Kreisliga: TuS Holstein bezahlt Sieg teuer


Dass am Sonntag auf dem Grand-Nebenplatz des Holsten-Stadions der Tabellen-Zweite und der Vorletzte der Kreisliga 8 aufeinander trafen, war in den 90 Minuten kaum einmal zu sehen. Am Ende schlug der Titel- und Aufstiegsanwärter TuS Holstein Quickborn den akut abstiegsgefährdeten TSV Heist zwar mit 2:1, aber TSV-Trainer Ingo Jopp urteilte: „Wir hätten mindestens einen Punkt mitnehmen können!“ Die Eulenstädter freuten sich indes darüber, auch ihr viertes Pflichtspiel nach der Winterpause gewonnen zu haben – doch Fikret Yilmaz, Sportlicher Leiter der Fußball-Abteilung des TuS Holstein, wusste: „Wir haben diesen Sieg teuer bezahlt!“

Die traurigen Gründe für diese Aussage: Mit Marco Lindner (prallte mit seinem Schienbein gegen ein Geländer) und Moritz Gelien (Schulter) verletzten sich gleich zwei Quickborner so gravierend, dass sie sich ins Krankenhaus begeben mussten, dann aber mit der Diagnose Schienbein-Prellung beziehungsweise Schulter-Dehnung wieder nachhause geschickt wurden. „Wie schon im vorherigen Spiel beim FC Union Tornesch II, so sind wir erneut früh in Rückstand geraten“, berichtete Fikret Yilmaz. Nach einem langen Abschlag von Gäste-Keeper Klaas Gerrit Both gab es ein Missverständnis zwischen TuS-Torwart Florian Walter und dessen Vordermann Fatih Demirtag. Der lachende Dritte war TSV-Stürmer Adrian Prieto, der zum 0:1 einschoss (11.). „Danach wurde unser Angriffsspiel besser“, so Fikret Yilmaz, der „einige gute Möglichkeiten“ für sein Team sah, die Lindner, Daniel Owusu Agyei und Gelien aber vergaben. Jopp urteilte derweil: „Wir haben defensiv nichts zugelassen und zu dem Zeitpunkt verdient geführt!“

Just, als die Quickborner in Unterzahl waren, weil Lindner am Spielfeldrand behandelt wurde, kamen sie zum Ausgleich: Als die „Heistmer Jungs“ den Ball in der Zentrale nicht klären konnten, kämpfte sich Eike Fiedler in den Gäste-Strafraum durch und vollstreckte zum 1:1 (21.). „Danach hat unsere Mannschaft den gewohnt sicheren Fußball gezeigt“, lobte Fikret Yilmaz. Als die Behandlung von Lindner noch immer nicht beendet war (letztlich kehrte der Stürmer nicht mehr auf das Spielfeld zurück), gingen die Hausherren in Führung: Einen von Gäste-Akteur Benjamin Wörmcke in die Mitte geköpften Ball nahm Baris Ayik mit vollem Risiko direkt und jagte ihn aus 20 Metern zum 2:1 in die lange Ecke (28.). „Kurz davor hatten wir noch die große Chance, um erneut in Führung zu gehen“, haderte Jopp angesichts der Tatsache, dass sein Kapitän Andre von Glahn nach einem Eckstoß, den Philipp Scharrel kurz ausgeführt hatte, nur knapp über die Latte geköpft hatte (25.). Holstein-Coach Lars Landschof brachte nach einer halben Stunde für den verletzten Lindner mit Tarek Khodja einen neuen Mann; Gelien agierte fortan in vorderster Front. Die Seiten wurden beim Stand von 2:1 gewechselt.

Im zweiten Durchgang hatten die Heistmer Anstoß. TSV-Stürmer Marc Richert sah, dass Walter zu weit vor seinem Gehäuse stand, und versuchte es aus dem Anstoßkreis mit einem Torschuss, der sein Ziel nur knapp verfehlte (46.). In der 70. Minute zielte Richert erneut nur hauchdünn vorbei. Und die Hausherren? „Nach der Pause wollten wir das Ergebnis erhöhen, aber leider konnten wir unsere guten Möglichkeiten nicht nutzen, sodass wir bis zum Schluss zittern mussten“, berichtete Fikret Yilmaz. Nach Gelien, der nach einer Stunde verletzt passen musste, verloren die Quickborner auch noch Agyei, der in der Schlussminute wegen wiederholten Foulspiels (an der Seitenlinie hatte er sich zu einer unbeherrschten Aktion hinreißen lassen) die Gelb-Rote Karte sah. „Nach dem Schlusspfiff des Schiedsrichters war der Jubel groß – es war ein sehr hart erkämpfter Sieg für uns“, so Fikret Yilmaz, der weiß: „Unsere nächste Aufgabe beim Kummerfelder SV wird noch schwerer, zumal wir dort wohl auf Gelien und Lindner verzichten müssen. Aber die zuletzt gezeigten kämpferischen Leistungen machen Mut!“

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