
Etwas überraschend fand die seit dem 14. Spieltag der Kreisliga 8 offene Nachholpartie zwischen dem SC Pinneberg und dem TV Haseldorf am Sonntagnachmittag statt. Auf dem matschigen Grandplatz an de rRaa hatten die Haseldorfer in der ersten Halbzeit ein leichtes Übergewicht. Dies machte sich ab der 33. Minute auch im Ergebnis bemerkbar: Tief in der eigenen Spielfeldhälfte holte sich Wito Wegner den Ball, den er nach einem doppelten Doppelpass mit Robin Bhakdeeyut aus 18 Metern links mittig ins Tor jagte – ein so schön herausgespieltes Tor fällt in der Kreisliga nicht oft! „Nach dem 1:0 haben wir uns das Leben dann in den zehn Minuten bis zur Pause selbst schwer gemacht“, gab TVH-Trainer Jörg Dalecki zu. Nach dem Seitenwechsel verhinderte TVH-Torwart Joschua Heinsohn mit starken Paraden den möglichen Ausgleich.
Auf der Gegenseite hätten Wegner, der auch kämpferisch eine bärenstarke Leistung zeigte, Simon Thode und der eingewechselte Lars Alexander Rose, dessen Schlenzer nach guter Wegner-Vorarbeit knapp am langen Eck vorbei ging, bei ihren Konterchancen den Sack bereits zumachen können. „Wir hätten die Partie eigentlich frühzeitig mit dem 2:0 und 3:0 für uns entscheiden müssen“, sagte Dalecki. So blieb es bis zum Ende spannend und die Hausherren hatten mehrere Chancen zum Ausgleich, zielten aber entweder vorbei oder Heinsohn rettete gut. Und als der Keeper einmal geschlagen war, blockte Benjamin Pletz den Schuss von Andreas Daniel Wölfel, der aus fünf Metern das verwaiste Gehäuse anvisierte, noch ab (69.). Eine kuriose Szene gab es in der 67. Minute, als der Haseldorfer Joris Justin Lüchau an der Seitenlinie hart gegen Nico Krüger einstieg. Weil Schiedsrichter-Assistent Thomas Hübner (FC Elmshorn) keinen Freistoß für den SCP, sondern Einwurf für den TVH anzeigte, sagte Krüger „Bist du blind oder was?“ und zeigte Hübner den Vogel. Hübner winkte Schiedsrichter Reiner Röschke (TSV Seestermüher Marsch) herbei und forderte ihn auf, Krüger die Rote Karte zu zeigen. „Was, Rot?“, entgegnete Röschke und zeigte, nachdem Hübner die Vergehen von Krüger geschildert hatte, nur Gelb – zur Verwunderung der TVH-Spieler, die ebenso fassungslos waren wie Hübner. Doch auch gegen elf Pinneberger verteidigten die Haseldorfer ihren Vorsprung und legten, nachdem sie in diesem Jahr bisher weder ein Testspiel noch ein richtiges Freiluft-Training absolviert hatten, einen erfolgreichen Kaltstart hin.
(JSp)