Kreisliga 8: HR-Dritte punktet in Heidgraben


Am 11. Oktober war der Kelch, ein Oberliga-Spiel der Ersten Herren-Mannschaft absagen zu müssen, noch an der SV Halstenbek-Rellingen vorbei gegangen. Weil auch vor dem zweiten Oktober-Wochenende schon viel Regen gefallen war, hatten die HR-Verantwortlichen kurzerhand das Bezirksliga-Spiel ihrer Frauen gegen den FC Union Tornesch II (1:0) auf den angrenzenden Grandplatz am Thesdorfer Weg verlegt ‒ und so konnten die Ersten Herren in der Oberliga Hamburg wie vorgesehen den SC Condor auf ihrem Jacob-Thode-Platz auf Rasen empfangen (2:2). Eine Woche später meldeten die Halstenbeker dann aber doch „Land unter“: Weder der Jacob-Thode-Rasenplatz noch die beiden Grandplätze am Thesdorfer Weg waren bespielbar. So musste bereits am Sonnabend das Landesliga-Spiel der Zweiten Mannschaft gegen den FC Teutonia 05 ausfallen ‒ und am Sonntag konnte das Oberliga-Team nicht, wie eigentlich vorgesehen, den SC Victoria Hamburg empfangen.

So war am Sonntag als einziges Herren-Team von HR die Dritte Mannschaft am Ball: Sie gastierte beim Heidgrabener SV, der die Tabelle der Kreisliga 8 nach zehn Spieltagen anführte. Ob die „Baumschuler“ dabei Spieler ihrer Zweiten oder gar Ersten Mannschaft einsetzten, interessierte HSV-Coach Ove Hinrichsen gar nicht. „Wenn die HR-Dritte aber jedes Mal mit diesem Team spielen sollte, weiß ich nicht, weshalb sie im Klassement so weit unten steht“, sagte Hinrichsen über den Tabellen-Zwölften, der sich überraschend stark präsentierte ‒ und als erstes Team in dieser Saison etwas Zählbares von der Uetersener Straße mitnahm. Nachdem der „kleine HSV“ seine ersten sechs Liga-Spiele auf dem neuen Kunstrasenplatz allesamt gewonnen hatte, musste er sich nun mit einem 2:2-Unentschieden begnügen.

Vor der guten Kulisse von 120 Zuschauern haderten die Heidgrabener in der 32. Minute mit Schiedsrichter Erol Sayan (vom SSV Rantzau), der den bereits mit „Gelb“ verwarnten Gäste-Akteur Özgür Dogan bei zwei weiteren Fouls nur ermahnte. „Das hätte zwingend ,Gelb-Rot' sein müssen“, sagte Hinrichsen, während HR-Spielertrainer Manuel Kaladic schnell reagierte und Özgür auswechselte. Kurz darauf gingen die Halstenbeker in Führung: Einen langen Pass konnte HSV-Verteidiger Marcel Rochelt nicht richtig klären und der aufspringende Ball prallte vor die Füße von Sascha Caldwell, der zum 0:1 ins lange Eck einschoss (35.). Ansonsten verliefen die ersten 70 Minuten, in denen Hinrichsen dem Gegner „ein Kompliment dafür machte, dass er gut stand“, sehr chancenarm. Die Hausherren hatten zwar mehr Ballbesitz, doch in der Offensive konnten sie sich nicht entscheidend durchsetzen. „Mit dem entscheidenden Pass haben wir immer einen Tick zu lange gewartet“, so Hinrichsen.

Dies änderte sich erst, als bei einer schön anzuschauenden Kombination der Ausgleich gelang: Alexander Martin passte nach rechts zu Dennis Malysz, der in die Mitte flankte, wo Maik Siebels per Flugkopfball das 1:1 erzielte (75.). „Anstatt danach ruhig weiter zu spielen, wollten wir dann leider zu schnell zu viel“, berichtete Hinrichsen. So waren die Heidgrabener bei einem langen Diagonalpass der Gäste einmal unachtsam und den Ball, der zwischen Fabian Doell sowie Rochelt hindurchging, verwertete der eingewechselte Marc Wulff frei vor HSV-Keeper Krystof Barth zum 1:2 (79.). In der 86. Minute haderten die Heidgrabener wieder mit Sayan, denn der Referee übersah ein klares Foul von HR-Torwart Sebastian Wiehe an Martin. „Das war hundertprozentig ein Elfmeter“, schimpfte Hinrichsen. Drei Minuten später gab es dann, als Philippe Schümann im Strafraum abermals von Wiehe berührt wurde, einen Strafstoß für die Heim-Elf, den Schümann, der im Herbst 2013 noch vergeblich versucht hatte, sich bei der Ersten HR-Mannschaft zu behaupten, selbst zum 2:2-Endstand verwandelte.

Durch dieses Ergebnis rutschten die Heidgrabener hinter den Kummerfelder SV (4:0-Sieger beim TuS Germania Schnelsen II) auf den zweiten Platz ab.

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