Kreisklasse 6: Erneut Spielabbruch bei Örnek II


Am 13. Spieltag gab es in der Kreisklasse 6 zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen einen Spielabbruch - und auch am vergangenen Wochenende waren wohl Spieler von Örnek Türkspor II dafür verantwortlich. Am Sonntag wurde die Partie der Örnek-Reserve gegen den Hummelsbütteler SV II zwölf Minuten vor dem Abpfiff beim Stand von 5:3 für die Hummelsbütteler "Zweite" abgebrochen.

SportNord fragte Verantwortlicher beider Vereine, was ihrer Meinung nach die Ursachen für den Abbruch waren:


Mike Röll von Hummelsbüttel II erklärte:

"Ein Spieler von uns wurde gefoult. Dann kam ein anderer gegnerischer Akteur angelaufen und trat ihm mit einem Kung-Fu-Tritt mitten ins Gesicht. Ein anderer Spieler von uns wollte dazwischengehen, doch dann wurde ihm von einem zweiten Örnek-Akteur in den Rücken getreten. Der Schiedsrichter hat beiden Akteuren die Rote Karte gezeigt, und zunächst verließen sie auch den Platz. Doch der eine Spieler kam dann auf die Anlage zurück, schlug einen Betreuer seiner eigenen Mannschaft und legte sich mit Zuschauern an ... Daraufhin brach der Schiedsrichter das Spiel ab. Er sagte uns abschließend, dass er zwar nicht über die Wertung entscheiden könne, in seinem Bericht aber vermerken werde, dass die Hausherren den Abbruch verschuldet hätten. Und so war es ja auch: Als Örnek schnell mit 2:0 in Führung ging, war noch alles in Ordnung. Als wir das Spiel dann aber drehten und 5:2 führten, wurde die Stimmung immer aggressiver!"


Ali Kocak, Trainer von Örneks Reserve, betonte dagegen:

Nachdem der Schiedsrichter in einem Zweikampf ein Foulspiel eines unseres Spielers gesehen und einen Freistoß gegen uns verhängt hatte, kam es innerhalb unserer Mannschaft zum Disput. Zwei unserer Spieler, die mit der Nummer fünf und sieben, schubsten sich gegenseitig. Dann hat der eine dem anderen eine reingehauen, der andere schlug zurück. Daraufhin brach der Schiedsrichter das Spiel ab. Ob das nötig war? Darüber kann man sich streiten! Fakt ist, dass ich ihn schon lange kenne und hinterher nach den Grund fragte. Als Antwort bekam ich, dass er keine Lust gehabt hätte, zu warten, bis sich alle Akteure wieder beruhigt hätten ...


Es steht also wieder einmal Aussage gegen Aussage. Doch auch bei Kocaks Version ist der Abbruch sicherlich berechtigt, denn ob ein Spieler eine Tätlichkeit gegen einen gegnerischen Akteur oder einen Mitspieler verübt, ist in diesem Falle gleichbedeutend. In den Fußball-Regeln heißt es dazu bei Regel 12, "Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen" unter "Anweisungen des DFB": "Greift ein Spieler einen Mannschaftskameraden, den Schiedsrichter, einen Schiedsrichter-Assistenten, einen Zuschauer usw. an, so gilt dies ebenfalls als gewaltsames Spiel".

Gespannt darf man sein, welche Sanktionen der Hamburger Fußball-Verband nun aussprechen wird. Das vor drei Wochen abgebrochene Spiel der Örnek-Reserve gegen den SV Bergstedt II vor drei Wochen hatte das HFV-Sportgericht mit 3:0 zugunsten der Bergstedter gewertet - doch außer persönlichen Strafen (sprich Sperren) für einige Akteure des türkischen Klubs hatte es keine weiteren Sanktionen gegeben ...

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