
Als Trainer erlebte Marc Zippel schon viele Sieges- und Erfolgsserien. „Und mit jedem Sieg wachsen das Selbstvertrauen der Spieler und der Glauben an den nächsten Erfolg“, sagte Marc Zippel ‒ der mit diesen Worten auch erklärte, weshalb sein Hetlinger MTV am Dienstagabend im Nachholspiel gegen den Heidgrabener SV II am Ende mit 2:0 gewann, obwohl es nach dem Ablauf der regulären Spielzeit noch 0:0 stand. „Die Hetlinger haben von Beginn an Druck ausgeübt“, gab HSV-Coach Frank Rockel zu.
„Wir hatten in den ersten 20 Minuten schon vier, fünf richtig gute Torchancen“, sagte Marc Zippel, dessen Schützlinge aber im Abschluss glücklos blieben. Auch „zehn Eckstöße und acht Freistöße von der Seite“, die Marc Zippel gezählt hatte, brachten nichts Zählbares ein. Kurz vor der Pause bot sich dann plötzlich den Gästen eine große Gelegenheit, als Björn Deinert nach einem Querschläger von HMTV-Verteidiger Ishmael Brown freie Bahn hatte, aber über die Latte zielte (44.). „Da hatten wir Glück“, befand Marc Zippel, der aber weiß: „Wenn man permanent nach vorne spielt, ist es normal, dass sich irgendwann auch eine Möglichkeit für den Gegner ergibt.“ Nach dem Seitenwechsel schnürten die Hausherren die allerdings auch extrem tief stehenden Heidgrabener weiter in deren Strafraum ein ‒ aber sie hatten zunächst weiterhin kein Glück im Abschluss. So parierte HSV-Keeper Leon Sorgenfrei einen Kracher von Adnan Kubat stark (50. Minute), Maximilian Wichern traf nach einer Rechtsflanke am langen Pfosten den Ball nicht richtig (52.) und Tim Eberle köpfte eine Freistoßflanke von Aleksandar Pavlovic über die Latte (55.).
In der 80. Minute hätte die Partie allerdings auch zugunsten der HSV-Reserve kippen können: „Da hatten wir großes Glück, dass es keinen Foulelfmeter für die Heidgrabener gab“, so Marc Zippel, der unumwunden einräumte: „Ich als Schiedsrichter hätte in dieser Situation auf Strafstoß entschieden.“ Zwölf Minuten später zeigte Referee Kai Seeliger stattdessen im anderen Strafraum auf den ominösen Punkt, als der eingewechselte Hetlinger Julian Moldenhauer klar gefoult wurde. „Ich habe mich vor der Ausführung des Elfmeters weggedreht“, gab Marc Zippel zu ‒ und Pavlovic, dem der Coach ein Sonderlob ausstattete, verwandelte sicher zum 1:0 (92.). Zwei Zeigerumdrehungen später marschierte Wichern bei einem Konter durch die gegnerische Spielfeldhälfte und erhöhte zum 2:0-Endstand. „Wir haben uns gegen einen sehr defensiven Gegner und auf einem katastrophalen Platz, auf dem kein Kombinationsspiel möglich war, unglaublich schwer getan“, urteilte Marc Zippel, dessen Team als Spitzenreiter der Kreisliga 7 nun drei Punkte vor dem Tabellen-Zweiten SC Union 03 liegt. Die Heidgrabener verharren auf dem vierten Platz ‒ und haben die Chance zur schnellen Revanche, da sie Hetlinger bereits am Freitag, 20. April, zum Rückspiel empfangen.