
Der Schleswig-Holstein-Ligist SV Henstedt-Ulzburg ist am Sonnabend zum dritten Mal in Folge Segeberger Hallenkreismeister geworden. Dabei hatte der Tag für SVHU-Coach Jens Martens (Foto) gar nicht gut begonnen: „Gleich fünf Spieler haben mir am Vormittag krankheitsbedingt abgesagt, weil sie sich beim Donnerstagstraining wohl gegenseitig angesteckt hatten“, so Martens, der daraufhin Patrick Gott und den A-Jugendlichen Marc Jürgensen nachnominierte. „Das waren extrem ungünstige Voraussetzungen“, klagte Martens, dessen Team sich beim Auftakt gegen den Segeberger Kreisligisten TSV Nahe auch noch schwer tat (1:0), anschließend aber beim 3:0 gegen Kreisliga-Spitzenreiter Fetihspor Kaltenkirchen schon mit drei schön herausgespielten Toren glänzte.
In der Neuauflage des Vorjahres-Endspiels ging es dann gegen den TuS Hartenholm; der Süd-West-Verbandsligist trat dabei sehr defensiv auf, so dass es am Ende 0:0 hieß. Mit einem 5:0-Sieg gegen den Kreisligisten TuS Garbek (Martens: „Da haben wir den Ball richtig gut laufen lassen!“) sicherten sich die Henstedt-Ulzburger den Sieg in der Gruppe A vor den punktgleichen Hartenholmern. In der Gruppe B belegte mit dem SV Todesfelde ebenfalls der favorisierte Schleswig-Holstein-Ligist den ersten Platz. Allerdings waren die Spiele des Teams von SVT-Trainer Thomas Möller etwas enger: Gegen den Kreisligisten SG Bornhöved-Trappenkamp traf René Lübcke zum 1:0-Sieg, gegen den Verbandsliga-Zweiten SV Schackendorf gelang Kamil Krol in einer Unterzahl-Situation nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Todesfelde das goldene Tor. Nach einem 0:0 gegen den SC Kisdorf ging es im letzten Gruppen-Spiel gegen die Kaltenkirchener TS (ebenfalls beide Verbandsliga), die bereits ausgeschieden war, deshalb befreit aufspielen konnte und zwei Mal in Führung ging. Mit einem Kraftakt bogen die Todesfelder die Partie aber noch in einen 3:2-Sieg um.
Schackendorf rettete sich mit einem 0:0 gegen die Kisdorfer, die mit einem Sieg weiter gekommen wären, als Zweiter ins Halbfinale. Dort zeigte das Möller-Team gegen Hartenholm seine beste Turnier-Leistung und gewannen, auch in der Höhe vollkommen verdient, mit 3:0. Lübcke, Niwar Jasim und Stefan Wrage trafen und SVT-Liga-Obmann Heiko Spiering lobte: „Das war ein sehr, sehr starker Auftritt!“ Im anderen Halbfinale traf Henstedt-Ulzburg vor 300 Zuschauern in der Bad Segeberger Kreissporthalle auf Schackendorf. Jan Henrik Kaetow (2.) und Tim Ollenschläger (9.) brachten die Henstedt-Ulzburger mit 2:0 in Führung, ehe Mirco Medler 40 Sekunden vor dem Ertönen der Schlusssirene für Schackendorf verkürzte. Da die Zeit nicht gestoppt wurde, waren, als wieder angestoßen wurde, nur noch 19 Sekunden zu spielen. „Wir konnten zwar den Ball noch einmal erobern, aber keinen Torschuss mehr abgeben“, ärgerte sich Stefan Christensen nach dem Ablauf der zwölfminütigen Spielzeit. Der Sportliche Leiter der Schackendorfer gab zu: „Insgesamt haben wir im Halbfinale zu wenig investiert, um ins Endspiel einzuziehen, uns müssen sagen: Raus ohne Applaus!“
