
Ein unglaubliches Derby lieferten sich am Sonntag in der Kreisliga 8 der FC Union Tornesch und die SV Lieth II. Dabei waren die Klein Nordender drauf und dran, nach ihrem 3:1-Sieg im Hinspiel am 22. September 2013 den souveränen Spitzenreiter erneut zu schlagen. Die Gäste hatten auf dem Grandplatz an der Friedlandstraße zunächst klare Vorteile: „In der ersten Halbzeit haben wir viel zu kompliziert gespielt“, gab FCU-Coach Mirco Seitz zu. Union-Keeper Björn Schramm bewahrte seine Elf mehrmals stark vor einem Rückstand. Als Daniel Arndt den Ball nach einer Parade von Schramm nicht entschlossen genug klärte, brachte Gerrit Deumert die Liether aber verdient in Führung (44). Nach der Pause rannten die Tornescher dann an, scheiterten aber immer wieder am glänzend aufgelegten SVL-Keeper Lars Schönhoff.
„Manchmal sind die Kleeblätter nur zweiblättrig“, sagte Detlef Arndt, Vorstandsmitglied des FC Union, als alles nach einer Heimniederlage aussah. Doch in der 97. (!) Minute schlug Serge Haag eine Flanke von links mit Effet gen Tor in den Strafraum; Martin Schwabe fehlten wenige Zentimeter, um mit der Fußspitze die Kugel zu berühren – er irritierte aber Schönhoff entscheidend, so dass die Flanke zum 1:1-Ausgleich ins Netz sprang. Kurz darauf pfiff Schiedsrichter Helmut Sadler (vom FC Eintracht Lokstedt) ab und Seitz entschuldigte sich spontan bei SVL-Trainer Nils Hammermann: „Es tut mir leid, dass hier wahrscheinlich so lange gespielt worden ist, bis wir noch ein Tor schießen“, sagte Seitz angesichts der Tatsache, dass Sadler zunächst eine vierminütige Nachspielzeit angezeigt, diese dann aber noch einmal um vier weitere Minuten verlängert hatte. So war das von Detlef Arndt erwähnte Kleeblatt am Ende für die Tornescher doch noch vierblättrig. Zu sagen, dass der Referee den FC Union bevorteilte, wäre aber falsch. Denn in der 92. Minute erkannte er ein Tor von Serge Haag nicht an, weil er ein Handspiel des Torneschers gesehen haben wollte. Dies war definitiv falsch – bevor Serge Haag traf, hatte ein Liether den Ball mit der Hand berührt, so dass es hier, wenn der Schiedsrichter das Tor nicht gibt, einen Elfmeter für Tornesch hätte geben müssen.