0. „Wäre das Spiel regulär beendet worden, hätten wir wohl höher gewonnen“, vermutete Rasensport-Trainer Michael Schippmann, der nun „hofft, dass am Saisonende nicht die Tordifferenz entscheidend sein wird“.
Durch die drei am „Grünen Tisch“ nachträglich zugesprochenen Punkte kletterte die Dritte Mannschaft von Rasensport Uetersen auf den zweiten Tabellenplatz in der B-Kreisklasse 4 ‒ und bewies am vergangenen Sonntag, dass sie dort zu Recht steht. Denn beim Hamburger SV IV, der seine 15 Hinrunden-Spiele allesamt gewonnen hatte, erreichten die Rosenstädter ein 1:1-Unentschieden. Nachdem sein Team dem weiterhin souveränen Spitzenreiter den ersten Punktverlust beigebracht hatte, urteilte Schippmann: „Letztlich geht das Ergebnis in Ordnung.“ Angesichts mehrerer vergebener Chancen auf beiden Seiten kam der Coach zu dem Schluss: „Die Partie hätte auch 3:3 ausgehen können.“ Auf der Paul-Hauenschild-Anlage in Norderstedt entwickelte sich eine interessante Begegnung, in der Schippmann Feldvorteile für sein Team sah. Für die Gäste vergaben Jon Schwertfeger, Jörg Dreier und Yannic Krass einige gute Gelegenheiten, während die Hausherren immer wieder bei Standardsituationen gefährlich wurden.
In der 81. Minute gingen die Uetersener in Führung: Marcel Lügger verlängerte einen Dreier-Freistoß per Kopf zum 0:1 ins Tor. Im direkten Gegenzug wurde Gäste-Akteur Marcel Gehen von einem HSV-Spieler an der Seitenlinie niedergerungen ‒ der Freistoßpfiff blieb aber aus, die HSV-Sechste spielte weiter und Kevin Herbst egalisierte zum 1:1-Endstand (82.). „Das war etwas ärgerlich“, so Schippmann, der eine „homogene Mannschaftsleistung“ gesehen hatte, aus der er einzig Krass, der am Ende verletzt vom Feld humpelte, hervorheben wollte.