So kam es zum „Traum-Finale“ zwischen den beiden Schleswig-Holstein-Ligisten Todesfelde und Henstedt-Ulzburg. Patrick Ziller sorgte für die Führung des SVHU, der es anschließend aber versäumte, den Sack zuzumachen: „Wir hätten das zweite und dritte Tor machen müssen, sind aber immer wieder an unserem Ex-Keeper Daniel Jeschke gescheitert“, so Martens. So glich André Kalbau mit einem Traumtor per Hacke noch für den SVT aus. Das Neunmeterschießen verlief wie folgt: Kaetow 1:0 für Henstedt-Ulzburg, Kalbau schießt daneben; Ollenschläger 2:0 für Henstedt-Ulzburg, Wrage scheitert an SVHU-Keeper Henrik Ehlers; Gott scheitert an SVT-Torwart Jeschke, Todesfeldes Jasim schießt deutlich am Ziel vorbei; 3:0 Tolga Güvenir. Spiering, dessen Team im Januar am SHFV-Hallen-Masters teilnimmt, gab zu: „Der Versuch von Jasim, der wohl genau in den Winkel treffen wollte, war überheblich. Wer keinen Neunmeter verwandelt, hat den Turnier-Sieg auch nicht verdient!“ Martens, dessen Team erstmals nach sechs Jahren die Qualifikation für das Hallen-Masters verpasst hatte, jubelte dagegen: „Wir sind verdient Kreismeister geworden, weil wir spielerisch die beste Mannschaft waren – das ist ein schöner Jahresabschluss!“
Gruppe A
TSV Nahe – TuS Garbek ... 0:0
TuS Hartenholm – Fetihspor Kaltenkirchen ... 1:0
SV Henstedt-Ulzburg – TSV Nahe ... 1:0
TuS Garbek – TuS Hartenholm ... 0:2
Fetihspor Kaltenkirchen – SV Henstedt-Ulzburg ... 0:3
TSV Nahe – TuS Hartenholm ... 0:1
TuS Garbek – Fetihspor Kaltenkirchen ... 1:4
TuS Hartenholm – SV Henstedt-Ulzburg ... 0:0
Fetihspor Kaltenkirchen – TSV Nahe ... 1:0
SV Henstedt-Ulzburg – TuS Garbek ... 5:0
1. SV Henstedt-Ulzburg ... 10 Punkte, 9:0-Tore
2. TuS Hartenholm ... 10 Punkte, 4:0-Tore
3. Fetihspor Kaltenkirchen 6 Punkte, 5:5-Tore
4. TSV Nahe 1 Punkt, 0:3-Tore
5. TuS Garbek 1 Punkt, 1:11-Tore
Gruppe B
Kaltenkirchener TS – SC Kisdorf ... 0:0
SG Bornhöved-Trappenkamp – SV Todesfelde ... 0:1
SV Schackendorf – Kaltenkirchener TS ... 2:0
SC Kisdorf – SG Bornhöved-Trappenkamp ... 2:1
SV Todesfelde – SV Schackendorf ... 1:0
Kaltenkirchener TS – SG Bornhöved-Trappenkamp ... 1:2
SC Kisdorf – SV Todesfelde ... 0:0
SG Bornhöved-Trappenkamp – SV Schackendorf ... 0:2
SV Todesfelde – Kaltenkirchener TS ... 3:2
SV Schackendorf – SC Kisdorf ... 0:0
1. SV Todesfelde ... 10 Punkte, 5:2 (+ 3) Tore
2. SV Schackendorf ... 7 Punkte, 4:1 (+ 3) Tore
3. SC Kisdorf ... 6 Punkte, 2:1 (+ 1) Tore
4. SG Bornhöved-Trappenkamp 3:6 (- 3) Tore
5. Kaltenkirchener TS ... 3:7 (- 4) Tore
Halbfinale
SV Henstedt-Ulzburg – SV Schackendorf ... 2:1
SV Todesfelde – TuS Hartenholm ... 3:0
Finale
SV Henstedt-Ulzburg – SV Todesfelde ... 1:1, 3:0 nach Neunmeterschießen.
(JSp)