Kreisliga 8: Vier Platzverweise im Derby


Äußerst farbenfroh verlief am Sonntag das mit Spannung erwartete Derby der Kreisliga 8 zwischen dem FC Union Tornesch und dem TSV Heist. Ingo Jopp hatte das schon vorher geahnt: „Wenn Schiedsrichter Andreas Voß pfeift, fehlen mir nächste Woche drei Spieler“, unkte der Heistmer Trainer vor dem Gastspiel bei seinem Ex-Klub. Und Jopp sollte fast Recht behalten: Die Heistmer kassierten an der Friedlandstraße drei Platzverweise – allerdings war darunter „nur“ eine glatte Rote Karte, so dass es für das nächste Spiel gegen den TV Haseldorf nur einen Ausfall gibt. Auch gegen die Tornescher sprach Voß einen (berechtigten) Platzverweis aus: Als FCU-Stürmer Sebastian Hammer von Timo Behrmann gefoult worden war, revanchierte er sich, indem er beim Aufstehen seinen Kopf in Behrmanns Brust drückte – Behrmann fiel hin und Voß zeigte Hammer die Rote Karte (24.). Kurz zuvor hatte Serge Haag, nachdem er selbst gefoult worden war, einen Freistoß zum 1:0 verwandelt (22.).

Die erste Halbzeit verlief relativ ausgeglichen. Die Gäste vergaben eine Großchance, als Rafael Vazquez etwas zu lange zögerte, anstatt noch ein paar Schritte aufs Tor zuzulaufen, und an FCU-Keeper Björn Schramm scheiterte. „Wir haben bis zur Pause alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, so Jopp, der zufrieden feststellte: „Wir waren mindestens auf Augenhöhe und haben phasenweise sogar ein Pressing aufgezogen, mit dem wir Tornesch Probleme bereiten konnten!“ Nach der Pause ging es farbenfroh weiter: Behrmann ging zu rustikal in einen Zweikampf und sah die Gelb-Rote Karte (62.). Der personelle Gleichstand hielt allerdings nur für drei Minuten. Dann gab es nach einem angeblichen Foul an Mario Engel einen Elfmeter für Tornesch, dessen Berechtigung die Gäste sehr anzweifelten. Vazquez bekam zudem die Gelb-Rote Karte: „Er hat unserem Spieler Mahdi Habibpur den Ball ganz gezielt ins Gesicht geworfen“, berichtete FCU-Coach Mirco Seitz. Serge Haag verwandelte den Elfmeter zum 2:0 (65.). Als Voß ein Handspiel von FCU-Verteidiger Daniel Arndt nicht abpfiff, wurde er dafür lautstark von Marc Richert beleidigt – und zeigte dem TSV-Kapitän dafür glatt „Rot“ (70.). „Da hätte Richert seinen Mund halten müssen – dieser Platzverweis hat uns endgültig das Genick gebrochen“, haderte Jopp. In doppelter Überzahl hatten die Hausherren leichtes Spiel und schossen in den letzten zehn Minuten vier weitere Tore. Fatih Simsek nach einem Querpass von Martin Schwabe (80.), Tim Ossenbrüggen per Eigentor nach einer Hereingabe von Ümit Sahbudak (86.), erneut Simsek nach Habibpurs Rückpass (89.) sowie Sahbudak (90.) stellten den deutlichen 6:0-Endstand her. „Die Höhe der Niederlage ist bitter“, so Jopp, der in dieser Woche „intern Klartext reden“ will. Seitz, der bis zum August 2011 noch die Heistmer trainierte, jubelte: „Siege gegen den Ex-Klub sind immer etwas Besonderes!“ Dass der FC Union nun bereits am drittletzten Hinrunden-Spieltag die Herbstmeisterschaft perfekt machte, spielt für Seitz dagegen keine große Rolle: „Wir wollen am Saisonende ganz oben stehen, nur das zählt!“

(JSp)

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