
Regelrecht ins Schwärmen geriet der neue Trainer Lars Landschof, als er am Sonntag, nach zuvor zwei Hallenturnier-Teilnahmen, die Groß Flottbeker SV erstmals in einem Testspiel betreute: „Es fängt an, Spaß zu machen“, frohlockte Lars Landschof. Zwar verloren die Groß Flottbeker, die in der Kreisliga 2 als Tabellen-Elfter überwintern, ihren ersten Test-Kick im neuen Jahr bei Fetihspor Kaltenkirchen mit 1:2. „Aber die Jungs haben sich gefreut, wieder ein Spiel absolvieren zu können, und selbst das Schiedsrichter-Gespann hat uns eine gute Leistung attestiert“, sagte Lars Landschof. Daniel Owusu Agyei brachte die Hamburger in Führung; kurz vor der Pause glichen die Kaltenkirchener, die in Schleswig-Holsteins Verbandsliga Süd-West (vergleichbar mit der Hamburger Landesliga) um Punkte kämpfen, zum 1:1 aus. Als in der Schlussphase beim GFSV-Team die Kräfte nachließen, gelang dem Favoriten noch der 2:1-Siegtreffer. „Am Ende haben wir verdient verloren, aber gegen einen großartigen Gastgeber eine starke Leistung gezeigt und eine großartige Moral bewiesen“, lobte Lars Landschof, für den es zudem „ein emotionales Wiedersehen“ mit seinem Ex-Klub gab.
Mit Daniel Owusu Agyei, Carl Bekoe, Moritz Gelien, Tarek Khodja, Christopher Kirschke, Torben Landschof, René Siemsen und Florian Walter konnten die Groß Flottbeker in der Winterpause insgesamt acht Neuzugänge verpflichten. „Ich freue mich, dass frühere Weggefährten wieder bei mir sind und ich zudem neue Fußballer kennenlernen darf“, betonte Lars Landschof. Dazu, dass zuletzt von Wegbegleitern eines früheren Vereins im Internet einige Vorwürfe gegen ihn erhoben wurden, was das Abwerben von Ex-Spielern angeht, sagte der in Scharbeutz lebende Autoverkäufer: „Ich lasse mir da nichts unterstellen, denn dass ein Trainer Kontakt zu ehemaligen Spielern hält, sollte man ihm nicht verbieten. Fakt ist: Die Jungs haben mich gesucht und eine ganze Zeit gewartet, ob ich wieder eine Mannschaft übernehme und wo ich zukünftig als Trainer arbeite. Und ich glaube, dass es für die GFSV ein gutes Zeichen ist, dass diese Spieler mich jetzt wieder gesucht haben und den Weg mit uns mitgehen wollen!“ Zudem stellte Lars Landschof klar: „Mit unseren Neuverpflichtungen bin ich absolut zufrieden!“
Allerdings verließen im Gegenzug im Winter auch zahlreiche Akteure die Notkestraße, so dass Lars Landschof aktuell lediglich ein 16-Mann-Kader zur Verfügung steht. „Es ist sehr traurig, dass die GFSV so viele Spieler verloren hat. Aber wir müssen es jetzt nehmen, wie es ist: Wir haben jetzt sozusagen einen Hauch von einem Liga-Kader, und wenn wir mit diesem kleinen Kader die Restrunde durchstehen, können wir sehr zufrieden sein. Aber wir wissen auch, dass es sehr eng wird, weil immer mal ein Spieler verletzt oder erkrankt fehlen beziehungsweise beruflich verhindert sein wird“, so Lars Landschof, der zudem daran erinnerte, dass die Groß Flottbeker im bisherigen Saisonverlauf bereits zweimal (nämlich zu beiden Duellen mit dem Spitzenreiter FC Alsterbrüder) nicht antraten. „Das hätte es unter meiner Regie nicht gegeben ‒ ich würde, wenn es personell eng wäre, immer Spieler von den Zweiten Herren um Hilfe bitten“, so Lars Landschof, der warnte: „Wenn wir jetzt noch ein drittes Mal nicht antreten würden, wären wir weg vom Fenster ‒ da müssen wir auf der Hut sein!“
Ein Sonderlob sprach der neue GFSV-Coach an Felix Schubert aus: „Er hat bisher bei jeder Trainingseinheit voll mitgezogen ‒ und er verfügt über großes Potential!“ Aber auch alle anderen Akteure, die er in seinem Team hat, lobte Lars Landschof: „Alle Spieler, die ich jetzt trainieren darf, haben eine großartige Einstellung zum Fußball ‒ das gilt auch für die Jungs, die aus unserer eigenen A-Jugend kommen und zukünftig in die Liga-Mannschaft eingebaut werden sollen!“ Abschließend betonte Lars Landschof, dass er zuversichtlich in die Zukunft schaut: „Wir brauchen Unterstützung, und wir brauchen Geduld ‒ und dann kann es in Groß Flottbek auch voran gehen!“