Zwei Serien hatten am Freitagabend in der Bezirksliga West Bestand: Der SC Hansa 11 feierte gegen den TSV Holm seinen zweiten 3:1-Sieg am Stück, während die Holmer zum bereits fünften Mal in Folge als Verlierer den Platz verließen. Dies lag vor allem daran, dass den Kapiteln der persönlichen Fehler von Holmer Spielern ein weiteres hinzugefügt wurde. Hatten in den vorherigen Partien Jan Dostal und Moritz Wildfang jeweils mit einem individuellen Patzer einen Gegentreffer verschuldet, so war es nun TSV-Torwart Björn Quassdorf, der einen harmlosen Kopfball von Hansas Wagas M. zum frühen 1:0 passieren ließ (4.). „Diesen Ball hätte Quassdorf sogar mit der Brust annehmen können, er war gedanklich aber wohl schon beim Abwurf – das kann passieren“, nahm TSV-Trainer Bernd Bressem seinen Keeper aber in Schutz.
Die Holmer ließen sich von dem frühen Rückstand nicht beirren, sondern spielten anschließend auf dem Kunstrasenplatz an der Feldstraße passabel mit. Jan-Philipp Brodersen schnupperte am Ausgleich, traf aber nur den Pfosten (16.). „Das ist momentan der kleine, aber feine Unterschied – bei uns gehen diese Bälle nicht ein, bei unseren Gegnern schon“, ist Bressem auf der Suche nach der Glücksgöttin Fortuna. Diese war den Holmern auch nicht hold, als der Ball wie eine Flipperkugel durch ihren Strafraum sprang und Riaz Butt für die Hausherren auf 2:0 erhöhte (27.). In der Pause forderte Bressem von seinem Team, dass es fortan „mehr Fußball spielen“ solle, nachdem es bis dahin vornehmlich auf lange Bälle gesetzt hatte. „Das hat die Mannschaft auch gut umgesetzt, obwohl uns zahlreiche Stammkräfte fehlten“, lobte Bressem, der auf Hannes Fehr (Urlaub), Mahmoud Ben-Djebbi (erkrankt), Nico Schölermann, Daniel Struve, Fabian Tiede sowie die Brüder Hannes Großmann und Moritz Großmann verzichten musste. Der Ball lief im zweiten Durchgang besser durch die Reihen der Gäste, die zum Anschlusstreffer kamen, als Marc Rupscheit nach einem Eckstoß von Kevin Kleinwort traf (67.). Anschließend gab es einige Halbchancen zum Ausgleich: Ein Schuss von Fabian Hlede wurde noch abgefälscht und ging knapp am Ziel vorbei; dann verpasste Brodersen das 2:2 auch, weil ein Hansa-Akteur sein Trikot einem Reiß-Test unterzog. „Da hätte man durchaus einen Strafstoß geben können“, so Bressem, der aber, obwohl der Elfmeter-Pfiff ausblieb, nur lobende Worte für Schiedsrichter Dion Seehase (vom Ahrensburger TSV) fand: „Das war der mit Abstand beste Referee, den ich seit langem gesehen habe!“ Nachdem Gäste-Akteur Max Mügge wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen hatte (85.), warfen die Holmer trotz Unterzahl alles nach vorne und wurden nach einem eigenen Eckstoß ausgekontert: Der eingewechselte Sven Weißner erhöhte für Hansa zum 3:1-Endstand (87.). „Mit unserer Leistung in der zweiten Halbzeit bin ich aber sehr zufrieden, denn wir waren nahe dran am 2:2“, betonte Bressem.
Unschön: Der Holmer Fabian Jensen beklagte sich nach dem Spiel darüber, dass er nach rund 20 Minuten auf dem Feld von Hansas Wagas M. eine Morddrohung bekommen hätte: „Er hat zu mir gesagt ‚Ich stech dich ab‘“, berichtete Jensen. „Das haben auch mehrere Mitspieler gehört“, so Bressem, der entsetzt sagte: „Das geht gar nicht!“ Als sich Wagas M., dessen Bruder Faisal M. in der vergangenen Saison noch für Holm spielte, nach dem Abpfiff bei Bressem für seine verbalen Entgleisungen entschuldigen wollte, nahm der Coach die Entschuldigung nicht an: „Ich habe gesagt, er soll sich bei Jensen direkt entschuldigen“, so Bressem abschließend.