Kreisliga 7: HFV erklärt Lokstedt zum 5:2-Sieger


Am gestrigen Mittwoch befasste sich das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes mit dem Spiel der Kreisliga 7 zwischen Eintracht Lokstedt und Türk-Birlikspor Pinneberg, das am 14. September bereits nach 78 Minuten beendet war, weil die Gäste beim Stand von 5:2 für Lokstedt den Platz verließen (SportNord berichtete ausführlich).

Das Sportgericht wertete die Partie nun so, wie sie zum Zeitpunkt des Abbruches stand: Mit 5:2 für die Lokstedter, die damit ihre Tabellenführung ausbauen. Thorsten Neumann, Zweiter Vorsitzender der Eintracht, erklärte auf Nachfrage von SportNord: „Wir hatten diese Entscheidung so auch erwartet, und Birlikspor muss die Verhandlungsgebühr bezahlen. Ich möchte noch einmal betonen, dass wir uns korrekt verhalten haben, nachdem das angesetzte Schiedsrichter-Gespann nicht erschienen ist: Schiedsrichterin Jacqueline Herrmann pfeift für den TuS Osdorf, und die Schiedsrichter-Assistenten Jonny Cortez und Marcel Thode sind zwar bei uns als Co-Trainer beziehungsweise Spieler aktiv, pfeifen aber für den TSV Eppendorf/Groß-Borstel 08 beziehungsweise den VfL Lohbrügge. Und Cortez hat vorher mit dem Birlikspor-Betreuer darüber gesprochen, so dass den Pinnebergern diese Tatsachen bekannt waren!“


Birlikspor-Spieler Yücel Kilicoglu, der in letzter Zeit dem Pinneberger Obmann unter die Arme greift, erklärte gegenüber SportNord:

„Zunächst einmal war das HFV-Sportgericht nicht sehr erfreut darüber, dass ich das Protest-Schreiben, welches ich am 18. September dem HFV schickte, auch SportNord zur Veröffentlichung zukommen ließ ... Wie erwartet wurde die Partie mit 5:2 für Lokstedt gewertet, und Türk-Birlikspor wurde, ‚wegen schuldhaft verursachten Spielabbruchs’, zur Zahlung einer Geldstrafe von 150,00 Euro verurteilt. Unser Trainer Rahmi Akin bekam einen Verweis - wofür, wurde leider nicht erklärt ... Und unser Torhüter Askin Süzgün, der wegen angeblicher Beleidigung der Schiedsrichterin die Rote Karte bekommen hatte, wurde für zwei Spiele auf Bewährung gesperrt. Leider ließen die Herren beim Sportgericht nicht mit sich reden: Als ich erklärte, dass wir unsere Mannschaft nur vom Platz geholt haben, damit die Situation nicht eskaliert, bekam ich als Antwort: ‚Das, was sie da sagen, ist nur Theorie!’

Die Schiedsrichterin ist leider nicht zur Verhandlung erschienen, hat aber einen dreiseitigen Bericht verfasst, in dem sie ihre Entscheidungen bei den einzelnen Spiel-Situationen erläuterte. Leider hat sie einige Situationen falsch wiedergegeben: Zum Abbruch kam es, nachdem sie den vierten Strafstoß gegen uns verhängt hatte. Diesen wiederum hatte Schiedsrichter-Assistent Thode angezeigt, denn die Schiedsrichterin hatte zuvor auf Stürmer-Foul entschieden und einen Freistoß für uns gepfiffen, bis ihr Assistent plötzlich die Fahne hob und sie überstimmte ... Nun schrieb sie, sie habe ‚die Situation nicht richtig erkennen können’! Falsch war auch, dass sie vor der Roten Karte gegen unseren Torwart beim Lokstedter Keeper gewesen wäre, der wegen einer Verletzung behandelt wurde, und deshalb die Beleidigung nicht hören konnte – richtig ist, dass sie vor der Roten Karte einen indirekten Freistoß für Lokstedt ausgesprochen hatte.

Wir waren verärgert darüber, dass uns der Schiedsrichter-Assistent Marcel Thode von den Eintracht-Verantwortlichen als ein Neutraler vorgestellt wurde, und wir erst später herausgefunden haben, dass er ein Lokstedter Spieler ist (Anmerkung der Redaktion: Der Spieler Thode wechselte im Sommer 2007 von vom Lohbrügger Binnenfeldredder an die Lokstedter Döhrnstraße). Kurios: Herr Christian Koops vom Sportgericht hat gesagt, dass Herr Thode, da er für Lohbrügge pfeift, ‚auf jeden Fall neutral ist’ ... Zudem fragten uns die Herren vom Sportgericht: ‚Was meinen Sie, wie viele Zuschauer des Spiels Lokstedt gegen Türk-Birlikspor einen Schiedsrichter-Ausweis haben und noch neutral sind?’ Dazu kann ich nur sagen: Bei unserem ersten Saison-Spiel ist das angesetzte Schiedsrichter-Gespann auch nicht erschienen – unser Liga-Obmann Yasar Koparan hat sich dann an die Linie gestellt und sich bei strittigen Szenen neutral verhalten. Und das ist Herrn Thode leider nicht gelungen!

Ärger gab es dann noch, weil ein Zuschauer aus Pinneberg –

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