Bereits am vergangenen Sonntag wurde die Partie des fünften Spieltages der Kreisklasse 3 zwischen dem SVS Mesopotamien II und den Panteras Negras II beim Stand von 2:2 kurz vor der Pause von Schiedsrichter Reinhold Haenel (vom SV Wilhelmsburg) abgebrochen. SportNord sprach mit Verantwortlichen beider Reserve-Teams darüber, was auf dem Grandplatz an der Harburger Außenmühle geschah ...
... Edip Aslan, Ex-Spieler und Betreuer bei Mesopotamien II, erklärte:
„Kurz vor der Pause gab es beim Stand von 2:2 ein eigentlich ganz normales Foul. Ein Panteras-Spieler regte sich darüber auf und fragte den Schiedsrichter: ‚Wieso foult er denn?‘ Mehrere gegnerische Akteure und Offizielle standen in der Nähe und protestierten lautstark. Unser Spieler mit der Nummer acht, der an der Szene zunächst gar nicht beteiligt gewesen war, sagte daraufhin zu den Panteras-Akteuren: ‚Bitte beruhigt euch, das war ein ganz normales Foul!‘ Dann hat plötzlich der Panteras-Betreuer unserem Spieler, der ja nur beruhigend auf alle einwirken wollte, eine Backpfeife gegeben!
Darüber war unser Spieler verständlicherweise sehr empört und wollte auf den Betreuer losgehen; wir konnten ihn aber zurückhalten und unser Akteur kam auch schnell wieder zur Vernunft und wollte sich aufs Spiel konzentrieren. Dann hat ihn aber plötzlich ein Panteras-Spieler von hinten attackiert und ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Erst dadurch ist die Situation eskaliert: Mit Mühe konnten wir die Streithähne auseinander bekommen und weitere Tätlichkeiten verhindern. Dann sagte der Schiedsrichter, dass er die Partie nun abbrechen würde. Klar ist: Hätte es diese Attacke von hinten nicht gegeben, hätte das Spiel fortgesetzt werden können!
Unser Spieler hat durch diesen Faustschlag nicht nur einen Zahn verloren, sondern leidet seitdem auch unter einem Knirschen des Kiefers. Wir warten nun ab, wie der Hamburger Fußball-Verband in dieser Angelegenheit verfahren wird; klar ist, dass wir so etwas auf dem Fußballplatz nicht erleben wollen. Wir haben überwiegend 18- und 19-jährige Spieler in unserer Zweiten Mannschaft, die einfach nur Fußball spielen wollen. Wir haben gegen die Panteras mit 2:0 geführt, dann zwar den Ausgleich kassiert, aber weiter etwa 80 Prozent Ballbesitz gehabt und hätten locker gewonnen – wenn nicht die Ohrfeige des Panteras-Betreuers dazwischengekommen wäre ...“
... Victor Rodrigues aus dem Panteras-Vorstand war darum bemüht, der Sache an Brisanz zu nehmen:
„Das, was passiert ist, ist wirklich nicht der Rede wert, denn kurz nachdem der Schiedsrichter das Spiel abgebrochen hatte war schon wieder alles paletti! Wir wollen die Geschehnisse auch gar nicht groß in der Öffentlichkeit breit treten, denn wir haben mit den Verantwortlichen von Mesopotamien vereinbart, dass die Vorfälle nicht aufgebauscht werden sollen. Es ist alles blöd gelaufen und der Schiedsrichter hat auch nicht genau mitbekommen, wie es zu der Auseinandersetzung kam. Ich weiß nicht, ob der HFV jetzt ein Wiederholungsspiel ansetzen wird – aber ich hoffe, dass dieser Bericht nun keine hohen Wellen schlägt und nicht wieder Kommentare kommen, in denen über die Ausländer gehetzt wird!“
(JSp)
