
Am letzten Spieltag der Kreisklasse 4 kam es zum Marsch-Derby zwischen dem Hetlinger MTV und dem TV Haseldorf II. Die Gäste erwischten am Hetlinger Deich einen Traumstart und gingen durch Florian Brücker, der nach einem schönen Spielzug traf, schon nach drei Minuten in Führung. Anschließend bestimmten die Hausherren zwar das Geschehen, doch die gute Haseldorfer Abwehr um den starken Yannick Schubrink, den TVH-Trainer Kim Neidenberger als „besten Spieler“ lobte, stand zunächst gut. So benötigten die Hetlinger eine Standard-Situation, um zum Ausgleich zu kommen: Nach einem Eckstoß von Adriano Schirosi erzielte Benjamin Mielke das 1:1 (33.). Auch in die zweite Halbzeit legten die Haseldorfer vor hundert Zuschauern einen Blitzstart hin: In der 47. Minute brachte Liga-Leihgabe Martin Koch die Gäste aus dem Schlosspark erneut in Führung.
„Diesen beiden frühen Gegentoren sind wir quasi das ganze Spiel über hinterher gelaufen“, ärgerte sich HMTV-Coach Hans-Jürgen Schulze und befand: „Wir hatten vor allem in der zweiten Halbzeit genügend Torchancen, um noch zu gewinnen, und haben unsere Angriffe teilweise auch ordentlich vorgetragen – aber wir konnten sie einfach nicht vernünftig zum Abschluss bringen!“ So musste wieder ein Schirosi-Eckstoß herhalten, um zumindest noch zum 2:2-Ausgleich zu kommen: Sergej Weimer traf für die nach ruhenden Bällen stets gefährlichen Hetlinger zum Endstand gegen TVH-Torwart Robin Krohn (60.). „Das Ergebnis geht in Ordnung, denn Haseldorf hatte zwar nur zwei Torchancen, hat diese aber genutzt“, gab Schulze zu. Neidenberger äußerte sich ähnlich: „Die Punkteteilung ist gerecht, auch wenn es aus unserer Sicht natürlich ärgerlich war, beide Gegentore nach Eckstößen zu kassieren – aber wir haben unsere Möglichkeiten effizient genutzt!“ Zehn Minuten vor dem Abpfiff bekam TVH-Akteur Jan Rose noch eine Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels. „Dieser Platzverweis war, nach mehreren unnötigen Aktionen, überfällig – Rose hätte schon früher vom Feld fliegen müssen“, räumte Neidenberger ein. Schulze kritisierte dagegen den Schiedsrichter: „Er hat in einem fairen Spiel beide Teams auf die Palme gebracht, indem er kleinlich gepfiffen und oberlehrerhaft auch die Zuschauer belehrt hat. Und er hat den Ersatzspielern verboten, aufzuspringen!“ Die unschönste Szene im Nachbarschaftsduell gab es, als der Haseldorfer Florian Senkowski nach einer HMTV-Ecke von seinem eigenen Keeper Krohn getroffen wurde und sich am Knie verletzte. „Die erste Diagnose lautet, dass er einen Kreuzbandriss erlitten hat“, so Neidenberger.
(JSp)