Kreisliga: Bittere Pille für West-Eimsbüttel


Leserbrief von Donat Tuch

Bittere Pille für West-Eimsbüttel:
Nun ist es amtlich und kann nicht mehr zurückgenommen werden, der bisherige Meister der Kreisliga Staffel 2 der SV West-Eimsbüttel steigt nicht, wie vom Reglement vorgesehen, in die Bezirksliga auf, sondern muss den Umweg über die Relegation nehmen. Wie es dazu kommen konnte? Ganz ehrlich, dass glich einer Farce und ist einem, an die Gerechtigkeit im Sport glaubenden Neutralen, kaum noch vermittelbar.

Zur Vorgeschichte:
Vor dem entscheidenden "Endspiel" zwischen Fatihspor und West-Eimsbüttel trennten beide Mannschaften 1 Punkt. Insofern waren die Vorzeichen für beide Mannschaften klar. Sieg bzw. Unentschieden reicht den Wespen zum Aufstieg, ein Heimsieg wiederum würde die Männer von Fatihspor zum Aufstieg berechtigen. Soweit so gut. Nun kennt man sich untereinander teilweise etwas näher, sodass auch unsere Mannschaft das Gerücht erreichte, dass der Verein Fatihspor gegen das verlorene Spiel gegen den FC Ronahi Protest eingelegt hatte. Gerüchte hin oder her, ein normal denkender Mensch versucht Fakten zu bekommen und folglich wendeten wir uns direkt an den Verband um zumindest über die Tatsache des vorliegenden Einspruchs im Bilde zu sein und uns somit auf das Spiel vorbereiten zu können.

Die Reaktion der hohen Herren ist eine "Lachplatte" und aus meiner Sicht, nachdem ich nun alle Fakten gehört habe, nicht hinnehmbar. Unserem Verein wurde noch am Spieltag (wohlgemerkt: der Protest wurde 14 Tage früher eingelegt) vom Vorsitzenden des Spielausschusses, Herrn Reinhard Kuhne gesagt, dass der Verband sich nicht näher äußern könne, da noch kein Spielbericht vorläge. Folglich wussten wir nur, dass "etwas im Busch war", wie man so schön sagt. Wir spielten, wie allgemein bekannt unentschieden, was uns, unserem Wissenstand zur Folge, zum Aufstieg berechtigt hätte. Stutzig machte die Tatsache, dass nach dem Schlusspfiff die Heimmannschaft jubelte und uns etwas ratlos zurück ließ. Doch ehrlich gefragt: Wie soll denn ein Trainer reagieren, dessen Mannschaft 10 Minuten vor Schluss den Ausgleich markiert, der rechnerisch zum Aufstieg reicht? Soll er neue Offensivkräfte einwechseln, weil er vorher eine "Scheißhausparole" vernommen hat, wonach dieses Unentschieden eventuell nicht reicht? Jeder halbwegs intelligente Mensch, der das Tabellenbild lesen kann würde sagen: "das reicht, mach hinten dicht".

Doch allen Gerüchten zum Trotz bekamen nun auch wir mit, dass der eben angesprochenen Protest tatsächlich eingelegt wurde und somit fanden sich auch meine Person, sowie unser Vorsitzende Klaus Meinel, zur heutigen Verhandlung im "Orakel von Tonndorf" ein. Hier spielte sich nun das ab, was ich oben als Lachplatte angekündigt hatte. Als erstes verkündete der vorsitzende Richter, Herr Felix van der Steeen, dass der Protest am 15.05.2006 eingelegt wurde und somit Frist und Form gewahrt sein. Aha, dachte ich mir: dass ist ja komisch, dass ein Protest, der beim HFV am 15.05 eingegangen ist, am 28.05. von Herrn Kuhne als solcher noch nicht einmal bestätigt werden kann, da müssen ja Spezialisten am Werk sein.

Darüber hinaus war vom beschuldigten Verein FC Ronahi lediglich ein Vereinsvertreter vor Ort, der weder der deutschen Sprache wirklich mächtig war, noch beim entsprechenden Spiel anwesend war. Zum Vorwurf, ein fremder Spieler hätte unter falschem Namen und Pass gespielt, konnte er lediglich vorbringen, dass er nichts genaues wüsste, der eingesetzte Spieler seinem Verein nicht angehöre und ihm alles Leid täte.

Gut: da wurde offenkundig beschissen und somit ist es in Ordnung, dass Fatihspor die 3 Punkte bekommt und aufsteigt und folglich möchte ich der ganzen Mannschaft auch meine Glückwünsche aussprechen. Dennoch hinterlässt sowohl das Vorgehen des Vereins FC Ronahi, als auch das des Verbandes einen extrem schalen Nachgeschmack.

Wenn ein Verein wie Ronahi wissentlich einen Spieler einsetzt, der nicht mal dem Verein angehört und dadurch das ganze Aufstiegsrennen verfälscht wird, dann kann es nicht sein, dass der Verein lediglich mit 30 Euro Geldstrafe belegt wird. Fatihspor hatte Glück und kannte den entsprechenden Spieler bzw. dessen Pass. Doch was wäre los, wenn dieser Beschiss gegen eine Mannschaft wie z.B. Groß-Flotbek vorgekommen wäre, die diese Mannschaft nicht kennen?

Folglich muss es in Zukunft verpfli

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