
Wie SportNord bereits berichtete, legte der Störtebeker SV Protest gegen die vom Sportgericht vorgenommene Umwertung seines 9:2-Sieges, den er am 16. August gegen den SC Bosna errungen hatte, in eine 0:3-Niederlage ein. SSV-Coach Christian Chodura will beweisen, dass auch bei Bosna ein nicht spielberechtigter Akteur mitwirkte, und das Protest-Schreiben nicht von SCB-Obmann Irfan Demirovic unterschrieben wurde (siehe unten stehenden Link).
Am Mittwoch, 23. September, wurde vor dem Verbandsgericht des Hamburger Fußball-Verbandes der Einspruch der „Piraten“ verhandelt. Chodura berichtete gegenüber SportNord: „Zunächst einmal hat sich das Gericht unter dem Vorsitz von Herrn Thomas Zeißing mit der Unterschrift beschäftigt. Herr Demirovic musste vor den Augen der HFV-Offiziellen noch einmal eine Unterschrift unter einem identischen Protest-Schreiben leisten. Herr Zeißing und seine Mitstreiter haben anschließend nur gegrinst: Selbst ein Laie erkennt die großen Unterschiede zwischen der Unterschrift, die Herr Demirovic vor Gericht tätigte, und der, die unter dem ursprünglichen Protest steht ...“
Chodura denkt, dass Demirovic im Urlaub weilte, während Bosna den Protest einlegte. „Als ich versucht habe, ihn Mitte August anzurufen, sagte seine Frau mir, er wäre im Urlaub“, so Chodura. Und da nur Demirovic als Obmann vertretungsberechtigt ist und einen Protest unterschreiben darf, vermutet Chodura, „dass einfach Frau Demirovic das Schreiben unterzeichnet hat“. Kurios: Vor dem HFV-Sportgericht hatte Demirovic noch abgestritten, im Urlaub gewesen zu sein. Vor dem Verbandsgericht räumte er nun ein, dass er im Urlaub war – wies aber darauf hin, dass er in seinem Büro zuvor Blanko-Vollmachten ausgefüllt hatte, die ein anderer Vereinsvertreter dann geholt hätte.
Chodura: „Zum Glück hatten wir mit Holger Rochow einen überaus fähigen Anwalt dabei, der schon damit gerechnet hatte, dass die Bosna-Verantwortlichen die Blanko-Vollmacht als Ausrede benutzen würden ... So hat Herr Rochow dem Gericht gleich dargelegt, dass so eine Blanko-Vollmacht zuvor per Beglaubigung genehmigt werden muss – und das war beim SC Bosna natürlich nicht geschehen!“ Chodura wird die Unterschriften nun zu einem Graphologen bringen und prüfen lassen: „Herr Demirovic hat noch versucht sich herauszureden indem er sagte, dass er verschiedene Unterschriften verwenden würde und nervös wäre wenn ihn mehrere Leute beim Schreiben beobachten ...“
Um zu beweisen, dass bei Bosna der Spieler Adem, der nicht spielberechtigt war, mit dem Pass seines Mitspielers Albin mitwirkte, hatten die Störtebeker-Verantwortlichen ein Foto des Akteurs, der im Spiel am 16. August als Albin aufgelaufen war, mitgebracht. „Als Herr Demirovic gefragt wurde, ob dies Albin wäre, entgegnete er, er hätte ihn lange nicht gesehen, und das Foto wäre nicht deutlich genug ... So könne er nur zu 80 Prozent sagen, dass es Albin wäre!“ Der Spieler selbst war zwar vorgeladen worden, aber nicht erschienen: „Angeblich, weil er zufällig gerade in Bosnien bei einer Spielerberater-Schulung weilt“, so Chodura.
So vertagte das HFV-Verbandsgericht die Verhandlung auf Mittwoch, 28. Oktober, 18.15 Uhr. „Dann wird der gute Albin hoffentlich erscheinen“, hofft Chodura, der versprach: „Wir werden in der Zwischenzeit auch noch versuchen, die richtige Identität des Spielers Adem, der, davon sind wir fest überzeugt, gegen uns mit dem Pass von Albin gespielt hat, herauszufinden!“ Der bosnische Klub muss zur nächsten Verhandlung auch die entsprechenden Spielerpässe mitbringen. Diese hatte Richter Zeißing zwar schon für den ersten Verhandlungstag angefordert, „doch Frau Sommer, die die Vorladungen schrieb, hatte dies leider überlesen“, so Chodura.
Der Anwalt, den Bosna zur Verhandlung mitbrachte, versuchte indes den HFV von der Befangenheit eines Störtebeker-Zeugen zu überzeugen: „Der Anwalt sagte, dass unser Spieler, bei dessen Onkel der ominöse Adem einst gearbeitet hatte, als Zeuge nicht infrage kommen würde, da er ja momentan keinen Stammplatz bei Störtebeker hätte, und nun etwas Gutes für seinen Verein tun müsse, indem er vor Gericht etwas bezeugt ...“ Chodura kam zu dem Schluss: „Herr Demirovic hat sich in ein peinliches Lügen-Geflecht verstrickt – und wenn er mit Pinocchio verwandt wäre, wäre Herr Zeißing, der i