Kreisliga 4: 3:0 für Muslime, Heinemann schimpft


Am 9. August hatte der Hamm United FC II im Rahmen des zweiten Spieltages der Kreisliga 4 einen 5:3-Sieg gegen den SV Muslime errungen. Nachdem Muslime am 22. November das Rückspiel des Aufsteiger-Duells gegen die HUFC-Reserve mit 4:1 gewonnen hatte, gab der Hamburger Fußball-Verband bekannt, dass das Hinspiel in einen 3:0-Sieg für Muslime umgewertet wird.

In der Urteilsbegründung heißt es: „Dem Protest des Vereins SV Muslime gegen die Wertung des Spieles wird stattgegeben. Die Protestgebühr wird erstattet. Das Spiel wird mit 3:0-Toren und drei Punkten zugunsten des Vereins SV Muslime umgewertet.“ Nabil Chabrak, Zweiter Vorsitzender von Muslime, erklärte auf Nachfrage von SportNord: „Wir kontrollieren nach jeder Partie den Spielberichtsbogen mit den gegnerischen Spielern; so ist uns aufgefallen, dass bei Hamm United II ein nicht spielberechtigter Akteur mitgewirkt hat. Deshalb haben wir fristgerecht Einspruch eingelegt!“ Auf Nachfrage betonte Chabrak: „Dass es so lange gedauert hat, bis ein rechtskräftiges Urteil zustande kam, ist nicht unsere Schuld – das liegt am HFV oder am HUFC ...“

Jörn Heinemann, Präsident von Hamm United, gab auf Nachfrage von SportNord unumwunden zu: „Ja, wir haben einen Spieler eingesetzt, der nicht spielberechtigt war. Dieser Akteur war in der letzten Saison bei uns, sagte dann aber im Sommer 2009, dass er nicht mehr für uns spielen wolle – also haben wir seinen Pass zum Verband geschickt. Dann kam er aber nach der Sommerpause doch wieder zu uns, hat mit trainiert – und wir sind fälschlicherweise davon ausgegangen, dass er auch spielberechtigt ist!“ Die vom HFV-Sportgericht vorgenommene Umwertung ihres 5:3-Sieges in eine 0:3-Niederlage akzeptierten die Hammer. „Gegen die Geldstrafe von 750,00 Euro haben wir aber Protest eingelegt“, erklärte Heinemann, weshalb sich die Urteilsverkündung etwas hinzog.

Der Grund für die vom HFV-Sportgericht verhängte Geldstrafe von 750,00 Euro: Der besagte Spieler wurde in fünf Partien eingesetzt, pro Spiel wurde eine Strafe von 150,00 Euro verhängt. „Der SV Muslime war der einzige Gegner, der unseren Fehler bemerkt und Protest gegen die Spielwertung eingelegt hat“, erklärte Heinemann, weshalb der HUFC-Reserve weitere Umwertungen erspart blieben. Das HFV-Verbandsgericht wandelte die Geldstrafe nun in eine Gesamtstrafe von 450,00 Euro um. Heinemann dazu: „Wenn ich sehe, dass der FC Bingöl dafür, dass seine Zuschauer den Gegner krankenhausreif geprügelt haben, 1.500,00 Euro zahlen muss, ist die gegen uns wegen eines entschuldbaren Versehens ehrenamtlicher Vereinsvertreter verhängte Strafe nicht verhältnismäßig!“

Im Klassement der Kreisliga 4 kletterte Muslime, das sportlich am vergangenen Sponntag beim Spitzenreiter SC VW Billstedt 04 II „nur“ mit 1:3 verlor, mit nun 17 Punkten aus 16 Partien und 31:40-Toren vom elften auf den neunten Platz. Am Sonnabend, 19. Dezember, steht noch die Nachholpartie gegen das sportliche Schlusslicht HT 16 an. Die HUFC-Reserve rutschte mit nun nur noch zehn Zählern aus 13 Spielen und 28:33-Treffern auf den 14. Platz ab; ihr Rückstand auf den rettenden 13. Rang beträgt allerdings nur einen Punkt, und der dort liegende SC Europa II hat bereits drei (!) Partien mehr absolviert. Vor der Winterpause gastiert Hamm United II noch bei Fatihspor (Sonntag, 13. Dezember) und empfängt Makedonija 1903 Ilinden (Sonnabend, 19. Dezember).

(JSp)

 Redaktion
Redaktion Artikel