
In der Ersten Runde des Plöner Kreispokals kam es am vergangenen Sonnabend zum Spitzen-Derby zwischen dem ASV Dersau und der SG Ascheberg-Kalübbe. Was die Brisanz erhöhte: Dersau, zuletzt Kreisliga-Vizemeister, und die SG, die gerade als Meister der A-Kreisklasse den Aufstieg in die Kreisliga schaffte, gelten in der neuen Saison als heißeste Titelanwärter in der Kreisliga Plön!
Den besseren Start ins Pokal-Duell erwischten eindeutig die Hausherren. Schon in der sechsten Minute konnte ASV-Kapitän Tobias Wilfen nach einer langen Flanke aus spitzem Winkel den Gäste-Keeper Björn Sacht mit einem Lupfer überwinden. Im Gegenzug tanzte SG-Stürmer Mirdi Shala seinen Gegenspieler aus und schoss aufs Dersauer Gehäuse; ein Verteidiger blockte den Ball ab, und obwohl die Gäste auf Handelfmeter reklamierten, ließ Schiedsrichter Michael Ladehoff (vom Preetzer TSV) die Partie weiter laufen. Bevor Ascheberg-Kalübbe überhaupt zu seiner zweiten Chance kommen konnte, legten die Hausherren das zweite Tor nach: Momme Großfeld war mit einem Flachschuss aus halbrechter Position erfolgreich.
Fast schon vorentscheidenden Charakter schien das 3:0, das Mathias Sachau mit einer herrlichen Direktabnahme aus 22 Metern erzielte, zu haben (27.). Die Dersauer mit dem starken Marc Burdinski hatten alle Trümpfe in der Hand. Doch so wechselhaft, wie sich das Wetter im Waldstadion zeigte (auf heftige Regenfälle folgte strahlender Sonnenschein), war die Leistung des SG-Teams: Während die Gäste-Abwehr in der ersten Halbzeit indisponiert agierte und es nie verstand, die Dersauer Angreifer vom Torschuss abzuhalten, hatte die SG auf der Gegenseite auch selbst gute Chancen. Ein Fernschuss von Fikret Demir strich jedoch knapp links am Ziel vorbei (30.), und der Ex-Dersauer Mirdi Shala bugsierte eine Linksflanke aus fünf Metern über (!) das verwaiste ASV-Tor.
In der 35. Minute verkürzte SG-Spielmacher Mehmet Kaya auf 3:1, und nach dem Seitenwechsel stürmte Ascheberg-Kalübbe mit aller Macht. Vor allem der Ex-Dersauer Thomas Biss leitete viele gute Angriffsspielzüge ein. In der 54. Minute strich ein Schuss von Alexander Mischker noch knapp am Tor vorbei, doch drei Minuten später erzielte Mischker, der von allen nur „Ali“ gerufen wird, nach einer herrlichen Drehung mit einem schönen Schuss den Anschlusstreffer. Nur knapp verpasste SG-Torjäger Philipp Schulz den Ausgleich, als sein Flachschuss Zentimeter am Pfosten vorbei strich (62.). Schulz hatte auch Pech, als er, nachdem er einen Verteidiger ausgespielt hatte, am gut reagierenden ASV-Torwart Julian Behrendt scheiterte (73.).
Auf der Gegenseite hatten die Hausherren, die ihr Pulver in der ersten Halbzeit wohl verschossen hatten und konditionell im zweiten Durchgang nicht mehr mithalten konnten, noch zwei gute Konter-Chancen: Nouri Maatong scheiterte jedoch aus spitzem Winkel an SG-Keeper Björn Sacht (66.), und Wilfen setzte den Ball am leeren Gehäuse vorbei (70.). So hätte sich Ascheberg-Kalübbe, das auf Neu-Stürmer Peter Michalski (einst drei Regionalliga-Spiele für die KSV Holstein Kiel) verzichten musste, beinahe noch in die Verlängerung retten können: Als Behrendt bei seiner einzigen Unsicherheit eine Flanke aus den Händen glitt, wäre ein Lupfer von Shala fast im ASV-Tor gelandet, wurde aber soeben noch von einem Dersauer Verteidiger weggeschlagen.
Die Statistik:
ASV Dersau: Julian Behrendt – Momme Großfeld (46. Björn Degner), Martin Lütt, Carsten Hintz, Paul Hofschulz, Tammo Busch (58. Maik Lindemann), Mathias Sachau, Marc Burdinski, Nouri Maatong, Tobias Wilfen (86. Mark Rockel), Lieven Beyer.
SG Ascheberg/Kalübbe: Björn Sacht – Dirk Hahn (46. Stefan Eckert), Leonard Dushani, Fikret Demir, Umut Akcan, Thomas Biss, Henrik Rönnau (69. Matthias Barkley), Alexander Mischker, Philipp Schulz, Mehmet Kaya, Mirdi Shala.
Tore: 1:0 Tobias Wilfen (6.), 2:0 Großfeld (16.), 3:0 Sachau (22.), 3:1 Kaya (35.), 3:2 Mischker (57.).
Gelbe Karten: Martin Lütt, Nouri Maatong – Dirk Hahn, Leonard Dushani, Umut Akcan.
Schiedsrichter: Michael Ladehoff (Preetzer TSV).
(JSp)