
Zur Ausgangssituation: Vor der Partie zwischen dem SC Condor II und dem Glashütter SV zierte letztgenannter mit vier Punkten Abstand auf Spitzenreiter SC Victoria II, der tags zuvor mit einem 2:1 Erfolg beim HSV Barmbek-Uhlenhorst II seine Hausaufgaben bestens erledigt hatte, Platz zwei der Tabelle. Zwei Zähler dahinter auf Platz drei folgten die Raubvögel vom Berner Heerweg.
So bot sich dem Glashütter SV die Chance, durch einen Sieg bis auf einen Zähler an Victoria heranzukommen und den Titelkampf weiter offen zu halten. Diese Gelegenheit ließ man durch einen seltsam nüchternen und viel zu passiven Auftritt an sich vorbeigehen.
Vielmehr war es die Zweite des SC Condor, die die Zeichen der Zeit erkannt hatte und sich am Ende von ihren treuen Fans feiern lassen durfte. Nun ist die Elf von Trainer Heiko Klemme einziger wohl noch ernst zu nehmender Verfolger des SC Victoria, der mit drei Punkten Vorsprung und einem um 20 Treffer besseren Torverhältnis auf dem besten Wege ist als Meister den Sprung in die Landesliga zu schaffen.
Doch nun zum Spiel der Verfolger: Die ersten 45 Minuten waren nicht dazu angetan, die fröstelnden Zuschauer zu erwärmen. Beide Mannschaften waren deutlich darauf aus, sich keine Blöße zu geben und ließen mit den besten Abwehrreihen der Liga so gut wie keine Torgelegenheiten zu. Eine davon hatte nach sieben Minuten Condors Jan-Ole Rosenhauer, der nach einer Flanke von rechtes durch Patrick Gordon aus wenigen Metern zu wenig Druck hinter die Kugel brachte, um Glashüttes Schlussmann Björn Schuhmann überwinden zu können. Alles in allem tat der SC Condor mehr fürs Spiel. Erst nach gut 25 Minuten lösten die Gäste ein wenig die Handbremse und tauchten auch ihrerseits in der Hälfte des Gegners auf. Mehr als ein von Robin Tewes aus 22 Metern getretener Freistoß, der knapp am Gehäuse von Keeper Sven Lund vorbeiging, sprang aber auch nicht heraus.
Deutlich forscher und zielstrebiger gingen die Hausherren nach der Pause ans Werk. Nur fünf Minuten waren gespielt, als sich Torben Kröger links versetzt am Glashütter Strafraum den Ball für einen Freistoß zurechtlegte. Ob nun haltbar oder auch nicht, mit einem satten Strahl ins Torwarteck war das 1:0 perfekt (50.).
Nun hätte man sich eigentlich eine Reaktion der Gäste vorgestellt, dem Spiel noch eine Wende zu geben. Doch weit gefehlt. Die Klemme-Elf war es fortan, die klar den Takt angab und sich nicht auf der knappen Führung ausruhte. So kam Joker Marcel Houillon rechts im Strafraum der Gäste frei zum Schuss, verfehlte den Kasten aber deutlich (65.).
Wieder ein Freistoß führte nach 75 Minuten zur endgültigen Entscheidung. Dennis König zog den Ball von links auf den langen Pfosten, wo Oliver Streich auf Yannick Andersson ablegte und dieser in die Maschen traf.
Sven Lund im Tor der Hausherren blieb auch die letzte Viertelstunde nahezu beschäftigungslos. Ein echtes Aufbäumen des Glashütter SV war nicht zu erkennen.
hvp