Hamburg-Liga: Ehm will Eintracht abhängen


Wie SportNord bereits berichtete, werden der Hamburg-Liga-Spitzenreiter SC Victoria und der Oberliga-Fünfte Altona 93 zukünftig in Sachen Stadion zusammenarbeiten. Sollten die Altonaer die Qualifikation für die neue Regionalliga schaffen, tragen sie ihre Heimspiele zukünftig im Victoria-Stadion an der Hoheluft aus (siehe unten stehenden Link).

SportNord sprach nun mit Victoria-Coach Bert Ehm, dessen Team am heutigen Freitagabend gegen den Tabellen-Vierten Eintracht Norderstedt antritt, über die Zukunftsperspektiven ...


SportNord: Was sagen Sie zur Zusammenarbeit mit Altona 93?
Ehm: „Ich finde, das ist eine ganz hervorragende Sache. Wie unser Manager Ronald Lotz schon im SportNord-Interview sagte, sind wir mit Altona gut befreundet – alle Verantwortlichen dieses Klubs sind sehr sympathisch, und die Trainer und Spieler verstehen sich auch gut. Deshalb wird es auch keine Probleme geben, auch wenn wir beispielsweise noch klären müssen, welches Team zukünftig wo trainiert. Momentan trainieren wir noch im Stadion an der Hoheluft – aber das wäre nicht mehr sinnvoll, wenn dort neben uns auch Altona spielt und somit 34 Punktspiele ausgetragen werden ...“

SportNord: Würde der SC Victoria, wenn der Sprung in die Regionalliga in diesem Sommer nicht gelingt, in der kommenden Saison erneut den Aufstieg anpeilen?
Ehm: „Das denke ich schon, denn sportlich wollen wir immer das Optimum erreichen ... Allerdings ist es klar, dass es in der Saison 2008/2009 ungleich schwerer werden würde, denn dann wird nicht nur Eintracht Norderstedt nachrüsten, sondern aus der Oberliga kommen ja im Sommer schlimmstenfalls auch vier starke Teams in die Hamburg-Liga, das sind dann noch einmal vier Granaten mehr ...“

SportNord: Ist Lurup wirklich als ‚Granate’ einzustufen?
Ehm: „Nun ja, ich muss zugeben, dass ich die Luruper auch belächelt habe, als sie im vergangenen Sommer als Hamburg-Liga Sechster den Aufstieg in die Oberliga gewagt haben. Aber sie haben sich gut verstärkt, und ihre Mannschaft sammelt in dieser Saison in der Oberliga wertvolle Erfahrungen und lernt höheres Tempo und richtige Zweikampfhärte kennen – es ist eben ein anderer Schnack, gegen den BV Cloppenburg zu spielen, als gegen GSK Bergedorf ...“

SportNord: Ist der SC Victoria tatsächlich reif für die Regionalliga?
Ehm: „Sowohl sportlich als auch vom Umfeld her stecken wir diesbezüglich noch in den Kinderschuhen. Für Altona ist das alles schon etwas realistischer, denn unser Kooperationspartner hat doch einen deutlich höheren Etat als wir. Kürzlich habe ich gehört, dass Reinhard Meiners, der Präsident des SV Meppen, der Meinung ist, dass man in der Regionalliga einen Etat von 1,3 Millionen Euro benötigt ...“

SportNord: Welcher Etat würde „Vicky“ in der Regionalliga zur Verfügung stehen?
Ehm: „Ich denke, dass wir, inklusive der Fernseh-Gelder (jeder Regionalligist wird ungefähr 134.000 Euro aus dem TV-Geld-Topf erhalten, Anmerkung der Redaktion), einen Etat von ungefähr 250.000 Euro auf die Beine stellen können. Dass wir damit finanziell ganz, ganz weit weg wären von den meisten niedersächsischen Teams und den Mannschaften aus den Neuen Bundesländern, die größtenteils unter Profi-Bedingungen arbeiten werden, ist klar!“

SportNord: Wie oft würden Sie Ihre Spieler zum Training bitten?
Ehm: „Dass wir kein Vormittagstraining durchführen können, wie es etwa beim Hamburger SV II regelmäßig stattfindet, ist klar. Ich würde deshalb, ebenso wie Altonas Trainer Torsten Fröhling auch, vier bis fünf Mal pro Woche am Abend trainieren. Wenn wir unsere jetzigen Spieler dazu bewegen wollen, weiterzumachen, geht es nicht anders!“

SportNord: Wie erklären Sie sich die jüngste 0:3-Klatsche beim SC Condor?
Ehm: „Man darf nicht vergessen, dass dieses Ergebnis unter irregulären Bedingungen zustande gekommen ist. Die Platzverhältnisse waren katastrophal, und der Schiedsrichter hat uns massiv benachteiligt, als er beispielsweise Jasmin Bajramovic einen klaren Elfmeter verweigert und unseren Anschlusstreffer zum 1:2 nicht anerkannt hat. Wenn dieses Tor von Stephan Rahn zählt, sieht die Welt ganz anders aus – aber wir müssen auch ehrlich zugeben, dass wir zu blauäugig an die Sache herangegangen sin

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