
Der Spielplan wollte es so, dass Gencler Birligi Elmshorn am Sonntag zum zweiten Mal in Folge Heimrecht genoss. Und eine Woche nach der vor allem in dieser Höge bitteren 0:5-Heimpleite gegen den Hetlinger MTV (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) nutzte Gencler diesen Umstand, um Wiedergutmachung zu betreiben: Der Tabelen-Dritte Heidgrabener SV wurde mit 1:0 geschlagen. Nachdem die Staadt Elmshorn den Rasenplatz im Krückaustadion gesperrt hatte, musste Gencler wieder auf den Grandplatz an der Haiholzer Schulstraße ausweichen.
Dort gelang ein Traumstart: Bereits in der allerersten Minute spielten die Hausherren einen langen Ball über ihre linke Seite und über HSV-Rechtsverteidiger Fabian Doell hinweg; den folgenden Querpass schob in der Mitte Christian Pätzel zum 1:0 ein. In der 17. Minute hatten die Elmshorner das nötige Quäntchen Glück, als Schiedsrichter Toni Steinmann (vom VfL 93 Hamburg) ein Foul des letzten Gencler-Verteidigers am Heidgrabener Julian Hansen, der auf das Tor zustürmte, nicht sah. „Neben seinem Assistenten war der Schiedsrichter der Einzige, der den Tritt in den Fiß nicht gesehen hat“, klagte HSV-Coach Ove Hinrichsen. Chancen für die favorisierten Heidgrabener, das Ergebnis zu korrigieren, waren zwar vorhanden, aber rar gesät. Maik Siebels scheiterte in der ersten Halbzeit per Kopf sowie nach dem Seitenwechsel mit einem guten Distanzschuss am stark reagierenden Gencler-Keeper Sven Schulz. Nach einer Stunde musste Maik Siebels dann verletzt passen, denn er erlitt abermals einen Muskelfaserriss. In der 81. Minute hatte Hinrichsen seine Arme schon zum Torjubel in die Höhe gestreckt, doch nach einer Freistoßflanke von Tim Siebels köpfte der eingewechselte Jesse Jacobsen den Ball am langen Pfosten vorbei. Als die Gäste in der Schlussphase alles nach vorne warfen, hatten die Elmshorner noch einige gute Konterchancen ‒ doch das Blitztor aus der ersten Minute blieb der einzige Treffer des Tages.
Hinrichsen war nicht nur mit dem Ergebnis, sondern auch mit der Beschaffenheit der Spielfläche an der Hainholzer Schulstraße unzufrieden: „Der Platz war eine Vollkatastrophe. Einen schlimmeren Grandplatz habe ich noch nicht gesehen ‒ er war knochentrocken und jeder flache Pass wurde zum Risiko, weil der Ball immer wieder versprang“, klagte Hinrichsen, der zu dem Schluss kam: „Dadurch hat sich ein Glücksspiel entwickelt, das mit Fußball nicht viel zu tun hatte.“ Hinrichsen hatte beim Duell zwischen dem Tabellen-Neunten und dem Rang-Dritten „kein Kreisliga-Niveau“ gesehen, stellte aber auch klar: „Alles auf den Platz zu schieben, wäre falsch, denn beide Mannschaften mussten damit zurechtkommen.“ Fakt ist, dass bei den sonst so offensivstarken Heidgrabenern gegen die kampfstarke Gencler-Elf nicht viel zusammen lief: „Wir haben über 90 Minuten nicht die richtige Einstellung zum Platz gefunden und sind in den Zweikämpfen zu weit weg gewesen“, so Hinrichsen, der sinnierte: „Vielleicht war es eine Kopfsache!“