Kreisklasse 1: HMTV-Spieler sorgt für Eklat


Kurz vor dem Ende des Kreisklassen-Derbys zwischen dem Heidgrabener SV II und dem Hetlinger MTV kam es am Sonntag zu einer unschönen Szene. Dabei bekam der Hetlinger Daniel S. die Rote Karte von Schiedsrichter Rados Biorac (vom TuS Appen). Was aber war zuvor geschehen? „Der Hetlinger Spieler hat zum Schiedsrichter gesagt: ‚Besorge dir erst einmal einen deutschen Pass‘“, berichtete Francesco Voigt. Der Heidgrabener Mittelfeldmann, der unmittelbar neben dem „Tatort“ stand, ergänzte: „Nachdem der Schiedsrichter den Spieler vom Platz gestellt hat, kam es vor der Hetlinger Ersatzbank zu einem Gerangel zwischen dem Spieler und dem Schiedsrichter!“ HMTV-Trainer Jonas Hübner sagte dazu auf Nachfrage von SportNord: „Ja, das waren Daniel S. Worte – aber ein Gerangel gab es definitiv nicht!“

Hübner räumte ein, dass nach dem kurz darauf folgenden Abpfiff „die Aufregung groß war“, betonte aber auch noch einmal: „Mehr hat Daniel S. nicht gesagt oder getan.“ Trotzdem hängt nun im Deichstadion der Haussegen schief: „Wir sind sehr enttäuscht, dass Daniel sich nicht im Griff hatte. Der Ärger der ganzen Mannschaft ist immer noch riesig!“ Welche Konsequenzen dieses Fehlverhalten für Stürmer Daniel S., der in knapp zwei Wochen seinen 19. Geburtstag feiert, haben wird, ließ Hübner noch offen. „Wir wollen der Sache nicht überhastet entgegen treten, sondern uns dem Thema so nüchtern wie möglich stellen. Wir sind momentan dabei, eine interne Lösung zu finden – und möchten klarstellen, dass wir so etwas in keinster Weise dulden!“

Die Partie endete übrigens 0:0, was für die Hetlinger ebenfalls eine Enttäuschung war. „Wir haben gut gespielt und vor allem in der ersten Halbzeit Chancen im Minutentakt gehabt – aber wir haben das Tor nicht gemacht“, klagte Hübner. Während die Heidgrabener laut Hübner in der ersten Halbzeit „keinen einzigen Torschuss“ abgaben, hatten die Gäste zahlreiche gute Möglichkeiten. Einem Torerfolg am nächsten kam dabei Adnan Kubat, der aber nur den Pfosten traf. „Zudem haben die Heidgrabener auf der eigenen Torlinie gerettet und das Glück gehabt, dass wir immer wieder ihren Torwart angeschossen oder knapp vorbeigezielt haben“, stöhnte Hübner. Und der Hetlinger Spielgestalter Finn Lüneburg hatte es schwer, sich gegen seinen Bewacher, den enorm zweikampfstarken Voigt, durchzusetzen.

Nach der Pause gab es nicht mehr ganz so viele klare Gäste-Chancen: „Wir haben es nicht geschafft, durchgehend Druck aufzubauen, und sind immer nervöser geworden – und es wurde immer schlimmer, das Spiel anzuschauen“, klagte Hübner. „Allzu viele gute Chancen haben wir dem Gegner nicht gestattet“, war HSV-Coach Benjamin Köhnke mit seiner Defensive sehr zufrieden; ein Sonderlob erteilte er Libero Tim Risse sowie Mark Simon, der das Heidgrabener Spiel gut lenkte. Bei ihren eigenen Offensivbemühungen setzte die HSV-Reserve vor allem auf Standardsituationen. In der Schlussphase wurde es turbulent: Ein Tor des Hetlinger Kapitäns Jesse Plüschau zählte wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht (87.). Kurz darauf hatte Björn Deinert nach einem Konter beinahe noch die Heidgrabener zum Sieg geschossen.

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