
Am Sonntag sollte es im Rahmen des fünften Spieltages der Bezirksliga Süd zum Duell zwischen dem diesjährigen Neuling Inter Hamburg und dem Klub Kosova kommen. „Wir hatten leider Probleme, den Online-Spielberichtsbogen auszufüllen, weil das Internet nicht ging“, berichtete Inter-Obmann Süleyman Sütcü auf Nachfrage von SportNord. Nach mehreren vergeblichen Versuchen konnte aber eine Internetverbindung hergestellt und der Spielbericht ausgefüllt werden.
„Als wir den Spielberichtsbogen ausdrucken wollten, gab es leider wieder Probleme mit dem Internet“, so Sütcü. Nun trat das Schiedsrichter-Gespann auf den Plan: Bastian Zimmermann, David Utermark und Akshay Punjabi (alle vom SV Nettelnburg-Allermöhe) machten den Beteiligten klar, dass sie das Spiel unter diesen Voraussetzungen nicht anpfeifen würden. „Merkwürdigerweise war es nicht der Schiedsrichter selbst, sondern einer der beiden Assistenten, der dies uns gegenüber erklärt hat – zumindest hatte er eine Fahne in der Hand“, so Sütcü, der sich wunderte: „Ich weiß nicht, seit wann es so ist, dass ein Schiedsrichter-Assistent mehr zu sagen hat als der Schiedsrichter!“ Daraufhin machten sich ein Inter-Verantwortlicher und ein Kosova-Betreuer auf den Weg in ein Internet-Cafe, um den Online-Spielberichtsbogen dort auszudrucken. „Der Schiedsrichter beziehungsweise sein Assistent sagten dazu, dass sie nur eine Viertelstunde warten würden und, wenn der Spielberichtsbogen dann nicht vorliegen würde, das Spiel nicht mehr anpfeifen würden“, so Sütcü. Obwohl Sütcü selbst mitspielen sollte, versuchte er noch einmal sein Glück mit dem Internet und Drucker auf der Sportanlage an der Memellandallee - und hatte Erfolg: „Um exakt 15.15 Uhr habe ich es geschafft, den Spielberichtsbogen auszudrucken“, so Sütcü. Als er die Unterlagen dem Schiedsrichter-Trio übergab, folgte jedoch die bittere Enttäuschung: „Es hieß dann, dass die Frist überschritten sei und sie das Spiel nun nicht mehr anpfeifen würden“, so Sütcü, der verärgert betonte: „Beide Teams waren vollzählig vor Ort – es ist ein Jammer gewesen, dass sie bei diesem schönen Wetter nicht Fußball spielen durften!“ Auch der Kosova-Coach reagierte laut Sütcü „sehr verärgert“ auf den Spielausfall.
Man darf gespannt sein, ob das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes nun eine Neuansetzung beschließen wird: „Vielleicht werden wir ja auch zum kampflosen 0:3-Verlierer erklärt, aber das wäre dann erst Recht ein Unding“, so Sütcü, der von einer Neuansetzung ausgeht, aber auch betonte: „Wenn dieses Spiel dann unter der Woche ausgetragen werden soll, haben beide Mannschaften Probleme, genügend Spieler zusammenzubekommen – und alles nur, weil der Schiedsrichter am Sonntagnachmittag nicht anpfeifen wollte!“ Schon vor zwei Wochen, als Inter den diesjährigen Landesliga-Absteiger SV Este 06/70 empfing, hatte es auf dem Jahnplatz Probleme mit dem Online-Spielberichtsbogen gegeben. „Der damalige Referee hat das Spiel trotzdem ganz unkompliziert angepfiffen, während wir weiter unser Glück mit dem Drucker versucht haben – und als der Ausdruck fertig war, haben wir ihn während des Spiels einfach dem Assistenten in die Hand gedrückt“, so Sütcü, der auch dem aktuellen Schiedsrichter-Gespann von diesem Umstand berichtete: „Als Antwort bekam ich nur: ‚Es interessiert mich nicht, wie ein anderer Schiedsrichter mit dieser Situation umgegangen ist!‘ Übrigens: Vor dem ausgefallenen 15-Uhr-Bezirksliga-Spiel zwischen Inter und Kosova war um 13 Uhr bereits die Partie der Kreisklasse 7 zwischen Inter Hamburg II und dem SC Eilbek III ausgefallen, weil die SCE-Dritte nicht antrat. „Dadurch kam unsere Zweite Mannschaft zwar zu einem kampflosen 3:0-Sieg – aber auch die Spieler unseres Reserve-Teams hätten lieber gespielt“, so Sütcü, der abschließend betonte: „Fußballerisch war das ein Tag für die Katz – wenn man das vorher gewusst hätte, hätte man, gerade bei dem schönen Wetter, etwas Sinnvolleres machen können!“
(JSp)