
Nach 13-jähriger Pause meldete der TuS Osdorf im Sommer 2008 erstmals wieder eine Zweite Herren-Mannschaft, die seither in der Kreisklasse beziehungsweise Kreisliga (2010 bis 2013 und seit 2014) um Punkte kämpft. Zukünftig möchte die Osdorfer Reserve gerne höher hinaus: „Wir wollen auch nach oben“, sagte TuS-Trainer Olaf Jobmann, der sich nach dem Aufstieg der Liga-Mannschaft in die Oberliga Hamburg „in der Pflicht sieht, den tabellarischen Abstand zum Oberliga-Team von Piet Wiehle wieder zu verringern.“ Olaf Jobmann stellte klar, dass es sich hierbei „keinesfalls um eine Vorgabe seitens des Vereins“ handeln würde: „Unser Kreisliga-Team selbst hat sich die Bezirksliga als Ziel gesetzt.“
Den Verlauf der nun auf dem elften Platz der Kreisliga 7 zu Ende gegangenen Saison 2015/2016 nannte Olaf Jobmann „ernüchternd“, weshalb der Kader nun „weiterentwickelt“ werde: „Die Gründe dessen wurden mannschaftsintern besprochen“. Zum Ende der Spielzeit, als das Abstiegsgespenst über den Blomkamp beziehungsweise dem Ausweichplatz am Osdorfer Kroonhorst herumgeisterte, sei allerdings „der für den TuS typische Kampfgeist zum Tragen“ gekommen, konnte Olaf Jobmann der zurückliegenden Serie doch noch etwas Positives abgewinnen.
In ihrem dritten Kreisliga-Jahr nach dem 2014 erfolgten Aufstieg will die Osdorfer Reserve mit dem Start der Vorbereitung, die am Dienstag, 21. Juni beginnt, „die Grundlage dafür legen, möglichst lange oben mitzuspielen“, so Olaf Jobmann, der präzisierte: „Ein Aufstieg in die Bezirksliga ist ein klares Ziel aus der Mannschaft heraus ‒ so früh wie möglich.“ Und der Coach ist durchaus zuversichtlich, dass diese Zielsetzung realistisch ist: „Unser Kader ist sicher gereift und die jungen Spieler wissen nun, worauf es im Herrenfußball ankommt ‒ sie gehörten teilweise auch schon zum Ende der vergangenen Saison zu den Leistungsträgern.“
Die TuS-Verantwortlichen sind froh, dass sie den Kader ihres Reserve-Teams komplett zusammenhalten konnten. „Doch der Kader wird zur neuen Saison auch weiter verstärkt“, wie Olaf Jobmann berichtete. Liga-Recke Benjamin Blume wird in der nächsten Saison fest zum Kader der Zweiten Mannschaft gehören, und von den Dritten Herren wird der talentierte Marcel Hennings dazu stoßen. „Zusätzlich können bereits zehn Neuzugänge verzeichnet werden“, so Olaf Jobmann, der zudem darauf hinwies, dass die Entscheidung von zwei Spielern „zwar noch ausstehe“, er aber auch hier „sehr zuversichtlich“ sei.
Bereits höherklassig aktiv waren Marc Eggerstedt und Marlow Gomoll, die vom Nachbarn Blau-Weiß 96 Schenefeld an den Blomkamp wechseln. Von der ebenfalls benachbarten SV Blankenese kommen Torwart Dennis Werth sowie Maximilian Bonus und Felix David. Vom Staffel-Rivalen SC Cosmos Wedel wurden Marvin Schütt und Raphael Hungar losgeeist. Zudem haben sich zwei Flüchtlinge aus den nahegelegen Flüchtlingsheimen (aus Eritrea und Afghanistan) bei vielen Trainingseinheiten laut Olaf Jobmann „sehr gut präsentiert“ und sollen „möglichst schnell integriert werden“. Und so stellte der Coach zufrieden fest: „Insofern ist unser Kader nicht nur in der Breite, sondern eben auch in der Leistung verstärkt worden!“
Dies soll helfen, Konstanz in die Truppe zu bringen, um Leistungsaussetzer, wie es sie in der nun abgelaufenen Saison gegen die SV Blankenese II, Cosmos Wedel und den SC Teutonia 10 II gab, zu verhindern. „Das waren Grottenspiele“, findet Olaf Jobmann rückblickend klare Worte. Teilweise musste er mit nur 13 Akteuren zu einem Spiel reisen und in einigen Partien auf noch nicht vollständig genesene Spieler zurückgreifen. „Dies wird in Zukunft ‒ hoffentlich ‒ nicht mehr passieren“, sagte Olaf Jobmann mit Blick auf seinen qualitativ und quantitativ besser aufgestellten Kader. Und schon in seiner bisherigen Mannschaft, das stellte Olaf Jobmann klar, habe durchaus Potential gesteckt: „Das Team hat in vielen Spielen bewiesen, dass es auch gegen Teams aus der Spitzen- sowie Verfolger-Gruppe mithalten und gute Spiele zeigen kann ‒ auch wenn wir viel dafür viel selten mit drei Punkten belohnt worden sind.“
Durch den nun nahezu fertiggestellten Kunstrasenplatz am Blomkamp kann für die Zukunft auch eine Trainingsverlässlichkeit garantiert werden: „Hier ist der bisher herrschende Standortnachteil gegenüber anderen Teams nicht mehr gegeben“, atmete Olaf Jobmann durch und sagte mit großer Vorfreude: „Zukünftig kann permanent trainiert werden ‒ sowohl im konditionellen Bereich als auch im spielerisch-taktischen Bereich kann nun das ganze Jahr über gearbeitet werden. Und so können wir uns sukzessive weiterentwickeln!“ Allerdings sind im Bereich des Funktionsteams um den Betreuer Peter Kannapinn und Coach Olaf Jobmann noch Vakanzen zu finden: „Ein Trainer-Kollege wäre schön ‒ kein ,Hütchen-Aufsteller', sondern einer, der die gleiche Spielphilosophie in sich trägt und bereit ist, die Jungs auch weiter zu entwickeln“, hofft Olaf Jobmann darauf, zukünftig einen Partner an seiner Seite zu haben. „Auch sind Firmen oder Privatpersonen herzlich willkommen, das Team zu unterstützen“, betonte der Coach abschließend.